Mit Zero zum Hero

04. Dezember 2019

 

von zero zu Hero
Er konsumiert keinen Sprit, sie kein Fleisch: Büsra und der EQC haben sich auf Anhieb verstanden, nämlich nachhaltig.

Ein Tag, ein Auto, ein Thema. Und drei Frauen, die losfahren, den Kopf frei kriegen, ordentlich Gas geben und sich austauschen darüber, was Frauen bewegt. Diesmal: Nachhaltigkeit mit Kompromissen. 

Von Ivana Cucujkić-Panić und Julie Brass (Fotos) 

Unbeschwert und fröhlich kommen die beiden mir entgegen. Büsra Çelik und Boglárka Tóth scheinen mit sich und der Welt im Reinen zu sein. So fühlt sich also nachhaltig leben an? Seitdem sich die beiden Wienerinnen entschieden haben, ohne Müll und Konsum auszukommen, gehe es ihnen besser. Sie leben gesünder, bewusster, einfach freier. 

Das Freiheitsgefühl kann ich nachvollziehen. Zum Interview komme ich nämlich mit dem neuen EQC 400 4MATIC von Mercedes Benz. Ein Stern von einem Elektroauto. Das Fahrgefühl ist auch wie von einem anderen Stern. Der elegante Hüne auf vier Rädern fährt sich ganz sanft, aber doch energisch. Ich wollte gar nicht mehr aussteigen... 

„Der Druck der Gesellschaft, etwas zu konsumieren oder die neuesten Trends zu shoppen ist einfach weg. Es ist nicht mehr wichtig“, so Büsra, die seit mehreren Jahren ausschließlich secondhand shoppt und zuhause Metall von Papier, Plastik und Glas streng trennt. Ich komme ins Grübeln und frage mich, ob ich die Waffeln, die ich jetzt im Café bestellt habe, noch hinunter bekomme. Die sind bestimmt nicht aus Biomehl. Aber Büsra und Boglárka scheinen sich auch nicht daran zu stören und bestellen ebenfalls. Wie jetzt? Der Melange ist höchstwahrscheinlich nicht aus fair trade-Bohnen. „Ach, das ist nicht so schlimm. Ich hab mittlerweile gar kein schlechtes Gewissen mehr. Ich weiß, dass ich bewusst und nachhaltig lebe. Und da geht sich auch schon mal ein Coffee to go aus. Dann lass ich halt den Plastikdeckel weg.“

MIT LEONARDO DICAPRIO ZUR VEGETARIERIN
Früher wäre der Plastikdeckel automatisch auf dem Kaffeebecher gelandet und danach zusammen in einen Müllbehälter. „Ich war ein Konsumopfer und Make-up-Freak“, gibt die Wienerin mit türkischen Wurzeln zu. Heute braucht sie fürs Reisen bloß einen Rucksack, ihre Hygiene deckt sie mit einem Stück Seife und Rasierer ab. Der Restbestand des Make-up-Archivs wird langsam aufgebraucht und durch Naturkosmetika ersetzt. Vom Beauty-Junkie zur asketischen Naturfreundin. Und das ist alles der Verdienst von Leonardo DiCaprio. Eine Doku des feschen Hollywoodstars und Umweltaktivisten hat Büsra vor Jahren zum Umdenken gebracht. „Das, was ich mir nehme, um meine Bedürfnisse zu stillen, soll die Generationen von morgen nicht einschränken.“ 

Fisch und Fleisch gehören nicht mehr zu ihren Bedürfnissen. Zu groß seien die Umweltbelastungen durch Überfischung oder Treibhausgase von Rinderfürzen und -rülpsern. 

Da schneidet der EQC mit Null CO2-Emission merklich besser ab als die Weidetiere. 

NACHHALTIG INS NEUE JAHR 
Boglárka möchte nicht auf Fleisch verzichten. Huhn und Fisch gehören weiterhin auf ihren Speiseplan. Das holt sie sich dann frisch vom Markt und lässt es sich in die von zuhause mitgebrachte Tupper-Dose verpacken. Die Veränderung begann mit einem guten Vorsatz: „Letztes Jahr zu Silvester habe ich entschieden, nachhaltig zu leben. Das war mein Vorsatz. Andere möchten abnehmen. Ich wollte bewusster leben“, so die Dreißigjährige.

So wenig wie möglich Müll produzieren, das ist Boglárka am wichtigsten. Deswegen muss das Hühnerfilet vom Markt nicht immer bio sein, das ginge einfach sehr ins Geld. Dafür kocht sie viel öfter zuhause und frisch. Der Lieferservice klingelt kaum noch an der Türe, leere Plastikbehälter, Stäbchen und Sackerln landen so erst gar nicht im Müll. Im selektierten Müll, natürlich. Dafür hat sich die gebürtige Ungarin einen speziellen Mülleimer besorgt. Selbst die Wäsche wird mit selbsthergestelltem Waschmittel sauber. Das haut mich erstmal um bzw. drückt mich in die Sitze, wie der EQC, wenn ich aufs Gas trete. Bei Elektroauto habe ich an ein gemütliches Gefährt gedacht. Länger aufs Gas getreten und der EQC katapultiert einen gefühlt ins Weltall. In 5,1 Sekunden von null auf hundert. Und das ganz ohne draufgängerisches Motorgebrumme. 

Ich verschlucke mich fast schon an meinem Nicht-Bio-Melange vor schlechtem Gewissen und schließe bereits innerlich mit einem nachhaltigen Lifestyle ab. Ob sie das ärgern würde, wenn ich mein Mainstream-Leben zwischen Online- Asiaten und Einweg-Wattepads beichte? „Bei manchen gibt es keine Hoffnung. Da sind die Lebensstile so weit auseinander, da weiß ich, ok, mit dir werde ich in Zukunft keinen Kontakt mehr haben.“ 

von zero zu Hero
Nachhaltiges Leben fordert Disziplin und Zeit. Mit dem EQC geht‘s schneller: Er beschleunigt in 5,1 Sekunden auf 100 km/h - und das ganz leise.

ZERO WASTE MIT ABSTRICHEN
So weit wollte Bogi, wie ihre Freunde sie nennen, bei ihren Eltern dann doch nicht gehen. Anfangs konnten diese wenig mit dem neuen Umweltbewusstsein ihrer Tochter anfangen und schmissen weiterhin Metalldosen ins Altpapier. „Mittlerweile aber respektieren sie meine Hausordnung. Mein Vater hat mich letztens auch gelobt.“ 

Büsra und Bogi sind sich bewusst, dass Nachhaltigkeit Zeit und eine gewisse Disziplin fordert. Bewusstes und nachhaltiges Leben soll in die Lebenssituation passen, so beide einstimmig. 

„Meine Kollegin wollte zunächst auch keine Windeln verwenden für ihr Baby. Als das Kind dann da war, hat sie den Plan schnell wieder überworfen. Keine Zeit.“ Danke! Jetzt fühle ich mich verstanden. Büsra stimmt ihr zu: „Zero waste ist extrem schwierig umzusetzen. Und manchmal hab ich einfach Lust auf ein Avocado-Brot, und ich bin mir bewusst, dass diese nicht um die Ecke aus der Region stammt.“ 

Wir genießen die letzten Bissen Schokowaffeln aus konventionellen Zutaten. Ich bin wohlig satt und etwas erleichtert. Ich fühle mich nicht mehr ganz so schlecht. Symbolisch als letzte Testfahrstrecke mit dem EQC schalte ich ins dynamische „Sport“-Fahrprogramm und mache eine nachhaltige Einkaufstour zum Bauern aus der Region, wo ich das Bio-Schnitzel fürs frisch gekochte Abendessen besorge. 

Von Zero zu Hero
Gutes Gewissen auf vier Rädern: Mit Null Co2 Emission ist das Gruppenbild im Grünen eine saubere Angelegenheit.

 

Der SANFTE HÜNE 

Still, energisch, elegant
Unser Testwagen: EQC 400 4MATIC 

Elektroantrieb (auto.ED); 180km/h; 5,1 s 0-100 km/h; CO2-Emission: 0 g/km, Stromverbrauch (NEFZ): 20,8 - 19,7 kWh/100km, Reichweite (NEFZ): 445 - 471km 

Ausstattung: MBUX Mercedes-Benz User Experience, Mercedes Me, Mercedes Me Charge, ECO Assistent 

 
 

 

 

 

 

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