Was passiert, wenn du in der Arbeit kiffst?

20. Mai 2016

Wie ist das mit dem Kiffen in Österreich jetzt eigentlich? Was passiert, wenn du mit einem Joint erwischt wirst? Wusstest du, dass du dann von deinem Job gefeuert werden kannst, auch wenn du außerhalb von deinem Arbeitsplatz rauchst? 

Wir haben Rechtsanwältin Mag. Iur. Hanita Veljan zu dem Thema gefragt, um uns schlau zu machen, wie es jetzt eigentlich mit dem Kiffen in Österreich aussieht. 

 

BIBER: Ist Kiffen am Arbeitsplatz erlaubt?

Mag. iur. Hanita Veljan: Kiffen ist in Österreich allgemein verboten. Deshalb auch am Arbeitsplatz.

BIBER: Viele glauben ja, dass der Besitz von Cannabis verboten , aber der Konsum erlaubt ist. Was ist daran wahr?

Mag. iur. Hanita Veljan:Das ist nicht wahr. Es ist sowohl der Besitz als auch der Konsum verboten.

BIBER: Was kann mir passieren, wenn ich in der Arbeit einen Joint rauche?

Mag. iur. Hanita Veljan: Das kann durchaus zu einer Entlassung führen. Nicht nur weil Cannabis ein illegales Rauschgift ist, sondern auch  weil du dann deine Arbeit nicht mehr so verrichten kannst, wie es von dir erwartet wird. 

BIBER: Und wie sieht es dann mit der Strafe aus?

Mag. iur. Hanita Veljan: Bei geringen Mengen zum Eigenverbrauch wird das Verfahren „diversionell“ erledigt. Das bedeutet, du bist nicht vorbestraft und der Strafregisterauszug bleibt leer. Trotzdem wird die Diversion jedoch in einem Register vermerkt, auf das die Behörden Zugriff haben. Wenn du also öfter beim Kiffen erwischt wirst, werden die Strafen jedoch natürlich strenger.

BIBER: Wenn ich aber privat kiffe, und mein Chef davon Wind bekommt, was passiert dann?

Mag. iur. Hanita Veljan: Dann kannst du trotzdem entlassen werden. Weil das ja eine unerlaubte Handlung ist. Allgemein gilt: Je höher deine Vertrauensposition im Job, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass die Entlassung gerechtfertigt ist.

BIBER: Und wie ist das dann mit Alkohol? Darf ich am Arbeitsplatz betrunken sein?

Mag. iur. Hanita Veljan: Zwar gibt es kein gesetzliches Alkoholverbot. Es kann aber trotzdem ein Entlassungsgrund sein , wenn du betrunken zur Arbeit kommst und aufgrund dessendeine Arbeit nicht so machen kannst, wie du eigentlich solltest und auch eine Gefährdung darstellen kannst. 

 

hanita veljan
Foto: PHH Rechtsanwälte
 Mag. Iur. Hanita Veljan ist Rechtsanwältin bei PHH Prochaska Havranek Rechtsanwälte. Begonnen hat sie bei PHH Rechtsanwälte als Rechtsanwaltsanwärterin im Jahr 2011. Ihr Tätigkeitsschwerpunkt liegt in den Bereichen Familienrecht und Zivilrecht. Sie hat Rechtswissenschaften an der Universität Wien studiert (Mag. iur.) und ist Mitglied der Young Austrian Arbitration Practicioners (YAAP). Hanita Veljan spricht Deutsch, Englisch und Bosnisch/Kroatisch/Serbisch.

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