Wo bleibt mein Tschisi-Eis?

26. Juli 2012

 

biber-Redakteur Teoman will das kultige Tschisi-Eis wiederbeleben und lässt nichts unversucht auf der Suche nach einem Stück geschmolzener Kindheit.

 

Jeder kennt dieses Gefühl, das erste Eis des Sommers aus der Verpackung zu holen und hineinzubeißen. Am besten schmeckte es, wenn das Eis gelb war und Käselöcher hatte, das legendäre und überall heißgeliebte Tschisi-Eis. Nur fünf Schilling hat das Vanillepuddingeis in Käse-Look gekostet. Ich kann mich daran erinnern, wie ich mit ein paar Münzen in der Hosentasche täglich zum Süßwarenladen lief, um mir eines zu kaufen. Obwohl er für mich und eine ganze Generation der beliebteste Eislutscher der 90er Jahre war, wurde er 1999 von der Herstellerfirma Eskimo vom Markt genommen. Wieso?

 

Der Stäbchenbrecher

Unilever, Mutterkonzern von Eskimo, antwortet auf meine Tschisi-Anfrage so: „Jedes Produkt hat einen Lebenszyklus und das Tschisi musste anderen Neuheiten Platz im Tiefkühlregal machen.“ Außerdem habe es produktionstechnische Probleme bei der Herstellung der charakteristischen „Tschisilöcher“ gegeben. Bei diesem Vorgang seien immer wieder die Eisstäbchen abgebrochen und bis jetzt sei keine Lösung für dieses Problem zu finden. „Wirklich?“, frage ich mich. In einer Zeit, in der Menschen zum Mond fliegen, ist es nicht möglich, Eis mit Löchern und mit ganzen Stäbchen zu produzieren?

 

Die Verschwörung

In diversen Internet-Foren kursieren Verschwörungstheorien, wonach sich das Eis so gut verkaufte, dass niemand mehr die teuren Sorten nehmen wollte. Andere behaupten, süchtig machende Substanzen in ihm  seien für den Erfolg verantwortlich. Andere wiederum munkeln, dass Eskimo seine Mitarbeiter statt mit Geld mit Tschisi-Eis bezahlt.

 

Das Comeback

Mich interessieren diese ganzen Internet-Mythen nicht. Ich will nur eines: Das Tschisi-Eis zurück. Eismäuler aller Länder: Wir müssen um unser Tschisi kämpfen! Wir könnten Eskimo die Eislizenz abkaufen und das Mäuse-Eis selbst vertreiben. Das würde uns grenzlosen Reichtum bescheren. Oder wir fordern hartnäckig die Wiederbelebung unseres Eises. Eskimo hat schon einmal ein totgeglaubtes Eis wiedereingeführt: Das „Paiper“ aus den Siebzigern kam aufgrund einer Retrowelle und einer Unterschriftaktionen im Jahr 2000 wieder ins Kühlregal. Und was die 70er-Jahrgänge geschafft haben, schaffen wir doch auch, oder?

 

 

 

Tschisi zum Selbermachen

Was du brauchst: 0,2 L Trinkpäckchen, 1 Pck. Vanillepuddingpulver und eine Tiefkühltruhe:

  1. Schneide die Hälfte der Trinkpackung weg und schon hast du eine Form für dein Eis.
  2. Fülle diese rand-hoch mit Vanillepudding.
  3. Lege ein Stäbchen oder einen Kaffeelöffel in die Puddingmasse, das/der ein Stück weit aus der Form schaut. Damit kannst du später das Eis halten.
  4. Lege es in die Eistruhe und warte, bis es tiefgefroren ist. Das Ergebnis: Vanillepuddingeis, das wie das Tschisi schmeckt.

 

Tschisi selber gemacht!

 

 

Hier kann man Facebook Fan werden und Tschisi zurückfordern 

 

 

Von Teoman Tiftik und Lucia Bartl (Fotos)

 

 

 

 

 

 

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Kommentare

 

kann es sein, dass du zugenommen hast?

;) BB

 

jap

jap

 

Da kommen Kindheitserinnerungen hoch. Ich fand das Eis auch lecker und es selber zu machen ist einfach nicht dasselbe. Starten wir ne Unterschriftensammelaktion =). Wieviele Unterschriften müsstens denn sein?

 

das wüsste ich auch gerne =)

 

Bin der erste der unterschreibt!

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