Mohamed und die sieben Geschwister

Mein Name ist Mohamed  und ich komme aus  Ägypten.  Ich wohne in einer großen Familie. Und mit groß meine ich nicht zwei Kinder und drei Katzen. Nein, damit meine ich so richtig viele Menschen beim Abendessen. Mein Vater, meine Mutter und wir, acht Kinder! Ja, richtig gelesen, ACHT! Damit ihr einen Überblick habt, hier eine kleine Vorstellungsrunde.

Ahmed ist der älteste und größte unter den Kindern. Er ist 21, sehr nett zu mir, aber auch wütend, wenn er in der Früh aufstehen muss. Er geht arbeiten und verdient sein eigenes Geld. Er hat mir letzte Woche neue Adidas-Schuhe gekauft. Ahmed ist wie ein zweiter Vater für mich.

Yara ist 20 und damit die zweitälteste im Bunde. Sie ist sehr fleißig und hilfsbereit. Sie möchte eines Tages Ärztin werden, deswegen lernt sie die ganze Zeit in ihrem Zimmer. Aber, wie ihr euch vorstellen könnt, geht es bei uns etwas laut zu. Dann muss Yara ausweichen und in die Bibliothek gehen.

Ziad ist 17 und sehr höflich. Er ist zwar etwas faul und spielt den ganzen Tag am Handy, aber er bekommt trotzdem immer gute Noten. Ziad interessiert sich für Handygames und ißt gerne Döner, meistens am Hannovermarkt. Er sollte mehr Sport machen und weniger Döner essen.

Dann kommt Mohamed. Das bin ich. Ich bin das mittlere Kind und das finde ich unfair. Ich werde oft vergessen und wenn etwas Schlechtes passiert, gibt man immer mir die Schuld.

Rehab ist 12. Sie redet wie ein Wasserfall und ist oft stur. Selbst wenn ich Sie höflich bitte, mir ein Glas Wasser zu holen, lässt sie sich nicht überreden. Sie ärgert mich und ich bin oft böse auf sie. Ich liebe sie auch, aber nur ein bisschen.

Yumna ist 10 (oder acht, ich habe keine Ahnung, bei so vielen Geschwistern verliert man auch mal den Überblick, bitte um Verständnis) und sie geht in die vierte Volksschule. Sie ist brav in der Schule und laut zu Hause. Sie dürfte eigentlich laut unserer Mutter nur eine Stunde am Handy spielen. In Wahrheit hängt sie stundenlang auf Youtube und nutzt die Gutmütigkeit meiner Mutter aus.

Karim er ist der kleinste und zugleich der schlimmste Bruder. Er ist sieben Jahre alt. Wir schlafen im selben Zimmer und er malt immer unerlaubterweise meine Schulhefte mit Buntstiften an. Weil er so klein, süß und unschuldig aussieht, glaubt man, er ist voll brav. Das ist aber falsch. Wenn er etwas kaputt macht, schaut er in die Luft, macht auf unschuldig und gibt anderen die Schuld.

Arwa ist fünf Jahre alt und damit unser jüngstes Familienmitglied. Sie ist nimmersatt und will am liebsten die ganze Zeit essen. Wenn sie nicht das bekommt, was sie möchte, heult sie wie eine Sirene los. Sie bekommt alles, was sie möchte. Ich glaube, das ist der Bonus, wenn man die jüngste in der ganzen Familie ist.

 

 

 

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