Türkisch in 7 Tagen? Make the impossible possible!

11. August 2016

Langeweile? Hier bestimmt nicht!

Da hatte ich so tolle Pläne für die nächsten Tage und sie sind alle ins Wasser gefallen! Was kann man denn sonst bei so einem Wetter machen? Papierflieger basteln, 100 Schichten Make-Up auftragen und ein Video davon auf Youtube stellen (wtf?), einen Töpferkurs belegen, Bücher abstauben und alphabetisch sortieren, … Mein Plan: Eine neue Sprache lernen. Um das hier ein für alle Mal festzuhalten: Ich sammle Sprachen. So wie andere Briefmarken oder Schneekugeln sammeln, so sind es bei mir eben Sprachen. Die sind um einiges vielseitiger als Schneekugeln! Manche werden mich wohl für verrückt erklären, doch Grammatik lernen ist bei mir eine willkommene Challenge: Zusammenhänge verstehen, Ähnlichkeiten erkennen, Konzepte aufstellen. Sprachen sind vielleicht etwas platzsparender als Briefmarken, doch wesentlich zeitaufwändiger – besonders das aktive Praktizieren der Sprachen, um nicht alles vollends in Vergessenheit geraten zu lassen.

Zeit für etwas Neues

Ich könnte mir natürlich auch ein Buch nehmen und meine Spanisch- oder Französisch-Kenntnisse etwas auffrischen. Aber heute ist Zeit für etwas Neues! Ich stöbere ein bisschen im Internet und stoße auf eine seltsame Information. Der App-Entwickler Babbel behauptet tatsächlich, dass man jede beliebige Sprache innerhalb von sieben Tagen lernen kann – wenn man sieben bestimmte Tricks anwendet. Sieben Tage Zeit für eine Sprache? Ich bin äußerst skeptisch, muss ich sagen! Wie soll ich in so einer kurzen Zeit so viele Aspekte einer Sprache beherrschen? Den Teil „jede beliebige Sprache“ habe ich eh schon gedanklich gestrichen. Arabisch oder Mandarin? Vergiss es! Da kann ich nach 7 Tagen noch nicht einmal meinen Namen schreiben. Babbel hat dieses Experiment mit Türkisch durchgeführt. Türkisch, denke ich mir! Die Sprache höre ich von klein auf, immer wenn ich bei meiner besten Freundin zu Besuch bin. Und auch sonst kann man sie sich ja in Wien nicht ganz wegdenken, also ideal für mich! Ich erzähle meinen türkischen Freunden und meinen Redaktions-Kollegen davon. Alle lachen mich aus: „Hättest du dir keine einfachere Sprache nehmen können? Etwa Japanisch?“ Bitte? So schwer wird das ja wohl nicht sein! Und wer, wenn nicht ich, die größenwahnsinnige Andrea, könnte diese Challenge wagen?!

Lerntipp #1

Nichts wie los! Auf zur Bibliothek, um sich mit ausreichend Schmöker für die nächsten sieben Tage auszustatten! Ich mache einen Abstecher in das Sprachlernzentrum der Wirtschaftsuni. Da ist für so Freaks wie mich genau das Richtige. Bücher, Filme, CDs, Zeitungen, … in allen erdenklichen Sprachen. Wie im Paradies. Ich stürze mich also ins Lernen.

Türkisch lernen; Bücher; Bibliothek

Ich nehme mir auch gleich den ersten Lerntipp zu Herzen: Mach dir klar, wofür! Ich brauche also ein eindeutiges Ziel vor Augen. Was möchte ich nach sieben Tagen Türkisch können? Eine Dissertation über die Bedrohung von Meeresschildkröten im Pazifik schreiben? Vielleicht ein anderes Mal. Ich möchte neue Menschen kennenlernen. Ich will eine neue Kultur kennenlernen. Ich möchte mich mit den Menschen unterhalten können. Ich will die Leute verstehen, wenn sie mit mir sprechen und ich will, dass sie mich auch verstehen. Klingt zu einfach? Mal sehen. Die Dissertation kann man im Notfall ja immer noch schreiben.

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