Die kleine Welt der Superreichen

18. Januar 2016

Die neue Oxfam-Studie offenbart, wie sehr die finanzielle Kluft breiter wird – nicht nur zwischen arm und reich, sondern zwischen reich und sehr reich.

Mit der aktuellen Oxfam-Studie haben wir jetzt auch die passende Überschrift für den Wucher-Kapitalismus: „0,0000089 Prozent der Erdbevölkerung besitzen so viel Geld wie die halbe Welt“. In natürlichen Zahlen ausgedrückt haben 62 Menschen das finanzielle Monopol und kommen somit insgesamt auf 1,6 Billionen Euro (eine Zahl mit 12 Nullen). Das ist mehr Geld, als das BIP eines hochtechnologisierten Industrielandes wie Kanada oder die Türkei aktuell an Goldreserven (Stand: Dezember 2015) bunkert. Als ob diese Entwicklung nicht schon zweifelhaft genug wäre, hat sich das Gesamtvermögen der ärmeren Weltbevölkerung um eine Billion Dollar verringert, obwohl in derselben Zeit 400 Millionen Menschen auf die Welt kamen.

Mangelhafte Steuermoral

Schuld daran ist die lückenhafte Besteuerung von großen Vermögen und die Verschiebung von Vermögen in Steueroasen.  Der Effekt: Durch fehlende Steuereinnahmen werden Reiche reicher.  Worüber vor einem Jahr noch die 80 reichsten Menschen verfügten, besitzen heute nur  62 Milliardäre. Sollte dieser Trend anhalten, so kann man in wenigen Jahren von größerem finanziellen Ungleichgewicht ausgehen. Dass Geld die Welt regiert, ist seit jeher bekannt und müsste einem Grund zur Sorge bereiten. Wie viel politischen Einfluss ein Wohlhabender aufgrund seines Vermögens haben kann, ist in den USA mittlerweile an Donald Trump zu sehen. Dabei ist er mit seinen 4,5 Mrd. Dollar ein kleiner Fisch unter den Reichsten der Welt. Man kann also nur durch bare Münze Oberbefehlshaber der größten Streitmacht werden, das ist besorgniserregend. Es geht hier um Menschen, die sich Sachen leisten können, bei denen Staatsoberhäupter zuerst die Bevölkerung fragen müssen.

Die Welt verbessern

Doch bei allen düsteren Visionen muss auch beleuchtet werden, was diese Menschen beitragen könnten, um die Welt lebenswerter zu machen. Sie besitzen die finanzielle Macht, um Forschungen voranzutreiben, die seitens der Politik stiefmütterlich behandelt werden.  Die Rede ist von Grundlagenforschungen im Energiebereich, um die Welt ölunabhängig zu machen, um so auch  Terrororganisationen die wirtschaftliche Grundlage zu entziehen. Ein anderer Nebeneffekt wäre auch, dass die Weltbevölkerung nicht unter Ölspekulationen und Ölpreisen leiden müsste. Es ist nicht zu leugnen, dass das meiste Übel unseres Planeten aus Ölgeschäften hervorgeht. Zu beantworten gilt nur, ob das auch im Interesse eines Multimilliardärs ist.

Das Dilemma des kleinen Mannes: Er treibt von einer Abhängigkeit in die andere.

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