Scheiß auf Size!
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Wer an die Modewelt denkt, dem fallen sofort perfekte, schöne und vor allem dünne Models ein. Abseits von den typischen „Size-Zero“-Models gibt es mittlerweile auch schon erfolgreiche „Plus-Size“-Models. Einige von ihnen liefen im September bei der diesjährigen New York Fashion Week.
Ab wann ist man Plus Size?
Das Label „Plus Size“ hat eine große Bandbreite und es gibt keine klare Definition, wo Plus Size anfängt. Models können bereits ab Größe 36 als Plus Size bezeichnet werden, andere ab Größe 40. H&M beispielsweise führt in Österreich „große Größen“ ab Größe 42. Wie die Größen, gehen auch die Meinungen auseinander. Plus-Size-Models sind immer noch eine Randgruppe, wenn es um die großen Modeevents der Welt geht. Was halten Menschen davon, wenn Plus-Size-Models verstärkt auftreten?
Valentin (getroffen am Schwedenplatz):
„Ich würd’s auf jeden Fall pushen, befürworten und fördern. Man sollte sich einfach irgendwann mal so akzeptieren, wie man ist und sich nicht so arg verbiegen, dass man irgendwann sogar zerbricht. Wichtiger wär’s den Leuten, Kindern und Jugendlichen das Signal zu senden, dass sie sich so akzeptieren sollen, wie sie sind.“
Caroline und Lukas (getroffen am Schwedenplatz):
Lukas: „Es kommt immer d'rauf an, was man verkaufen will. Es geht ja den Models immer darum, zu verkaufen, logisch, dann machen das die Plus-Size Models. Das passt.“
Caroline: „Ich finde das schon gut, weil ich mir denke, dass korpulentere Frauen sich mehr trauen, wenn sie auch andere sehen. Wenn sie sonst immer die Dünnen sehen, haben sie mehr Hemmungen.“
Ästhetik vs. Gesundheit
Plus-Size-Models können Frauen und junge Mädchen bestärken und ihnen helfen, nicht mehr nur nach dem Ideal "Size Zero" zu streben. Kritiker jedoch kommen oft mit dem Argument, dass Plus Size ungesund ist. Zu einem gewissen Grad oder auf gewisse Personen mag das auch zutreffen, aber die zwei Pole, Plus Size = ungesund und „normales“ Model = gesund, sollten endlich überwunden werden. Es geht den meisten doch im Grunde gar nicht darum, ob die Models gesund oder ungesund sind, es geht den meisten hauptsächlich um Ästhetik. Schließlich sieht man auch oft Sujets mit rauchenden, dürren Models, was die Leute viel einfacher hinnehmen.
Es wäre ein erster Schritt, Plus-Size-Models einfach nur als Models zu bezeichnen, wie die Kampagne #droptheplus es versucht. Es gibt in unserer Gesellschaft immerhin verschiedene Menschen und es ist völlig unrealistisch, dass alle davon den Idealvorstellungen der Modeindustrie entsprechen können. Im Mode-Business gibt es viel größere Probleme, wie zum Beispiel junge Mädchen, die aus ärmeren Regionen schon als Kind darauf hinarbeiten, mit 15 oder sechzehn Jahren endlich die Modewelt zu erobern und so aus ihrer Lage zu entfliehen, oder Models, die schwere körperliche und psychische Schäden davontragen. Das sollte für Kritiker der eigentliche Feind sein und nicht Models, die mehr auf den Hüften haben.
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