MORD AN SCHWULEM TÜRKEN: "Du wirst sterben, wenn du nicht normal wirst"

09. August 2008

Der schwule Student verfasste einen Artikel über sein Coming-out - und zwei Monate später war er tot. Eine Hinrichtung in Istanbul auf offener Straße. Sein Partner sagt: Es war die Familie, ein Ehrenmord.

Berlin - Als Ahmet Y. vor drei Monaten einen Beitrag für das türkische Schwulenmagazin "Beargi" verfasste, setzte er damit sein Testament auf. Er habe "heute noch Herzklopfen", wenn er an sein Coming-out und das entscheidende Telefonat mit seinem Vater denke, schrieb der 26-jährige Istanbuler Physikstudent damals.

Seither sei das Verhältnis zu seiner Familie kaputt. "Mein Vater wollte mich zwingen, zum Arzt zu gehen, um mich von dieser Krankheit zu heilen." Die Verwandten versuchten ihn übers Telefon davon zu überzeugen, eine Frau zu heiraten. "Sie setzen mir die Pistole auf die Brust", schreibt Y. "Sie sagten, meine Mutter sei vor Trauer völlig abgemagert." Nach Monaten des zähen Bittens und Beschimpfens habe er verstanden: "Sie werden niemals aufgeben."

Zwei Monate nach Erscheinen des Artikels war Ahmet Y. tot. Am 15. Juli wurde er in seinem Auto im Istanbuler Stadtteil Üsküdar erschossen, aus einem vorbeifahrenden Wagen. "Durch unbekannte Täter", erklärte die Polizei laut türkischen Zeitungen. Von den Kugeln traf ihn nur eine, aber die war tödlich. "Er wollte Eiscreme für uns holen", berichtet sein Lebensgefährte Abi Tosun* im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE. "Ich blieb oben in der Wohnung und hörte plötzlich die Schüsse." Als er auf die Straße rannte, war sein Partner tot und weit und breit kein Täter mehr zu sehen.

Tosun stammt aus Nordrhein-Westfalen, hat einen deutschen Pass und ist nach dem Mord nach Deutschland geflohen. Er fürchtet um sein Leben - denn er ist überzeugt zu wissen, wer schuld ist am Tod seines Partners.

Tosun glaubt an einen sogenannten Ehrenmord. Eine Bluttat, die begangen wurde, um die vermeintliche Schande zu tilgen, die ein schwuler Sohn für eine traditionell-patriarchalische Familie aus Ostanatolien bedeutet. Tosun erklärt, sein Freund habe eine Woche vor seinem Tod eine E-Mail von einem Onkel erhalten. Darin habe dieser gedroht: "Du wirst mit dem Leben bezahlen, wenn du nicht normal wirst."

Tosun sieht noch einen weiteren Beleg für einen Ehrenmord: Die kurdische Familie des Toten habe keine Beileidsbekundungen hören wollen. Sie habe die Leiche nicht sehen wollen und keine Beerdigung organisiert. Stattdessen habe ein Onkel den Toten bei den Behörden abgeholt und auf einem anonymen Friedhof vergraben lassen. "Ich verstehe das nicht, das ist doch unmenschlich", sagt Tosun.

Von Deutschland aus versucht er nun, politische Unterstützung zu erhalten. "Die Europäische Union könnte den nötigen Druck auf die Türkei ausüben, damit die Behörden den Fall aufklären." Tosun hat zahlreiche Briefe geschrieben, in denen er Politiker um Hilfe bittet. "Ahmet war bekennender Homosexueller, der für unsere Rechte gekämpft hat", sagt er. "Er verdient es, dass sein Mord aufgeklärt wird."

Die zuständige Staatsanwaltschaft Üsküdar hat sich bislang nicht öffentlich zum Fall Ahmet Y. geäußert. Laut türkischen Medienberichten soll es Zeugen geben, die das Auto der Täter beobachtet und sich das Kennzeichen - ein Istanbuler Nummernschild - gemerkt haben sollen. Doch zum Stand der Ermittlungen wollte eine Sprecherin der Ermittlungsbehörde auf Anfrage von SPIEGEL ONLINE nichts sagen. Die Leiche von Ahmet Y. sei obduziert worden, die Ermittlungen liefen, eine öffentliche Erklärung sei nicht vorgesehen. Wie es scheint, will man um jeden Preis Aufsehen vermeiden.

Die passive Haltung der Ermittler sei "typisch", empören sich Homosexuellen-Verbände in der Türkei. Sie werfen den Behörden vor, den Fall verschleiern zu wollen. "Wir fordern Aufklärung, ob Ahmet Y. wegen seiner Sexualität umgebracht wurde oder aus einem anderen Grund", schreiben drei Vereine in einem offenen Brief an die Istanbuler Polizei.

Der Mord vom 15. Juli war in der türkischen Öffentlichkeit zunächst überhaupt kein Thema. Kaum eine Zeitung berichtete über den Tod des schwulen Studenten vor seiner Haustür. "Homosexualität kommt in den türkischen Medien in der Regel nur dann vor, wenn es ins Showbusiness passt oder Grund zum Spott gibt", schreibt der Berliner Verein "Gays und Lesbians aus der Türkei" auf seiner Homepage. Diskriminierung werde selten ernst genommen.

Auch die Istanbuler Polizei ist laut Tosun wenig hilfreich, wenn es um Übergriffe gegen Schwule geht. Im Gegenteil: Vor einem Jahr wurde Tosun nach eigenen Aussagen Zeuge, als ein Polizeikommando Razzien in den Istanbuler Schwulenkneipen "Tekyön" und "Pasam" durchführte und demonstrativ brutal gegen die Gäste vorging. Immer wieder komme es in Istanbul zu willkürlichen Maßnahmen gegen Einrichtungen und Lokale von Homosexuellen. Bei schikanösen Personenkontrollen würden persönliche Daten notiert. Ein Antidiskriminierungsgesetz gibt es in der Türkei bis heute nicht.

Erst seit ein Bericht im britischen "Independent" über den Mord erschien, interessieren sich auch die türkischen Medien für den Tod von Ahmet Y. Der britische Autor fragte: "War das das erste schwule Opfer eines Ehrenmords?" Vertreter homosexueller Verbände kennen die Antwort: "Falls das tatsächlich ein Ehrenmord war, dann war es nicht der erste an einem Schwulen", sagt Ali Erol. Er ist Generalsekretär von Kaos GL, einem der wenigen schwullesbischen Vereine in der Türkei, die sich einen "legalen Status" erkämpft haben. "Keiner zählt die im Namen der Ehre ermordeten Homosexuellen, und kaum einer berichtet darüber", sagt Erol. Selbstverständlich habe es ähnliche Fälle schon früher gegeben, vor allem in ländlichen Regionen der Türkei.

Doch der Fall Ahmet Y. ist besonders: Nicht nur ereignete er sich auf einer Straße mitten in Istanbul, auch die Ausführung -offenbar Schüsse aus mehreren Waffen - markiere eine neue Qualität der Gewalt. So was habe es noch nicht gegeben, sagt Erol. Gerade deswegen sei die Aufklärung so wichtig.

(Quelle: Der Spiegel)

Kommentare

 

..

unglaublich

-- Open your mind! --

 

...war mir bisher nur aus amerikanischen Filmen bekannt. "wenn du nicht normal wirst..."- diese Aussage und Denkweise zeigt doch wie unaufgeklärt die Mehrheit der türkischen Bevölkerung ist. Denn für seine Homosexualität kann man nix- genausowenig entscheidet man sich dafür, hetero zu sein. Ich bezweifle, dass es der erste (und leider auch der letzte) "Ehren"mord an einem Mann aufgrund seiner Sexualität ist.

 

"Denn für seine Homosexualität kann man nix- genausowenig entscheidet man sich dafür, hetero zu sein."

kann man/n nun was dafür oder nicht? oder kann man es doch entscheiden? "heute bin ich schwul.." ;-)

 

"wenn du nicht normal wirst..."

Es ist sehr interessant, dass einige Menschen noch immer davon überzeugt sind, das Homosexualität eine "Krankheit" ist und etwas "Abnormales" darstellt. Hier stellt sich natürlich gleich die Frage, warum dies denn so ist?! Die Antwort ist einfach: sehr wenig Aufklärung! In einem Land wie der Türkei wird dies auch sicherlich sehr schwer gehen. Menschenrechte waren ja auch schon immer ein Problem der Türkei (etwa Kurdenfrage). Doch nicht nur in der Türkei haben es "Andersorientierte" sehr schwer, auch in den Ländern des Balkans.

Diese Tat in Istanbul ist zu verurteilen, jedoch in weiterer Linie genauer zu verfolgen. Es wird abzuwarten sein, was als nächstes kommen wird. Hoffentlich macht die Polizei ihre Arbeit und stellt die TäterInnen vor Gericht, "obwohl" es ein "Ehrenmord" war und dies scheinbar vor Ort etwas ganz "logisches" und "normales" ist.

Ansonsten bleibt das Klischee des "wilden und primitiven Ostens": Ein toter Sohn ist besser als ein schwuler Sohn.

 

such lieber mal nach "bülent ersoy" bevor du hier einen auf kulturkenner machst.

-- menschen sind gut, monster nicht --

 

Wieso unsinn? Habe schließlich nichts behauptet was nicht tatsächlich der Wahrheit entspricht...

 

einen "Unsinn" würde ich das von Herrn Kantar gebenene nicht nennen. Dieses Wort würde ich überhaupt nicht in meinen Mund nehmen, da es ohne Argument eine persönliche Beleidigung ist, und wie du weißt, wir von diesem Trip abkommen wollen. Außerdem hat jeder auch noch eine eigene Wahrnehmung und seine hat uns Kollege Kantar eben geschildert. Du bist mit einem Beispiel gekommen, nämlich mit "Bülent Ersoy". Leider hast du einfach ein Wort in den Raum gestellt und dies auch unerklärt gelassen. Wer ist Bülent Ersoy und was meinst du mit ihm? Klar können Kollege Kantar und alle, die sich dafür interessieren, etwas darüber suchen. Der Einwurf wäre allerdings ein anderer, also konstruktiver, wenn doch nicht der Satz "was redstn für nen unsinn daher? such lieber mal nach bülent ersoy bevor du hier einen auf kulturkenner machst." gewesen wäre.

Von meiner Seite ad Bülent Ersoy: http://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%BClent_Ersoy
Ist ein 56.jähriger türkischer Sänger, der sich in den 80ern im Ausland einer Geschlechtsumwandlung unterzog und nichts destotrotz ein Star in der Türkei blieb. Denn Talente kann man nicht verleugnen! Somit benütze ich ab jetzt das weibliche Personalpronomen "sie". Bülent Ersoy ist im Arabeskmusik http://de.wikipedia.org/wiki/Arabeske_%28Musikrichtung%29sehr populär, ist sehr wohlhabend und stellt ein großes Gewicht (abgesehen von der Statur *g*) in der türkischen Musikbranche dar.
Sie ist auch sehr politisch, bekam außerdem nach dem sie eine transsexuelle Sängerin wurde, vom damaligen Präsidenten Kenan Evren für mehrere Jahre Bühnenverbot. Heute ist sie auch Jurorin bei Popstar Alaturka (das Pendant zu Starmania, DSDS...). Hat dort sogar für sehr großen Wirbel gesorgt, in dem sie den Einmarsch der Türkei nach Südkurdistan (Nordirak) kritisierte und meinte „Für diesen Krieg der Anderen würde ich mein Kind nicht unter die Erde schicken. Das wird doch alles von Leuten am grünen Tisch bestimmt, die dann entscheiden, dass ein paar Kinder sterben sollen.“. Ihr könnt euch vorstellen, was diese Aussage, in einem Land wie der Türkei, wo es einfach keine Meinungsfreiheit gibt, für Konsequenzen mitsichzog. Art.155 des türkischen StGB "Entfremdung des Volkes vom Militärdienst“ würde sogar eine Zwangsausbürgerung von Frau Ersoy heißen. Es wurde ein Strafverfahren gegen sie eingeleitet.
Also: hierbei handelt es sich um eine sehr bekannte, politische, transsexuelle Arabeskmusikerin, die trotz ihrer Geschlechtsumwandlung, im eben bestimmt in der Aufklärung der Homosexualität rückschrittlichen Türkei, viele Fans aber auch viele viele Gegner hat. Nur weil in der Türkei, ein Unheterosexueller akzeptiert wird -und auch das war ein langer Weg und ein Kampf (Bühnenverbot, Drohungen...)- heißt es nicht, dass die Türkei in dieser Frage fortschrittlich sei und die Tat, die im Blog geschildert wird, eine Ausnahme sei. Die Thematik ist ein Tabu, es gibt keinen Rechtschutz wie in Österreich und weiteren Länderen der EU (ein Grund mehr für mich, dass die Türkei für die EU unreif ist. Außerdem braucht die Türkei die EU eh nicht!), es gibt keine Aufklärung und Enttabuisierung in der Öffentlichkeit, in den Schulen und somit langsam in den Köpfen und Herzen der Menschen.

Vielleicht hat Kollege Öztürk in diese Richtung gehen wollen, aber leider war sein/dein kurzer Post -meiner Meinung nach- substanzlos.

 

Kollegin, danke für die aufklärenden Worte über Bülent Ersoy. Klingt nach einer sehr interessanten Persönlichkeit, die sicherlich etwas weiterbewegen konnte/kann.
Aber ich bin froh, dass du mich richtig verstanden hast. Es ist ein großer Erfolg in einer solchen Region wie Balkan-Vorderasien in Homo-Sachen etwas bewegen zu können. Doch Ersoy Bülent ist nur ein einziger Tropfen auf dem heißen Stein. Eroy-Phänomene gibt es auch in der Balkanregion, beispielsweise der Bulgare AZIS. Zwar (noch) nicht als Transgender aber bekennend "anders". Die Existenz von einzelnen bekannten Persönlichkeiten heißt aber noch lange nicht, dass die Bevölkerung liberal und aufgeschlossen den "gewöhnlichen Homosexuellen" offen gegenüber steht. Natürlich kommt das auch in einem Land wie Österreich vor, dass man auf Homophobie stößt (siehe dazu Beleidigung von Geri Kessler als Berufsschwuchtel)... Doch Ehrenmorde? Das ist echt schon zu viel..Wenn man schwul oder lesbisch ist, ist man noch lange kein Verbrecher den man eliminieren muss. Einem "Ehrenmord" und seiner eventuellen "Vertuschung" kann man nicht mit einzelnen "prominenten Andersorientierten" entgegensteuern und damit aufzeigen wie offen ein Land ist.

 

deswegen hab ich auch kurz und leicht verständlich geschrieben, dass er nach ihr suchen soll. in der kürze.. du weißt schon.

-- menschen sind gut, monster nicht --

 

Kollege, lies mal was du geschrieben hast:

"was redstn für nen unsinn daher?

such lieber mal nach "bülent ersoy" bevor du hier einen auf kulturkenner machst."

"ey düzen icinde dünya döndüren,
ey gökte günesi yakip söndüren,
ey cani yaratip tene sindiren,
ya onu geri ver ya benide al"

da sag ich nur: oi oi oi..

 

Aufklärung gibt es tatsächlich in solchen Ländern weniger, als in denen, wo es sogar paar Gesetzchen gibt.

Es ist meiner Meinung nach, einfach ein Tabuthema und die Akzeptanz und das Tolerieren wird auch eher am Volk, an der Gesellschaft scheitern, als am Gesetz. Irgendwann hab ich mal gelernt, dass sogar die Griechen und Römer und vorallem auch Piraten "vom anderen Ufer" waren. Würd mich freuen, wenn irgendwer was darüber weiß.
Man muss sich mal vorstellen, dass in Österreich sexuelle Beziehungen zwischen Frauen und solche zwischen Männern bis 1971 zur Gänze verboten waren! Verboten bedeutet, im Falle des Vertoßes gibt es Konsequenzen, also Strafen. Die "Unzucht wider die Natur mit Personen desselben Geschlechts" wurde nach den § 129 und 130 des Strafgesetzes 1852 mit schwerem Kerker bis zu fünf Jahren bestraft. So etwas wie einen Kerker gibtes heute in einer anderen Form, genannt Gefängnis. Bis 2002 sorgte der verfassungswidrige § 209 für Unruhe. Mit Recht! Denn "Gleichgeschlechtliche Unzucht mit Personen unter 18 Jahren" setzte das
Mindestalter für Beziehungen zwischen Männern bei 18 Jahren fest, während es für Beziehungen zwischen Frauen bzw. Frauen und Männern bei 14 Jahren lag.
Auch Österreich ist in diesen Fragen nicht fair und nicht reif. Aber auf alle Fälle reifer als 1852 und reifer als die Türkei, auch wenn die ihre Bülent Ersoy haben. Dafür hamma den Alfons Haider! ,-)

 

an der Menge der Information und Aufklärung kann es meiner Meinung nach nicht liegen. Die Verbindung mit "krankhaft" ist auch in Westeuropa noch sehr häufig anzutreffen. Z.B. ist im Lexikon von netdoktor.at ein eigener Eintrag zu finden - sehr um eine neutrale Position bemüht, aber die Verbindung ist da (Doktor/Gesundheit/Krankheit/Homosexualität).
Ich kann keine Studie oder Umfrageergebnisse vorweisen, aber rein aus meiner Empfindung heraus, werden die Anfeindungen auch in Österreich wieder mehr und teils auch aggressiver, betrüblicherweise auch bei den jüngeren Mitbürgern.
------------------------------------------
Alle Menschen sind klug
die einen vorher, die anderen nachher

 

ich sag mal nur org, bin selber türkin!
die eltern tun so auf super türkisch kulturel muslimisch is aber nicht der fall in meinen augen, was is daran so schlimm wenn die neigung zu seinem eigenen geschlecht da is, das ist kein grund einen menschen zu töten -> der islam heisst frieden aslo haben sie kein recht in einfach zu töten allah is der jenige der alles vergiebt und verzeicht also müssten die eltern amal logisch denken und nicht auf super türkisch kurdisch muslimisch tun und töten SONDER VERZEIHEN und akzeptieren!!!

MEINE MEINUNG !!!!!

 

Finde deine Meinung sehr richtig.
Die Religion hat mit solchen Reaktionen finde ich persönlich scheinbar nichts zu tun. Es ist viel mehr die Berufung auf Tradition und Ehre.

 

Hallo meine Lieben,

Ich bin schockiert über diese Nachricht, es ist wirklich unglaublich was einem die Medien alles verschweigen!! Ich meine auf d. einen Seite ist es sicher gut, weil man das Volk nicht beunruhigen will, aber andererseits will man ja doch wissen, -wie geht es meinen Landsleuten in d. Türkei - ...!

Aber ich wollte eigentlich ganz was anderes sagen. Ich habe sehr viele Homosexuelle Freunde, mein bester Freund ist Schwul und wir kennen uns seit Sandkisten Zeiten. Wie sein "OUTING" war, war das auch ein Schock für mich, 10 min. hab ich es nicht glauben können. Aber danach war alles wieder ok. Ich meine er hatte sich nicht vom Charater geändert, er war noch immer der selbe wie vor 10 min. nur mit einem kleinen feinen Extra dazu : er steht auf Männer. Für mich kein problem da ich ihn ja sowieso nicht heiraten wollte *gg*.
Kurz zu seiner mutter: Intelligente, Starke Frau, setzt sich für viele Menschen ein, organisierte bereits mehrere Feste für uns Kids, und auch Kulturfeste. Hat selber alte Homosexuelle Freunde.
So, nach 4 jahren verheimlichen vor seiner Mama, dass er vom anderen Ufer ist hat er sich nun endlich getraut. Er geht zu ihr, sagt mama wir müssen reden, sie setzen sich hin, und er plazt: "Mama ich bin Schwul!" Nach vielen "nein das glaub ich nicht" "du verarscht mich" "komm hör schon auf"...wurde sie ernst.
"Nicht in meiner Familie..." war die antwort.
(hätte niemand erwartet...nobody)

Ich glaube dass es für aussenstehende immer furchtbar schockierend ist wenn die Familie soetwas nicht akzeptiert, schließlich leben wir ja im 21. Jhd. und es gibt soviele andere Gesellschaften wo Homosexualität ganz normal ist (so soll es ja auch sein).

Manche Familien sind nicht soweit. Sie haben Ihre Traditionen, ihre riesengrossen Familien wo jeder über jeden spricht, IHRE EHRE. Dass der Vater z.B. sagt: "Ich will dich nie wieder sehen, du bist krank, verlasse unsere Familie..." - ist finde ich noch - (da vater nicht damit umgehen kann, er ist stur und wütend) - in diesem moment noch ok...(vielelicht stehe ich alleine mit dieser meinung...)
Im endeffekt bereut es der Vater irgendwann, will seinen sohn natürlich sehen, am liebsten umarmen - aber er kann nicht....da die ganze restliche grosse Familie nun alle augen auf die familie gerichtet hat und nur auf ein weiteren Fehler wartet: "aha schau, vater und sohn umarmen sich , vater akzepitiert sowas...er sicher auch schwul..." und plötzlich deine Ehre...dahin, du gehst auf die strasse, und die Nachbarn grüssen nicht mal mehr, du sitzt im cafe mit deinen Arbeitskollegen, und jeder verarscht dich, oder klopft dir auf die schulter und hat mitleid mit dir.
Es ist schwer...überhaupt in kleinen Städten, am Land oder so...wo jeder jeden kennt. Am Besten wäre es in einer Gesellchaft zu leben, in der frei über solche sachen geredet werden kann.. vorallem über SEX! Ich denke nämlich dass vieles damit gelöst werden kann, wie die angst dass der Sohn nun Aids haben könnte, es fehlt hier AUFKLÄRUNG! Oder einfach auch frei über LIEBE reden zu können. Ich meine gerade UNSERE vorfahren aus griechenland, persien, türkei, unsere vorfahren aus der Antike waren meiner meinung auch alle Homosexuell, *gg* die frauen waren mehr mann als die männer.. (sorry soll natürlich nur ein witz sein...) man denke nur an den Film "Troja" *g* Und damals wurde es auch akzepitier, .. was heíßt akzeptiert es war das normalste vom normalen...oder in der MAJA-Dynastie ... genau das selbe...und warum?? Es war diese freizügigkeit, die offenheit, kein schämen!!

Klar ... es ist vielleicht nicht ehtisch korrekt, schliesslich gab es adam und eva, und nicht EVA und EVA...oder so.

So jetzt sollte ich langsam aufhören..*smile*

Ganz kurz noch.
Mord ist keine Lösung für nichts. Das recht einem menschen das leben zu nehmen hat nur Gott schließlich hat er uns auch erschaffen.
Und auch er hat die gabe gegeben zu LIEBEN (wen wir möchten)

LG, Dara

WORLD WIDE WOMAN

 

...nicht nur homosexualität ist in weiten teilen der welt noch immer ein thema, über welches man, wenn es schon sein muss, noch immer nur mit einem blatt vor dem mund zu sprechen hat.

nach eigenaussage einer ex-yu skandal-schriftstellerin namens ISIDORA BJELICA, wurde das erscheinen ihres namens in einer serbischen zeitschrift absolut verboten. warum? Naja, weil sie erhrlich war. in einem interview fragte man sie, was sie denn am liebsten in ihrer freizeit macht? Darauf antwortete sie: "wenn sie mich schon so fragen, muss ich zugeben, dass ich unheimlich gerne mit meinem mann vögle!"

und zack, wurde sie verboten. total verrückt, weil diese kontroverse dame, mit ausgeprägtem hang zur provokation, am gesamten balkan bekannt ist. hätte sie gesagt, dass sie z.b. gerne strickt in ihrer freizeit, hätter ihr das ohnehin niemand geglaubt.

soviel zum gesellschaftlichen umgang mit sexualität.

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