WestLicht: Franz Goess "40 Jahre Prager Frühling"

02. Oktober 2008

 

© Franz Goess, Fotografien von Postern, Bilddokumente des gewaltlosen Widerstandes, 1968

 

 
 
 

02.10.2008 - 19.10.2008

Der Prager Frühling und seine Niederschlagung jähren sich heuer zum vierzigsten Mal. WestLicht. Schauplatz für Fotografie nimmt dies zum Anlass, sich gemeinsam mit dem Fotografen Franz Goess in einer Ausstellung mit diesem Ereignis welthistorischer Bedeutung auseinander zusetzen. Zeitlich spannt die Ausstellung einen Bogen von Impressionen zum Liberalisierungs- und Reformprogramm der kommunistischen Partei der Tschechoslowakei (KSČ) rund um Alexander Dubček (im Jahr 1968) und dem letzten Treffen der Warschauer Fünf und der KSČ in Bratislava bis zu den chronologisch anschließenden Bildern der Okkupation, die schon tags darauf am 22. August 1968 um die Welt gingen.
In der Nacht zum 21. August 1968 marschieren bewaffnete Militärtruppen Polens, Bulgariens, Ungarns und der Sowjetunion in der Tschechoslowakei ein und zerschlagen alle Bestrebungen und Hoffnungen eines Sozialismus mit menschlichem Antlitz. Noch im Morgengrauen besetzen die Warschauer Fünf alle strategischen Punkte des Landes, zwei Divisionen der nationalen Volksarmee der DDR stehen einsatzbereit vor den Grenzen. Die Invasion fordert schließlich weit über hundert Tote.
Zur selben Zeit ist der Österreicher Franz Goess als Korrespondent der Illustrierten Paris Match in Bratislava. Der Fotograf dokumentiert das gewaltsame Eindringen der Truppen des Warschauer Paktes mit einem sehr direkten und gleichzeitig sensibilisierten Blick. Unmittelbar nachdem sowjetische Panzer am 21. August 1968 auf den Prager Wenzelsplatz rollten, erwachte der „brave Soldat Svejk“ zu neuem Leben: Heute weitgehend unbekannte Prager Künstler affichierten an die Fassaden des Platzes allnächtlich zahllose politische Karikaturen. Doch bevor diese von sowjetischen Soldaten wieder entfernt und verbrannt wurden, waren sie von Goess auf Film gebannt.
Die Spannung der Schau beruht auf der vielschichtigen Visualisierung eines politischen Prozesses, der nicht zuletzt auch im Kontext mit der Geschichte Österreichs steht.

 

WestLicht.Schauplatz für Fotografie
Westbahnstraße 40, 1070 Wien

 

Eintrittspreise:

Erwachsene: € 6,50
Studierende bis 27 Jahre: € 4,00

Kinder von 6 bis 16 Jahre sowie SchülerInnen, Lehrlinge, Zivildiener, Menschen mit Handikap: € 2,00
Kinder unter 6 Jahre: frei

Mitglieder Club Ö1, KKA, Der Standard-AbonnentInnen, ÖAMTC Mitglieder, Fernwärme-Servicecard-InhaberInnen, Club Wien.at Mitglieder, InhaberInnen der AK Aktivkarte, GPA-Karte, : € 4,50

InhaberInnen der BÖKWE-Karte+Kulturpass: freier Eintritt

Gartenbaukino-AbonnentInnen: € 5,50

Familienkarte (2 Erwachsene + 1 Kind): € 13,00 – jedes weitere Kind frei
Gruppen ab 10 Personen (Erwachsene): € 4,00 pro Person

© Franz Goess / Österreichische Nationalbibliothek, Wien, Sowjetische Panzerkolonne im Zentrum von Bratislava, 21. August 1968
 
© Franz Goess, Fotografien von Postern, Bilddokumente des gewaltlosen Widerstandes, 1968, Soldaten – nach Hause!
© Franz Goess, Gedenkfeierlichkeiten zum Februar 1948, Prag, Altstädter Ring, 4. Februar 1968
© Franz Goess / Österreichische Nationalbibliothek, Wien, Gedenkfeierlichkeiten zum Februar 1948, Selest, Dubček, Novotný und Ulbricht, Prag, Altstädter Ring, 4. Februar 1968
© Franz Goess/Österreichische Nationalbibliothek, Wien, Alexander Dubcek wird als neuer Parteisekretär bejubelt, Prag, Altstädter Ring, Anfang Februar 1968
© Franz Goess / Österreichische Nationalbibliothek, Wien, Ludvik Svoboda hält eine Rede nach seiner Wahl zum tschechoslowakischen Staatspräsidenten, 30. März 1968
© Franz Goess / Österreichische Nationalbibliothek, Wien, Bratislava Hauptbahnhof, von links: Smrkovský, Biľak, Svoboda, Podgorny, Breschnew, Šelest, Černík, Dubček, 3. August 1968
© Franz Goess/Österreichische Nationalbibliothek, Wien, Die Jugend zeigt ihre Wut, Bratislava, 21. August 1968
© Franz Goess, Prager Frühling, Panzer am Wenzelplatz, 22. August 1968

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