MARIA, HILF!

03. Februar 2014

 



VOR DER UMSTRITTENEN BEFRAGUNG ZUR ZUKUNFT DER MARIAHILFER STRASSE BILDEN SICH UNGEWÖHNLICHE ALLIANZEN: ENTTÄUSCHTE TAXLER, WÜTENDE BLUMENVERKÄUFER, KONSERVATIVE POLITIKER UND VERÄRGERTE BOBOS. SIE ALLE HABEN EIN GEMEINSAMES ZIEL: DIE FUZO.


Von Marian Smetana

 

EINE ECHTE WIENERIN

Es gibt ein Wort, das die „Blumen-Elisabeth“, wie sie sich selbst nennt, derzeit besonders ärgert: Fußgängerzone. Die 61-Jährige steht in ihrem kleinen Blumengeschä in einer U- Bahn-Passage am Ende der Mariahilfer Straße und muss sich immer wieder bremsen. „Ich habe 40 Prozent Einbußen, das regt mich furchtbar auf.“ Die Schuld gibt sie dem neuen Verkehrsprojekt der rot-grünen Stadtregierung. Vor allem Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou ist wie ein grünes Tuch für sie „Man darf das ja gar nicht laut sagen“, hört man dann „aber die is gar keine echte Wienerin, kommt her und dreht alles um.“ Dass es andere funktionierende Fußgängerzonen gibt, lässt sie nicht gelten. „Die Mariahilferstraße war immer schon anders, immer schon eine Hauptverkehrsader.“ Aber jetzt sei eben alles anders.

 

AUFSTAND DER TAXLER

Auch Helmuth Herbek ist alles andere als zufrieden mit der Fußgängerzone. Mit seinem Taxi chauert er seit 25 Jahren Kunden durch die engen Gassen Wiens und ist nicht mehr so leicht aus der Ruhe zu bringen, doch bei der neuen Fuzo kann er nur den Kopf schütteln. Herbek gehört aber zu den Leuten, die lieber reden als schimpfen. Wenn es um die Fußgängerzone geht, dann lädt er gerne auf einen Kaffee ein und packt einen drei Meter langen Plan von der Mariahilfer Straße aus. „Schaun’s, die Mariahilfer schneidet die Innenstadt jetzt einfach durch.“ Es gäbe keine Querungsmöglichkeiten für die Taxler, sie müssten große Umwege fahren. Den Fahrgästen schmeckt das gar nicht. „Diskussionen und komplizierte Verkehrsregeln, wer will das schon? Viele Taxler meiden diese Gegend.“ Am Taxistand bekommt Herbek Rückendeckung. So viele Nationalitäten wie hier versammelt sind, so klar ist der gemeinsame Feind: Mariahilfer Straße. „Blödsinn“, „Schlechte Planung“ , „Warum hat uns niemand gefragt?“ hört man hier. Gemeinsame Feindbilder verbinden.


FUTTER FÜR DIE POLITISCHEN GEGNER

Im Wiener Rathaus will vor allem die ÖVP aus dem heiß diskutierten Projekt Prot schlagen. Manfred Juraczka von der ÖVP Wien sieht das Projekt bereits in der Testphase gescheitert: „Die Planungen rund um die Neugestaltung der Mariahilfer Straße waren an Pfusch und Dilettantismus kaum zu überbieten.“ So recht konnten die politischen Gegner der grünen Vizebürgermeisterin
jedoch noch nicht von dem „gescheiterten“ Projekt protieren. Bei den letzten Nationalratswahlen verloren die Fuzo-Gegner sogar an Stimmen.

 

DER ANTI-BOBO


Semih Piskin würde sich wünschen, dass die Grünen den Unmut der Kritiker bei den nächsten Wahlen mit voller Härte zu spüren bekommen: „Ich wünsche mir, dass die Grünen unter vier Prozent bei der nächsten Wahl bekommen.“ Auch er versteckt seinen Ärger
nicht. Der junge Turnusarzt wohnt in der Nähe der Mariahilferstraße und denkt vor allem an die älteren Leute. „Klar finden die jungen Bobos, die gemütlich zu ihrem Brunch schlendern können, die Fußgängerzone super. Aber was is mit den Leuten, die nicht mehr zum Arzt gebracht werden können oder nicht mehr Einkaufen gehen können?“ Mit seiner Einstellung ist er jedoch ziemlich alleine. „In meinem Freundeskreis gibt es fast nur Befürworter, ich hätte vielleicht früher etwas dagegen unternehmen sollen. Jetzt ist es zu spät.“ Doch wenn es nach ihm geht wird Vassilakou ihr grünes Wunder noch erleben, denn Politik könne nicht immer nach dem Motto funktionieren: „Friss oder stirb.“

 

 

 

 

Rund 49.000 Bewohner und Bewohnerinnen des 6. Und 7. Bezirkes sind ab 17. Februar aufgefordert, bei der Befragung zur Neugestaltung der Mariahilfer Straße mitzumachen. Die „Mahü“ soll nach den Vorstellungen der Grünen unter der Vizebürgermeisterin Maria Vassillakou in Zukunft größtenteils verkehrsberuhigt geführt werden. In welcher Form dies geschehen soll oder ob die Einkaufsstraße in ihren ursprünglichen Zustand zurückversetzt wird, können alle in den Bezirken gemeldeten Bürger ab 16 Jahren entscheiden. Teilnahmeberechtigt sind auch EU-Bürger. Die Aktion endet am 6. März. Die Ergebnisse sollen zwischen 10. und 16. März präsentiert werden. Die Befragung sorgt schon im Vorfeld für Diskussionen, vor allem die Wiener Opposition wittert Verschwendung von Steuergeldern.

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Kommentare

 

 

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