#MIPSTER

04. November 2013

 

Hornbrille, Skinny Jeans, Jack Daniel´s Shirt und Kopftuch: typische Symptome der Hipster-Epidemie, die über den Globus wütet. Jetzt haben junge, urbane Muslime den Trend mit der islamischen Religion gepaart. biber stellt euch den Mipster-Style vor.

Von Nour Khelifi und Diva Shukoor (Fotos)

Es gibt kein Entkommen: Ob Starbucks, Museumsquartier oder Kärtnerstraße, sie sind mit ihren Hornbrillen und Jutesäcken nicht zu übersehen. Religion schützt vor dieser Epidemie nicht, so sind auch Muslime vom Hipster-Hype befallen. Sie nennen sich „Mipster“. Stark vertreten sind Mipster in den USA, in weiten Teilen Asiens (Japan, Malaysia) und in den Golfstaaten. Inzwischen gibt es sie sogar bei uns in Österreich.

 

Shirt auf dem Kopf

Mipster lassen ihre Werte und ihren Glauben in ihren Style einfließen. Zur Hornbrille kommt dann ein Vollbart. Ein 80er-Jahre-T-Shirt wird prompt zu einem Kopftuch.  Sie versuchen Interessen wie Musik, Kunst und Mode mit religiösen Elementen zu vereinbaren. Ziel der Mipster ist es, ihren geliebten Lifestyle zu leben und dabei dem Islam Respekt zu zollen.
Nachhaltig denken und handeln – das steht bei Mipstern an der Tagesordnung. Selbst im Islam spielt Umweltschutz eine große Rolle. Indem sie beispielsweise in Secondhandläden statt in großen Modehäusern shoppen, handeln sie gleichsam im Sinne des Islam und der Hipster-Bewegung.

Mode sehen sie als Mittel zum Zweck. Mipster wollen die Sichtweisen auf den Islam spielerisch und in positiver Weise ändern. Wie gut Mode und Religion miteinander harmonieren können, zeigen uns die Österreicher Imen, Baraa und Çağri.

 

 

 

Der Anti-Hipster
Imen B. aus Wien, 20

Die gebürtige Tunesierin hat ein Händchen für Mode. Klar, wenn man die Modeschule besucht. Neben Hüten kombiniert sie ihre Kopftücher gerne mit funkelnden Ketten oder bunten Stirnbändern. Außerdem trägt sie gerne verschiedene Stoffmuster. „Man kann auch viel zu große Pullis oder Cardigans tragen und trotzdem gut aussehen.“

 

 

 

 

 

Die hungrige Fashionista
Baraa R. aus Wien, 18

Die Schülerin liebt Vintage. Ein Oberteil aus einer Secondhandboutique kann das komplette Outfit aufwerten. Seinen eigenen Zugang zur Mode haben und sich einzigartig kleiden, findet sie wichtig. Denn schließlich muss man nicht jedem Modetrend nachrennen. „Leggings und eine durchsichtige Tunika, das geht gar nicht!

 

 

 

 

 

Hybrid mit Bart
Çağri Bakiş aus Salzburg, 27

Der Krankenpfleger aus Salzburg empfindet „Kleidung als Spiegel der Identität“. Deswegen designt er unter seinem Label „Charly Banks“  u.a. Sweater mit dem Schriftzug „Hybrid Identity“. Damit möchte er zeigen, wie man bewusst mit mehreren Kulturen gleichzeitig leben kann. Derzeit ist er in New York und lässt sich mit seiner neu erschienenen Ware ablichten. Auch der Bart muss gut in Szene gesetzt werden, denn „Männer ohne Bärte sind Frauen“.

Wer die coolen Sweater kaufen möchte:

 

 

https://www.facebook.com/banksofficial?fref=ts.

 

 

Asiatische Coolness
Hana Tajima, 26

Die Wahlmalaysierin mit japanisch-britischen Wurzeln ist bereits ein Eyecatcher, doch mit der speziellen Bindetechnik ihres Kopftuchs betont sie noch mehr ihre japanischen Wurzeln. Ihr Style ist kreativ und gewagt, ganz im Sinne der Mipster. Angefangen mit kleineren Styling-Blogs und Kopftuch-Tutorials auf YouTube, stellte sie ihre eigene Modelinie auf die Beine. Hanas Modelabel „Maysaa“ ist international erfolgreich. Ihre Mode richtet sich so aus, dass Mädchen und Frauen sie tragen können, ungeachtet der Religion.
Für mehr Stylingtipps und modische Inspirationen: http://hanatajima.com/.

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