Soziale Medien verursachen Komplexe

02. Juni 2022

SCHÜLERBLOG:

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Denisa Gramblickova Foto: Markus Korenjak

„Ich könnte mir ein Leben ohne Smartphones und Soziale Medien nicht vorstellen“, so die gängige Meinung in meinem Freundeskreis. Das spiegelt sich auch im Freizeitverhalten von uns „Digital Natives“ wider. Wie war das damals? Wenn man mit seinen Freunden rausgehen wollte, hat man sie einfach angerufen oder ihnen eine SMS geschrieben. Man hat sich einen Treffpunkt ausgemacht, et voilà. Wenn man an Informationen kommen wollte, hat man die Zeitung aufgeschlagen oder TV-Nachrichten geschaut. Alles easy. Und jetzt? Wir nutzen Social Media alltäglich und lassen die Bilder, die dort fertig gefacetuned oder retuschiert gepostet werden, auf uns wirken. Wir hören von den negativen Sachen, die durch Social Media angerichtet werden: geringes Selbstwertgefühl, Komplexe, Depressionen oder Angstzustände. Im schlimmsten Fall können diese Symptome zu Selbstverletzungen oder gar Selbstmord führen. Wo leben wir bitte überhaupt, wenn mobile Apps die Kraft haben, uns zu zerstören?

Ich bin jeden Tag auf Instagram, Snapchat oder TikTok und muss sagen, dass ich auch oft darunter leide, mich irgendwie selbst schön finden zu müssen. Viele Mädchen kriegen Komplexe, wenn sie einzigartige, schöne Menschen über Social Media sehen. Wenn sie kein Problem mit ihrem Aussehen haben, selbstbewusst sind und Fotos von sich posten, kommt dann aber die Hate-Speech. Man kann es niemandem recht machen. Wieso wird in der Gesellschaft nicht mehr über Intelligenz und innere Werte gesprochen und stattdessen nur aufs Aussehen geachtet? Wie würden wir ohne Soziale Medien unser Leben führen? Ganz verzichten möchte ich trotz all der negativen Social-Media-Begleiterscheinungen auf sie aber trotzdem nicht. Ich möchte schließlich mit meinen FreundInnen in Kontakt bleiben und ihnen auf Insta folgen. Und es gibt so etwas wie sozialen Druck. Der Druck, der viele meiner Freundinnen dazu zwingt, hübscher und einzigartiger als so viele andere junge Frauen zu sein. Muss ich genauso wie jede klassische Influencerin ausschauen? Ich liebe mich und meinen Körper. Das muss das Wichtigste sein. Alles andere kommt danach.

Denisa Gramblickova, 17, 3IK, VBS Hamerlingplatz

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