Aktivismus in 2020: Trend oder Realität?

Aktivismus und Trends, gut oder schlechte Kombination? Als 15 Jähriges Mädchen in der Gen-Z, wurde ich mein ganzes Leben lang von Trends beeinflusst, doch im Aktivismus sind diese noch ziemlich neu. In diesem Jahr haben sich Millionen von Menschen für unsere Rechte und unseren Planeten eingesetzt, aber sind die Gründe dahinter legitim?

2020 ist noch nicht einmal vorbei und wir haben dieses Jahr schon unzählige Krisen erlebt: Klimawandel, Black Lives Matter, CO-VID19 etc… Der Überfluss an Krisen hat mein Interesse in Veränderung erweckt; Tag für Tag wollen mehr Menschen wie ich und du helfen! Aber wollen wir wirklich helfen oder sind wir von Trends beeinflusst? 

Letztes Jahr bin ich mit Freunden zu den Fridays for future Demos gegangen, bis sie irgendwann nicht mehr gehen wollten, da es schon langsam „out“ war. Ich bin dann auch nicht mehr gegangen, weil ich allein gewesen wäre.

Ist Aktivismus nur ein Trend?
Ist Aktivismus nur ein Trend?

Die eine Sache, die wir bei Trends wissen, ist, dass sobald ein neuer entsteht, der „alte“ verschwindet. Sie sind nicht dauerhaft, deswegen bewirken wir nur selten wahre Veränderungen. Der sogenannte „Klima Trend“ war nun vorbei und nur die wenigsten gingen noch auf Demos. Im Fall der Black Lives Matter Demo waren über 50 000 Menschen in Wien dabei, obwohl sie während einer Ausgangssperre stattgefunden hat. Dieses Thema hat genauso angefangen wie alle anderen Trends, es gibt einen schockierendes Ereignis, in diesem Fall der Mord an George Floyd von zwei Polizisten verursacht, der uns zum Aktivismus führt, anschließend demonstrieren die meisten, posten auf sozialen Medien, und hören dann schließlich sobald der Trend vorbei ist, auf. Ich bin auch zur Demo gegangen und habe mittendrinnen realisiert, dass ich dort sein wollte, ich will, dass man meine Stimme hört und ich will meine Meinung äußern. Ich brauche keinen Trend, der mir sagt was ich zu tun habe, und das gilt für meine Freunde genauso, auch wenn ich es allein machen muss. 

Wir haben die Macht Veränderung und Gleichheit zu bewirken, aber wir setzten sie nicht lang genug ein. Meiner Meinung nach braucht man keine große Gruppe an Menschen, um Veränderung zu verursachen, ein paar Menschen, sogar ein Mensch reicht solang dieser wirklich an den Grund glaubt! Trends verschaffen vielleicht kurzfristig Unterstützung aber dessen Gründe sind meistens unangebracht und trend-bezogen. Nichts hält uns auf, wenn wir uns nicht von Menschenmassen täuschen lassen sondern unseren inneren Aktivismus, den jeder in sich hat, steuern. Ich habe mich in der Vergangenheit beeinflussen lassen, aber ich habe entschieden gegen den Trend zu gehen und weiter meinen Aktivismus auszuüben. Ich hoffe, ihr, Leser, macht dasselbe!

Alix ist 15 Jahre alt und besucht das Lycée français de Vienne in Wien.

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