Boxen - eine Leidenschaft

Begonnen hat das Ganze als ich 12 Jahre alt war. Meine Freunde, damals die besten Freunde mit denen ich aufgewachsen bin, und ich haben uns entschieden eine Art von Kampfsport zu betreiben. Wir waren gerade nicht schlank, jedoch motiviert.

Letztendlich entschieden wir uns zum Boxen. Anfangs hatte ich 96 Kilogramm, das war auch der Hauptgrund warum ich mit boxen begann. Als Anfänger hatte ich zwei Trainings Einheiten die Woche und Monate später hatte ich drei Trainingseinheiten die Woche, mit den Fortgeschrittenen Boxern. Zehn Kilogramm verlor ich bis dahin.

Ein Jahr lang habe ich als Hobbysportler trainiert, einfach nur um fit zu bleiben. Währenddessen hat man mir in der Schule bereits viel Respekt anerkannt, kein hänseln mehr.

Später als meine damaligen Trainer und ich merkten, dass ich fit zum Wettkampfboxen bin, begann ich vier Mal die Woche mit den Wettkämpfern zu trainieren. Zu diesem Zeitpunkt wog ich 78kg, also hatte ich nochmals zehn Kilogramm abgenommen.

Monate vergingen. Es haben immer mehr und mehr Wettkämpfer aufgehört zu trainieren. Als der Mangel an Wettkämpfer zu hoch war, beschloss ich den Club zu wechseln. Ich meldete ich mich beim Boxclub „Bounce“ an und begann als „Neuling“ mit dem sogenannten Boxen 1(für Anfänger) und Boxen 2(für Fortgeschrittene). Schließlich aber kam ich dann zum Kaderboxen wo ich sehr gute Trainingspartner hatte.

Seitdem ich beim Bounce bin, trainierte ich bis zu 7-mal die Woche, an freien Tagen bis zu 2-mal am Tag sogar. Dies wirkte sich ebenso auf meine Leistung aus. Man fühlt sich wie eine Maschine. Schlafen-Essen-Trainieren, Schlafen-Essen-Trainieren den ganzen Tag, die ganzen Ferien. In der Schulzeit war es so, dass man nach der Schule „Heim“ kommt und dann ab zum Training. Am Abend gegen 22.00 isst man was und legt sich dann schlafen.

Bei so vielen Trainingseinheiten war man froh, wenn man mal mit seiner Familie was unternommen hat.

Viele Verbinden Boxen mit einer Sportart wo einfach nur den anderen schlägt. Kurz gesagt Sport für dumme Menschen. Die Erfahrung die ich gemacht habe ist eine komplett andere. Der klügere gewinnt! Boxen ist eine Sportart wo man hell wach und clever sein muss. Voraus zu denken ist einer der wichtigsten Bausteine. Man muss wissen wie man schlägt bzw. wie dein Gegner Antworten wird. Man muss lernen mit jeder Situation umzugehen, sei es Rechtsausleger, ein Konterboxer, ein Boxer der schnell oder harte Schläge hat usw. . Man muss sein Boxstil anpassen können so dass man nicht getroffen wird. Wie der Spruch schon sagt: „Hit and don`t get hit“.

Für das Boxen braucht man Charakter und Herz. Man haut sich auf die Pappen und danach umarmt man sich unwillkürlich vor lauter Erschöpfung.

Ich muss dazu sagen das mich das Boxen einerseits erzogen hat. Ich habe ziemlich viel für das Leben mitgenommen. Nicht aufzugeben, kämpfen egal in welcher schlechten Situation man sich befindet. Geduld, vor allem Geduld lernte ich. Boxen ist eine Sportart, welches verbindet. Ich lernte viele Menschen kennen, Ärzte, Anwälte, Unternehmer und viele mehr, mit denen ich trainierte.

Haydar ist sweet sixteen und besucht die HAK Margareten.

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