Die wichtigste Reise in meinem Leben.

(Anm. d. Red. : Hadi hat von sich selbst in dritter Person geschrieben. Es wurde nur die Rechtschreibung ausgebessert.)

Hadi ist ein Junge aus Afghanistan, aber er ist im Iran geboren. Er hat zwei Schwestern und zwei Brüder und eine kleine Nichte. Hadi ist das vierte Kind der Familie. Nun ist er 13 Jahre alt und seit 3 Jahren lebt Hadi mit seiner Familie in Österreich. Darüber ist er sehr glücklich, weil er erzählt, wie schwierig sein Leben davor und seine Reise in dieses Land waren.

Hadi konnte im Iran nicht in die Schule gehen und in die Arbeit schon gar nicht. Afghanische Leute haben es im Iran nicht leicht, sie arbeiten sehr viel für wenig Geld. Das war natürlich sehr unangenehm für die Afghanen. Als Hadi zehn Jahre alt war, hat seine Familie entschieden, nach Europa zu flüchten. Sie haben eine Reise mit vielen Gefahren riskiert, um ein besseres Leben haben zu können. Hadi dachte, dass diese Reise die größte und wichtigste Reise in seinem Leben sein wird, weil er noch nie im Ausland war. Also reiste Hadi mit zehn Jahren zu Fuß von Asien nach Europa und war in den Ländern Türkei, Griechenland, Mazedonien, Serbien, Ungarn und Österreich. Die Länder, die sehr nett und freundlich zu Flüchtlingen sind, waren Serbien und Österreich, sagt Hadi.

Als Hadi mit seiner Familie aus der Türkei nach Griechenland wollte, mussten sie über das Meer reisen und das war die größte Gefahr. Sie mussten mit einem Schlauchboot, das nur 6 Meter lang und 2 Meter breit war, und 90 Leute (Männer, Frauen und Kinder) drin hatte, auf das Meer. Kein Mensch würde das machen, so eine Gefahr auf dem Meer zu erleben. Deshalb hat der Vater von Hadi die Familie nicht einsteigen lassen und sie mussten ein paar Wochen in der Türkei warten, bis ein besseres Schlauchboot da war. Das größte Problem für Hadi war das Schlauchboot. Es war aus Plastik und aufgepumpt. Hadi dachte sich, wenn das Schlauchboot von einem großen Stein am Meer getroffen wird, werden alle ertrinken. Und noch schlimmer, es wird keine Hilfe, kein Ziel und keine Hoffnung mehr geben. Das war das Problem, vor dem Hadi am meisten Angst hatte. Aber er hat davon mit keinem gesprochen.

Nach ein paar Monaten in Griechenland, gingen sie weiter nach Mazedonien und danach nach Serbien. Hadi hatte eine sehr schöne Zeit in Serbien und die Leute waren sehr freundlich zu seiner Familie. In Ungarn war das nicht mehr so. Dort war alles schwierig auszuhalten, sagt Hadi. Sie konnten nicht normal atmen, wegen den vielen Mistkübeln. Nach Ungarn kamen sie nach Österreich und Hadi dachte, dass sie endlich gesund am Ziel waren. Das alles ist vor 3 Jahren passiert und Hadi hat nur mehr ein paar Erinnerungen daran.

Jetzt gibt Hadi in Österreich sein Bestes, um in eine höhere Schule gehen zu können. Und zeigen zu können, dass er weit gekommen ist. Hier in Österreich hat er die Chance, seine Wünsche zu erfüllen und einen guten Job zu finden.

Hadi ist 13 und besucht die NMS Herthergasse.

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