Partys, Alkohol und Hangover – überhaupt nicht meine Welt. Ich bin 18 Jahre alt und war noch nie in einem Club. Die meisten würden mich jetzt als Spaßbremse oder introvertierten Menschen einstufen, aber ich bin das totale Gegenteil.

Warum war ich also noch nie feiern? Diese Frage höre ich immer und immer wieder. Ich trinke keinen Alkohol, obwohl es mir als Jugo in den Genen liegt, ich bin kein Fan von übergroßen Menschenmengen und ein Noob (Anfängerin), was Tanzen angeht.

Mir ist bewusst, dass das Feiern eine Bereicherung an sozialen Verknüpfungen ist, aber ich fühle mich noch nicht bereit dafür. Wenn ich am Montag in die Schule komme, haben die meisten einen Hangover wegen ihrem übermäßigen Alkoholkonsum und können sich an null Komma Josef erinnern. Dadurch werde ich immer abgeschreckt.

Wenn mich Freunde fragen, ob ich mich mit ihnen verabreden möchte, dann wollen sie immer feiern gehen und die Sau rauslassen. Ich gehe nie mit, weil ich keine Lust darauf habe oder was anderes unternehme. Immer wird mir unterstellt, dass ich mir Ausreden überlege, aber keiner versucht sich in mich reinzuversetzen. Dabei sind ein paar Kontakte in die Brüche gegangen, aber darüber bin ich froh, denn wenn man ein „Nein“ nicht akzeptiert, ist man in meinen Augen auch kein*e richtige*r Freund*in. Das ist einer der Gründe, weshalb ich nicht viele enge Freunde habe und haben möchte.

Für mich ist Freundschaft sehr wichtig und zeichnet sich unter anderem durch gute Gespräche und eine miteinander qualitativ verbachte Zeit aus, was ich mir beim Feiern gehen nicht vorstellen kann. In Clubs wird zumeist laute Musik gehört und somit kann ich tiefgründigere Gespräche ausschließen. Ich treffe mich mit meinen Freunden gerne im Prater, in Museen oder auch zu Hause mit Snacks und Spielen.

Viele werden nicht meiner Meinung sein, aber hey, das ist total in Ordnung. Jeder kann das machen, was ihn glücklich macht, denn am Ende des Tages bleibt es unser Leben und wir können es mit wem, wo oder wie gestalten, wie wir möchten.