Ist Sprache Identität?

Wenn ein Elternteil deutschsprachig ist und der andere aus dem Ausland kommt, ist es einfacher beide Sprachen zu vereinen, da man von Klein auf zuhause mit beiden Sprachen konfrontiert wird. Wenn jedoch beide Eltern Deutsch nicht als Erstsprache haben wird es schwieriger.

Kinder beginnen manchmal erst später mit dem Sprechen.
Kinder beginnen manchmal erst später mit dem Sprechen.

Denn zuhause ist man von einer Sprache umgeben, draußen und in der Schule von einer ganz anderen. bei einem Kind entsteht da schnell mal Chaos im Kopf. Doch dieses Chaos kann sogar zum Vorteil werden, da man schnell lernt sich anzueignen und Strukturen zu entwickeln. Oft fangen solche Kinder erst später an zu reden, da sie sich nicht entscheiden können welche Sprache sie verwenden sollen.

Sprache spiegelt Kulturen
Manche Eltern entscheiden sich an dieser Stelle dazu dem Kind nur die Sprache des Landes in dem sie leben beizubringen, um ihm Kind eine Last abzunehmen, aber bedeutet das nicht ein lossagen der eigenen Kultur?- Denn ohne Sprache verliert man einen bedeutenden Teil der Kultur und somit Identität.

Leute die mehrsprachig aufwachsen können Sachen aus Sicht der anderen Kultur betrachten und entwickeln dadurch auch eine Weltoffenheit. Außerdem fällt es einem Kind viel leichter von klein auf eine Sprache zu hören und sich diese anzueignen, als sie später zu erlernen und auch weitere Sprachen können leichter erfasst werden. Wenn die Eltern beide Sprachen nicht gleich gut können, lernt man gleichzeitig noch einen Beruf nämlich den des Dolmetschers.

Aufgewachsen in zwei Sprachwelten.
Aufgewachsen in zwei Sprachwelten.

Mein Vater ist Österreicher und meine Mutter Russin. Als ich klein war, war ich mit meiner Mama viel alleine und sie hat mit mir nur russisch gesprochen. Heute kann ich mich auf deutsch besser ausdrücken, da ich mit fast allen Menschen in meinem Umfeld deutsch rede.  Die beiden Sprachen "abzugrenzen" ist kein Problem. Ich bin nicht auf eine Sprache fixiert sondern passe mich den Umständen entsprechend an. Als Kind mischte ich die beiden Sprachen oft was zu lustigen Situationen führen konnte, das geht mit dem Alter aber natürlich weg.

Ich bin froh darüber mit beiden Sprachen aufgewachsen zu sein. Auch wenn man die Sprache des Landes in dem man lebt am Schluss besser beherrscht, sollte es keinem verweigert werden, mit der Muttersprache und der Kultur dahinter aufzuwachsen.

Johanna ist 17 und angehende Publizistik-Studentin. 

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