Last Man Standing.

Man fühlt sich wie ein Ausländer in einer Schule am Land. Als Österreicher fühlt man sich überhaupt in Brennpunktschulen wie zum Beispiel im 10. Wiener Gemeindebezirk ausgeschlossen. In der Pause sprechen die meisten in der Klasse und am Gang türkisch. Ich komme mir hier oft vor wie als wäre diese Schule Klein-Istanbul. Da ich kein Wort türkisch verstehe und auch nicht verstehen möchte, glaube ich, dass manche Leute über mich irgendwelche dummen G’schichtln druckn. Ich bin in meiner Klasse mit einem anderen der einzige Österreicher. Meistens reden wir in der Pause über die positiven Seiten von Einführung der Deutschklassen. Aber dann wäre es ziemlich einsam, wir Österreicher würden dann Privatunterricht bekommen. Von den 30 Schülern bräuchten mindestens 5 Personen eine Förderung der deutschen Sprache. Ich staune über die Nichtösterreicher, die perfektes Deutsch sprechen. Einer meiner Mitschüler, sein Name ist Nurullah, stammt aus der Türkei und kann trotzdem super Deutsch. Ich komme aus Niederösterreich, und habe eher eine kritische Sicht auf die Zuwanderer, da sie viele Probleme machen. Man hört in den Medien schockierende Schlagzeilen wie zum Beispiel „Messerstecherei am Praterstern, Türken und Afghanen beteiligt“, „Afghane vergewaltigt junges Mädchen“ oder auch „Massenschlägerei – Tschetschenen demolieren Geschäft“ und so weiter. Da bekommt so einer oder anderer eine kritische Sicht auf die Brennpunktbezirke wie zum Beispiel Wien Favoriten. Ich will ja nicht sagen, daß alle Ausländer hier böse Sachen machen, Verbrechen begehen und in die Kriminalität abrutschen, aber es gibt sie. Und da sie durch die Zuwanderung mehr werden, fallen sie auch öfter auf. Ich bin kein Nazi, und auch kein Rassist, aber dieser Artikel ist einfach das objektive, die Wirklichkeit, die ich jeden Tag erlebe. Jeder will in einem sicheren Land leben, und ich habe nichts gegen Menschen, die hier Schutz suchen. Aber ich finde es nicht richtig, wenn diese Toleranz gegenüber den Zuwanderern von diesen Zuwanderern mißbraucht wird. Integration erfordert Entgegenkommen aller Seiten. Eine freundliche Art wird von der Gegenseite oft als Schwäche wahrgenommen. Zum Beispiel ich kenne mich in der Klasse gut mit dem Computer aus, und wenn ich jemandem helfen gehe, höre ich von allen Seiten „He Matthias komm her und hilf mir da.“ Hier in Wien, wenn man als Österreicher zum Beispiel mit der U1 fährt, fühlt man sich wie ein Ausländer im eigenen Land. Und darüber zu schweigen, macht alles noch schlimmer. Denn wenn man über die Probleme offen redet, dann kann man es verbessern, denn im Grunde sind wir alle nur Menschen.

 

Matthias ist 15 Jahre alt und besucht die HTL Ettenreichgasse im 10 Bezirk.

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