100 € für die FPÖ

28. September 2015

Nach dem Motto „Blau ist das neue Schwarz“ wählte gestern Oberösterreich die FPÖ. Ganze 15% gewinnen die Freiheitlichen bei den Landtagswahlen dazu. Und böse Stimmen munkeln, dass das nur der Vorgeschmack für die Wien-Wahlen war.

Ich frage mich ja immer, was man für ein Mensch sein muss, um rechtspopulistische Parteien zu wählen. Aus den zahlreichen Interview-Videos, die im Internet kursieren, stelle ich fest, dass die Wählerschaft sich aus weltfremden, niedrig gebildeten und der deutschen Sprache nicht mächtigen Leuten zusammensetzt.

Was ich aber auch weiß ist, dass die FPÖ besonders beliebt unter den Wählern mit jugoslawischen Migrationshintergrund ist. Und hier beginnen die Fragezeichen:

Unter einem Post von Strache las ich: „Er der wer von unsere Volk“. Gepostet von einem Herren, der als Beinamen Dragance führt. Mehr Jugo geht nicht. Ich klicke das Profil  an und stelle fest, er ist aus Petrovac. Interessant, ich wusste gar nicht, dass der H.C. aus Serbien ist.

Der nächste Schock folgt ein paar Tage drauf. Ich rege mich mal wieder vor einer Freundin über die FPÖ auf, als sie mir etwas beschämt gesteht, dass sie bei den letzten Nationalratswahlen Blau gewählt hat. Ich bin fassungslos, dabei mochte ich sie echt gerne.

Als ich nachfrage, erklärt sie mir, dass ihre Mutter H.C. Strache liebt. Also hat sie ihrer Tochter 100€ gezahlt, damit sie das Kreuzal an die richtige Stelle setzt. Dieses Jahr bietet sie ihr mehr an, schließlich geht es um ihre Heimat Wien. Geboren und aufgewachsen in Kraljevo, das nebenbei gesagt in Serbien liegt.  

Meine Freundin will das Geld dieses Jahr nicht annehmen.

Ich finde es ja super, dass sich so viele Jugos in Wien daheim fühlen. Aber bitte, dass ist doch kein Grund eine Partei zu wählen, die gegen Ausländer hetzt, wenn man selber einer ist.

Und die Märchen, die H.C. verzählt, die Jugos wären die guten Ausländer, werden auch nur so lang erzählt, bis er die Macht endlich an sich genommen hat.

Blogkategorie: 

Das könnte dich auch interessieren

Foto: Zoe Opratko
Zum Abschied gibt es kein Trompeten­...
Foto: Marko Mestrović
Ob Hijabi-Style, koschere Perücken oder...
Foto: Marko Mestrović
Nicht über die Communitys zu sprechen,...

Anmelden & Mitreden

17 + 3 =
Bitte löse die Rechnung