17 Girls 1 Cup - Der Bachelor

04. Februar 2016

Nach einem anstrengenden Arbeitstag gibt es genügend Sachen, die man machen kann, um zur Ruhe zu kommen. Ich habe mich für Bachelor entschieden, denn Tai Chi und sich in einer Bar antrinken ist mir zu mainstream.

„Romantische Momente mit dem Bachelor präsentiert Ihnen: Amarula, the spirit of Africa“, flüstert mir zu Beginn eine kräftige Männerstimme aus dem Fernseher zu, es wird für ein cremiges Alkoholgetränk geworben. Will mir der RTL-Mensch also suggerieren, ich solle mich bitte zuerst ansaufen, bevor ich mir die Sendung anschaue? Ja, das will er, aber bitte mit Amarula.

Kennt ihr das bei Horrorfilmen, wenn jemandem gerade die Eingeweide rausgerissen werden und man wegschaut, um sofort wieder hinzuschielen? Ja, liebe Leute, gestern habe ich still gesessen und mir wurde vom Fernseher Hirn rausgelutscht, während die Anwesenden im Zimmer nur mit einem Auge zusahen, um Zeugen meiner Verblödung zu werden. Ich habe zwar gesagt, dass ich es mir nicht mehr anschauen werde, aber man sagt ja auch gerne: „Ich sauf‘ nie wieder.“

Gegacker und Geflatter

Es beginnt wieder mit der Einleitung, in der wieder ein kurzer Ausschnitt zeigt, dass heute die Fetzen fliegen werden. Man hört nur eine der 17 Kandidatinnen sagen: „Ein falsches Spiel spielt für mich auf jeden Fall die Sandra.“ Diese weltverändernde Erkenntnis wird durch einen eingespielten Paukenschlag in seiner Ernsthaftigkeit unterstrichen und es folgen weitere Bilder von einer Party auf einer Jacht, von denen wir anfangs noch nicht so recht wissen, was sie zu bedeuten haben.

Nach belanglosen ersten Minuten sieht man Leonard Freier auf einen „spontanen“ Besuch vorbeikommen, was bei den Hühnern im Stall für Flattern und Gackern sorgt. Er kam, um die Villa der Kandidatinnen zu begutachten und um mit sieben Kandidatinnen einen Tag auf der Jacht zu verbringen – es kommt zu mehr Gegacker und mehr Geflatter. Alle freuen sich, auch diejenigen, die für die Jacht nicht auserkoren wurden.

Erste Tränen, erste Gefühle

Aus dem Off kündigt die Stimme die ersten „Annäherungsversuche“ auf dem Schiff an. Sie soll nicht zu wenig versprochen haben, denn das Gespräch mit Kandidatin Daniela entwickelt sich zu einem klassischen Pornodialog: „Wenn ich mal ein ‚Schokoladensoufflé‘ mache, ich glaub, da kannst du nicht nein sagen. Das ist so mit einem ‚flüssigen Kern‘ drinnen und wenn du es ‚heiß‘ isst […] Da kannst du nicht nein sagen.“ Unser Herr Freier antwortet ganz lasziv: „Bei ‚Schokolade‘ glaube ich dir das vielleicht noch […]Das kann schon ganz ‚geil‘ sein.“ Klingt nach dem Remake von „Two Girls One Cup“.

Neben zweideutigen Gesprächen gibt es auch gefühlvolle Momente, in denen Marisa ihren Chihuahua vermisst. Sie ist traurig, den Tränen nahe und sprachlos: „Mir tut es halt so leid, sie weiß nicht, ob ich wiederkomme.“ Wer wissen will, wer diesmal die Rose nicht bekommen hat, der hat Pech, denn an das Ende kann ich mich nicht mehr erinnern. Als ich aufwachte, war es plötzlich wieder Frühmorgen und konnte mich an den ganzen Abend nicht mehr erinnern. Ich hatte einen Filmriss, genau wie damals, als ich nie wieder saufen wollte.

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