Foto: Susanne Einzenberger

Glückwunsch zur Wildcard, 3 Worte zu deiner Gefühlssituation:

Glücklich. Überrascht. Gerührt.

Was hast du als erstes gemacht, nachdem du erfahren hast, dass du antreten wirst?

Ich habe mit einem Freund telefoniert und er sah das Posting auf FB und teilte mir das dann mit. Ich bin durch meine Wohnung gehüpft und habe lauthals „AAAAA“ geschrien. Ich konnte es nicht glauben.

Was hättest du vor 20 Jahren geantwortet, wenn man dir gesagt hätte, dass du 2016 im österreichischen Vorentscheid für den ESC antreten wirst?

„Träum weiter!“ Eine Sängerin mit dem Namen "Azra" kann es in Österreich aber tatsächlich schaffen!

Was sagst du zu der Debatte über „Like-Manipulation“, die sich nun auf allen öffentlichen Plattformen abspielt?

Ich lache darüber, weil ich mit Manipulationen nichts am Hut habe und hatte. Viele, auch ich selbst, wussten nicht, wie stark die Balkan-Community ist und wie hilfsbereit alle sind. Alles, was ich getan habe, war, abends ein Video (wie auch alle anderen Kandidaten) zu posten mit der Bitte um einen LIKE. Dieser Post hat sich wie ein Lauffeuer verbreitet und innerhalb weniger Stunden haben Tausende "geholfen". Dieses Voting hat mir persönlich auch gezeigt, dass trotz vieler schrecklicher Ereignisse, die in der Vergangenheit vorgefallen sind, wir „Ex-Yugos“ trotzdem zusammenhalten und füreinander da sind. Die Balkan-Community ist zudem ein großer FAN des ESC! Sie nehmen das viel ernster und sind dabei viel emotionaler als so manche andere. Deshalb klappte das auch mit dem Voting. Ich hätte den Sieg aber auch jedem anderen Kandidaten gegönnt, da alle anderen sehr, sehr gut waren!

Was antwortest du Leuten, die dir auf FB nahelegen, nicht zweisprachig zu posten?

"Ich poste grundsätzlich zweisprachig." Manchmal kann man aber manche Redewendungen nicht übersetzen und ich lasse es entweder nur auf Deutsch oder nur auf BKS. Manchmal poste ich aber auch auf Englisch, damit es jeder versteht. Ich habe auch Fans in Amerika und Kanada und die verstehen weder Deutsch noch BKS. Das finde ich total spannend, dass man zwischen Sprachen hin- und herswitchen kann.

Wo fühlst du dich mittlerweile eher daheim, in Österreich oder Bosnien?

Ich fühle mich in beiden Ländern sehr wohl. Bosnien verbinde ich mit meiner Kindheit, mit der TITO-Zeit der Pioniere, ich selbst war auch eine Pionierin. Und Österreich war immer sehr gut zu mir, ich bin hier aufgewachsen,  genoss hier meine ganze Ausbildung. Ich fühle mich hier sehr wohl und ich kann einfach sagen, dass Österreich mein Heimatland und mein Zuhause ist.