Ausgangssperre in Cizre
Nach Angaben von MenschenrechtlerInnen ist die südosttürkische Stadt Cizre, in der überwiegend Kurden wohnen, von der Außenwelt abgeschnitten.
Die Einwohner der Stadt hätten keinen Zugang zu Telefon, Internet und Elektrizität, bestätigte Emirhan Ulusal vom Menschenrechtsverein IHD der Deutschen Presse-Agentur entsprechende Medienberichte. Niemand werde in die Stadt herein- oder aus ihr herausgelassen.
Die Zeitung „Cumhuriyet“ hatte am Samstag unter Berufung auf die Bürgermeisterin Leyla Imret berichtet, in der Stadt lieferten sich Sicherheitskräfte und Anhänger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK schwere Gefechte. Dabei seien mindestens zwei Menschen getötet worden.
Am Freitag war in Cizre eine Ausgangssperre verhängt worden. Die türkischen Behörden hatten diesen Schritt beschlossen, nachdem die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK ihre Angriffe auf die türkischen Sicherheitskräfte verstärkt hatte. Es kam vermehrt zu tödlichen Anschlägen auf Polizisten und Soldaten.
Faysal Sariyildiz, ein Abgeordneter der pro-kurdischen Partei HDP, gab an, dass ein Mädchen, das angeblich von einem gepanzerten Fahrzeug aus erschossen wurde, aufgrund der Ausgangssperre nicht beerdigt werden konnte. Eine türkische Zeitung gab auch an, dass ihre Familie die Leiche daher im Tiefkühler aufbewahrte, bis das Mädchen trotz Ausgangssperre beerdigt werden konnte.
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