Danke Caritas!

25. Januar 2016

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Brunnenpassage
Brunnenpassage

Caritas – ein bekanntes Wort und bekannter Ort für jeden, der in Wien wohnt. Aber Caritas ist viel mehr als eine gemeinnützige Organisation. Wer mal bei der Brunnenpassage getanzt hat, weiß, dass es ein Gefühl ist. Dafür muss man DANKE sagen.

Caritas ist eine Hilfsorganisation, die Menschen in Not hilft und freiwilliges Engagement unterstützt. Dafür ist Caritas im Allgemeinen bekannt. Oder besser gesagt, das ist ihr Hauptziel. Aber Caritas ist mehr – durch die Kunst- und Kulturangebote erzeugt Caritas menschlichen Austausch, unabhängig von Sprache oder Werten. Wie schafft man das? Durch Tanz, Musik, Workshops, Screenings – kurz, durch menschlichen Austausch. Darüber hinaus ist Caritas auch eine riesige Halle, wo man alles Mögliche zu den besten Preisen kaufen kann – der Umsatz wird dann für unterschiedliche Projekte genutzt.  Deswegen will ich laut sagen: Danke Caritas, dass du da bist!

Caritas und Ich

Mein erster Kontakt zu Caritas war der wöchentliche Tanzworkshop Saturdance, der in der Brunnenpassage immer noch stattfindet. Jeden Samstagnachmittag kann man eine neue Tanzrichtung, unter der Leitung der unterschiedlichsten Lehrer, ausprobieren.  Als ich nach Wien gezogen bin, war Saturdance für meine Mitbewohnerin und mich ein Wochenendspaß. So haben wir mal unseren „swag“ beim Breakdance getestet, die Hüfte beim Belly Dancing geschüttelt und unsere Haltung beim Ballett verbessert. Dank der Brunnenpassage haben wir auch den Brunnenmarkt entdeckt, wo wir leckeres Obst kaufen und immer wieder einen Baklava Ausflug machen.

Das Caritas Lager in Mittersteig habe ich erst später entdeckt, als ich in eine neue Wohnung gezogen bin. Das erste Mal dort war wie das erste Mal in Disneyland. Man wollte alles anschauen und wusste nicht, womit anfangen. Wir haben mit dem Geschirr und den Büchern begonnen. Jetzt ist die Hälfte der Wohnung mit der Caritas Marke abgestempelt. Und wenn man darüber nachdenkt, dass sogar die 5 Euro, die wir für die Kaffeemaschine ausgegeben haben, zu etwas Gutes beigetragen haben, wird Ikea schnell zur Vergangenheit.

Second Hand – Second Chance

Apropos Slogans, ist es euch aufgefallen, wie geil ihre Kampagnen sind? Eine Organisation, in der hauptsächlich Ausländer und Flüchtlinge arbeiten, freut sich über Qualitätswerbung. Wie kann das sein? Die kurze Antwort dazu wäre Jung von Matt, die Agentur, die die letzten Caritas Kampagnen entworfen hat. Die richtige Antwort aber wahrscheinlich: weil Caritas die Kunst zu schätzen weiß. Das merkt man bei dem riesigen Kunst-und Kulturangebot, das Caritas zur Verfügung stellt. Was ich bisher kannte – Brunnenpassage. Was gibt´s noch? Stand 129 einen zeitgenössischen Kunst- und Kulturraum im Viktor Adler Markt im 10. Bezirk, Tanz die Toleranzein Tanzprojekt, das Toleranz durch Begegnung und Bewegung fördert, Superar ein Projekt für junge Menschen, damit sie ihr Potenzial entdecken. Dabei werden Workshops, Lesungen, Screenings und viel mehr veranstaltet. An den Caritas Projekten arbeiten grundsätzlich Menschen, die auf der Flucht sind - wie zum Beispiel im magdas Hotel - oder einen neuen Start in Wien suchen und oft keine Deutschkenntnisse besitzen. Caritas ist auch einer der wichtigsten Spieler, der Hilfe für die Flüchtlinge anbietet. Jeder von uns hat wahrscheinlich schon mal bei einer Spendenzentrale Lebensmittel oder Kleidung gespendet. Weil diese einfach zu finden waren und der Prozess unkompliziert war. Caritas vermittelt ein Gefühl des Miteinanderseins anstatt aneinander Vorbeilaufens. Integration und Austausch werden gezielt gesucht und mit Kreativität und Vergnügen umgesetzt. Deswegen glaube ich, dass wir alle einen lauten Dank aussprechen müssen. Danke, dass du einen Raum für kulturellen Austausch geschaffen hast. Danke, dass du unsere Kreativität und Menschlichkeit förderst. Danke, dass du dich für Menschen einsetzt, die keine Chancen zu haben scheinen. Danke für die Kunst, die wir bei den Workshops erzeugen. Danke, dass du unsere Individualität förderst und uns gleichzeitig ein „Wir-Gefühl“ vermittelst. Aber vor allem Danke, dass du so viel Respekt von allen verdient hast, dass du jetzt als eine Brücke zwischen den Ureinwohnern und den vor Kurzem Gekommenen agierst.

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