"Die Bosnier sind unsichtbar" - BHKP will bosnische Kultur fördern

23. Februar 2017

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BHKP
Foto: Michaela Kobsa

Der neugegründete Verein "BHKP" wurde am 22.2. im Café Schwarzberg vorgestellt. Ziel ist es, die Präsenz der bosnischen Kultur in Österreich zu steigern.

"Jeder vierzigste Mensch in Österreich hat bosnische Wurzeln", sagt Darko Markovic, nachdem er die Bühne im Café Schwarzberg betritt. Er ist Mitbegründer des Vereins "BHKP", welcher am Mittwoch vorgestellt wurde. Mit seinen Kollegen Edin Islamovic und Kemal Smajic hat er sich das Ziel gesetzt, die bosnische Kultur nach Österreich zu bringen.

Die "Bosnisch-herzegowinische Kulturplattform" hat es sich zur Aufgabe gemacht, mit österreichischen Bildungs- und Kulturinstitutionen zusammenzuarbeiten und junge Talente zu fördern. Neben affirmierten Künstlern sollen vor allem sie die Möglichkeit haben, sich in der österreichischen Öffentlichkeit zu präsentieren. 

"Die Bosnier sind in Österreich nicht sichtbar, was natürlich gut ist, weil das bedeutet, dass wir uns perfekt integriert haben", meint Edin. Das ist auch korrekt. In Österreich leben derzeit 206.000 Menschen mit einem bosnischen Hintergrund. Ganze 70% davon sind berufstätig. Die Gründe dafür sind einfach. Sowohl Frauen als auch Männer arbeiten. Trotz dem hohen Anteil an Muslimen, bei welchen die Frau oftmals keinen Job haben soll. Ein Großteil davon hat zudem einen Handwerksberuf gelernt, welche in Österreich sehr gefragt sind. Darüber hinaus wurden die damaligen Flüchtlinge sehr gut aufgeteilt. Sie "mussten" sozusagen Deutsch lernen, um sich mit Behörden, aber auch mit Nachbarn oder der Dame vom Supermarkt zu verständigen. 

Duo Presto
Foto: Michaela Kobsa

Der Verein fürchtet aber aufgrund der sehr guten Integration einen Identitätsverlust. Deshalb soll die Kultur auch in Österreich am Leben erhalten werden, sei es mit Musik, Schauspiel oder Literatur. Dass dieses Projekt Anklang findet, zeigen die zwei ausverkauften Vorstellungen des Comedy Programms "Sjajni Momci" im März. Für alle, die zu spät dran waren, um sich Karten zu besorgen, für die wurde eine Zusatzshow am 18.3. arrangiert.

Die Gründer des Vereins hoffen auf die Hilfe der Community. "Wir sind immer offen für neue Ideen und einen guten Rat. Ohne die Community würde das auch nicht funktionieren", stellt Darko klar. 

Falls ihr also Ideen habt oder euch einfach mehr informieren wollt, dann könnt ihr das vorerst auf der Facebook-Seite des Vereins tun. Die Homepage ist nächste Woche online: https://www.facebook.com/bhkultur/ 

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