Dieser junge Wiener belebt die jugoslawische Rakija-Tradition

03. November 2016

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Ivan Stefanovic Exrakia
Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Ivan Stefanovic

„Ex Rakia“ soll die Tradition des Schnapstrinkens am Balkan wiederbeleben und in die Wiener Clubs holen. Gründer Ivan Stefanovic erzählt von seiner Idee, den Schwierigkeiten und warum es vor allem den Mädels schmecken soll.

Alles begann vor einigen Jahren bei einer International Night Party in Zagreb. Jeder Student brachte sein eigenes Nationalgetränk aus seinem Land mit. Die Russen hatten ihren Vodka, die Deutschen ihren Jägermeister, die Türken ihren Yeni Raki. Nur die Jugos hatten kein Getränk mit einer international bekannten Marke. Obwohl der Balkan für kaum etwas so bekannt ist wie für seinen Schnaps hat er keine Rakija-Marke. Da kam Ivan die Idee, „Ex Rakia“ zu gründen. „Ich wollte nicht ein Produkt, das auf ein Land spezialisiert ist, sondern eines, das als jugoslawisch angesehen wird- ein Produkt, das verbindet.“

 „Keiner war beeindruckt“

Um seine Idee durchzusetzen, musste Ivan viele Hürden überwinden. Er hatte es vergangenes Jahr schon probiert, doch damals hatte nichts gepasst. Weder der Rakija, noch das Flaschendesign und finanzielle Unterstützung gab es auch nicht. Er ist Monate lang von Bank zu Bank gelaufen und hat seinen Businessplan vorgelegt, doch keiner war beeindruckt. Schnaps gab es doch schon reichlich am Balkan. Ivan brauchte Eigenkapital und kämpfte daher für eine Förderung vom AWS. Als es nach etlichen Versuchen endlich klappte, hatte er auch die Banken auf seiner Seite.

Ivan probierte über 30 Obstbrandhersteller in Serbien aus, denn er wollte sichergehen, dass sie auch bei hoher Quantität den hohen Qualitätsansprüchen gerecht werden können. In Novi Sad fand er letztendlich einen Hersteller, der qualitativ mithalten konnte. Dort eröffnete er letztendlich eine Produktionsstätte mit einer Destillieranlage aus Deutschland. Hier werden die Bio-Früchte des Balkans mehrfach gewaschen, die Körner entfernt und der Schnaps zweifach destilliert. Pro Liter werden 13 kg Früchte verwendet. „Daher kommt der richtig fruchtige aromatische Geschmack- ein bisschen würzig am Gaumen, abschließend wird er zum Genuss.“

Ivan Stefanovic
Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Ivan Stefanovic

Die neue alte Tradition

„Ich wollte das Rakijatrinken wiederbeleben. Ein Schluck beim Kaffeetrinken, vielleicht eine Zigarette dazu. Das war Tradition bei uns.“ Ivan wollte aus der alten Tradition etwas Neues, Innovatives, Elegantes und Modernes machen. Dafür tut er etwas, was andere Jugos niemals machen würden: Er mischt den Rakija. „Als damals der Trend mit den Longdrinks und Cocktails in Europa startete, zogen alle mit. Nur Rakija eben nicht. Jetzt wird es Zeit.“ Der 28-Jährige ist der Überzeugung, dass man den Schnaps mischen kann, solange er hochwertig ist. Jeder, der die Mischung bisher probiert hat, ist begeistert vom Geschmack. Er bietet von jeder Sorte eine eigene Cocktailkreation an. Die köstlichen Mischungen aus Marillenbrand mit Orangenensaft oder Pflaumenbrand mit Cranberry sind besonders gefragt.  Vor allem war es Ivan wichtig, dass „Ex Rakia“ den Mädels schmeckt. „Bei uns ist das so: Wenn es die Ladies mögen, kaufen es ihnen die Männer.“   

„Durchhaltevermögen ist das Wichtigste“

Auch wenn das gesamte Konzept nun läuft, einfach war es nicht. „Eine gute Idee bringt nichts ohne den Versuch, sie umzusetzen. Viele Leute haben gute Ideen doch leider gehen wenige das Risiko ein es zu probieren." Ivan hat gelernt, dass einen klaren Fokus setzen sehr wichtig ist. Man muss ein hohes Maß an Selbstmotivation haben und sich stetig persönlich weiterentwickeln."Ich liebe es, wenn einer sagt, das geht nicht, dann beweise ich ihm das Gegenteil. Wo andere Probleme sehen, suche ich nach Lösungen. Wörter wie "Stress" oder "Probleme" sind längst aus meinem persönlichen Wortschatz gestrichen. Du musst dir selbst den Druck machen, weiterzukämpfen. Konstantes Lernen und Weiterbilden muss zum Alltag gehören, denn man kann dir alles wegnehmen- Geld, Haus, Auto. Doch niemals dein Know-How.“

Živeli!

 

Kaufen kann man den Schnaps in den drei verschiedenen Sorten Marille, Pflaume und Birne über die Website www.exrakia.com . Eine Flasche des guten Tropfens macht sich auch als Geschenk besonders gut!

In Wien kann man die Kreationen im Club Palffy, Club Village und Cafex genießen.

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