Ich lass‘ das mal lieber mit der Familienplanung

13. September 2023

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(c) marcus-kauffman unsplash

Überschwemmungen, Unwetter, Hitzewellen und Dürre: Bei den aktuellen Klimaextremen kommt fast Weltuntergangsstimmung auf. Immer wieder stellt sich bei mir die Frage: Wie wird denn überhaupt unsere Zukunft aussehen?

Von Filip Lazar

Ist es für meine Generation sicher, Kinder in diese Welt zu bringen? Wird es die Welt in 20-30 Jahren überhaupt noch so geben? Angesichts der jüngsten Wetterextreme sind das berechtigte Fragen.

Ob starke Erdbeben in Marokko oder verhängnisvolle Überflutungen in Libyen: Die aktuellen Ereignisse kommen einem fast schon so vor wie ein Weltuntergang. In den letzten Jahren haben Naturkatastrophen weltweit massiv zugenommen. Laut der Studie der WMO (Weltorganisation für Meteorologie) sind Naturkatastrophen seit den 1970er um das Fünffache angestiegen.  Die Gründe für diesen dramatischen Anstieg an Naturkatastrophen sind vielfältig und komplex. Ein wichtiger Hauptgrund ist natürlich der Klimawandel. Durch die steigenden globalen Temperaturen werden extreme Wetterereignisse häufiger und intensiver. Stürme Überschwemmungen und Taifune sind nur einige der bedrohlichen Phänomene, und sie haben schwerwiegende Auswirkungen auf die Umwelt und unserer Zukunft.

Um nochmals auf die aktuelle Lage in Libyen zu kommen, das Land ist leider oft von Naturkatastrophen betroffen: Bereits 2018 gab es in Teilen des Landes heftige Überschwemmungen, oder im Jahr 2020, da war Libyen von einer schweren Dürreperiode betroffen. Der Unterschied ist, dass diesmal ausnahmsweise mal ordentlich darüber berichtet wird.  Es gibt bis dato schon über 5.000 Tote.

21,5 Millionen Klimaflüchtlinge

Die Zukunft wirkt auf mich gruselig und ungewiss. Themen wie Klimaflüchtlinge sind meiner Meinung nach ein besorgniserregender Aspekt unserer Zukunft. Immer mehr Menschen sehen sich dazu gezwungen, ihre Heimat nicht nur wegen Krieg und Hunger, sondern auch aufgrund von Umweltveränderungen zu verlassen. Laut UNHCR mussten seit 2008 mehr als 21,5 Millionen Menschen klimabedingt flüchten. Ernteausfälle durch Dürre, Überschwemmungen oder extreme Hitze betreffen Menschen in vielen Ländern des Globalen Südens heftiger als uns hier in Europa.

Mit den steigenden Zahlen an Flüchtlingen und einer zunehmend rechter werdenden Politik wird der Fremdenhass und der gesellschaftliche Druck weiter steigen. Krieg, Krisen und die stark ansteigenden Preise, wenn es z.B. um das Thema Wohnen geht, beschäftigen uns jetzt schon, obwohl wir in einem wohlhabenden Land leben. Der Traum vom Haus und Garten ist für meine Generation ein fast schon ungreifbares Ziel – in Zukunft hätte ich aber eigentlich schon gern ein Haus. Die Vorstellung, dass ich auf meiner Veranda liege und selbstgemachten Eistee schlürfe, liegt aber in weiter Ferne. Das sind die Sorgen meiner Generation.

Dennoch dürfen wir die Hoffnung nicht aufgeben und müssen weiterkämpfen. Ich finde es so großartig, dass junge Menschen so engagiert ist und auf die Straße gehen, um auf wichtige Themen aufmerksam zu machen, oder dass wir Social Media als Tool nutzen, um uns zu organisieren Ungerechtigkeiten öffentlich anzusprechen. Wenigstens gibt das durchaus einen Grund zur Hoffnung.

 

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