Scheinheilig zu Weihnachten

29. November 2015

Jedes Mal, wenn ein mittelständisches Unternehmen in Österreich Pleite geht, packen wir gerne die Moralkeule aus und prügeln auf die Unternehmer ein. Die halten es schon aus oder besser gesagt, es ist ihnen egal. Viel wichtiger: Es ist scheinheilig und ein Selbstbetrug.

Anstatt rechtliche Rahmenbedingungen zu fordern, verlangen wir moralisches Handeln. Vom Unternehmer? Nein, von einer juristischen  Person, die per Definition zum Zweck der Gewinnmaximierung erschaffen wurde. Eine Gmbh oder eine AG sind von natürlichen Personen losgelöste aber mit juristischen Rechten ausgestattete Rechtsträger: juristische Personen.

Wir brauchen nicht moralische Unternehmen, wir brauchen ein rechtliches Umfeld, das Unternehmertum mit persönlicher Verantwortung verbindet. So wie jeder mündige Bürger mit allem was er hat für seine Taten und Entscheidungen haftet, soll auch der Eigentümer eines Unternehmens mit seinem privaten Vermögen für sein Unternehmen haften.

Unsere Kleinunternehmen, die 75% der Wirtschaftsleistung tragen, machen das vor. Sie sind mehrheitlich als Personengesellschaft organisiert und stehen zu ihrem Unternehmen – ohne „beschränkte Haftung“. Hofiert und mit Steuervorteilen privilegiert werden vom Staat jedoch nur die großen Unternehmen – juristische Personen, die plötzlich moralisch handeln sollen.

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