Taste of home!

18. Juni 2016

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Taste of Home
by Anna Ilona Misovicz

Taste of Home - ein Projekt, bei dem jeder Besucher aufgefordert wird, einen Geschmack niederzuschreiben, der ihn an eine häusliche und familiäre Situation erinnert. Doch hier hört es nicht auf. Die gesammelten Geschmäcker werden auch noch in kleine Backwaren verpackt, damit einzelne Geschichten geteilt werden können. Ich sprach mit den drei Köpfen (Angéla Góg, Ferenc Forrai und Anna Misovicz) über die Anfänge, die nächsten Schritte und natürlich Geschmäcker.
 

Biber: Wie hat es alles angefangen und welchen Grundgedanken hat das Vorhaben?
 

Angéla Góg: Taste of Home war Annas Masterarbeit, und meine Masterarbeit war “Patisserie of memories”. Bei meinem Projekt ging es um Backwaren, welche an die Kindheit erinnern. Dadurch fanden wir zueinander und führen jetzt zusammen Taste of Home weiter und ich übernehme den Part des Backens.


Biber: Also fast der gleiche Gedanke in zwei Köpfen?

Anna:
(Lachend) Ja, kann man so sagen! Die Grundidee hinter Taste of Home war die Kraft des Geschmackes. Er löst Gedanken, Gefühle und Erinnerungen aus. Auch Angela empfand so. Ein sozialer und gleichzeitig philosophischer Aspekt war uns sehr wichtig.


Biber: Werden andere Installationen hier im SOHO eure beeinflussen?


Anna: Ja, denn es geht darum teilzunehmen. Es ist nicht einfach nur Selbstausdruck, den man sich anschaut und hinterfragt. Versteh mich bitte nicht falsch, auch bildende und darstellende Kunst genießt einen bestehenden Stellenwert. Durch die Teilnehmenden und unterschiedlichen Kunstinstallationen, die auch zum Mitmachen einladen, werden viele verschiedene Eindrücke Taste of Home bereichern.
Angéla: Ja, gerade die verschiedenen Besucher machen es spannender als die letzten Male. Wir haben nun schon neue Geschichten aus Kanada und sogar aus Japan!


Biber: Wie schaut die Zukunft von Taste of Home aus?
 

Angéla: Wir haben einen Tag vor dem Start im SOHO darüber geredet (lachend). Eventuell werden wir Workshops halten.


Biber: Welche Geschmäcker waren am schwierigsten einzubauen in die kleinen Backwaren?

Angéla lacht: Ja für die heutige Ausstellung...Curry auf jeden Fall mal!

Anna wirft lachend ein: Was ist mit Fisch?!
Angéla: Der war schwierig! Kein typischer Geschmack für Gebäck. Eine der kommenden Herausforderungen wird auch Holunderblüte sein, den haben wir heute geschenkt bekommen.


Biber: Die schönste Reaktion?


Anna: Ein Mann hat ein Gebäck gegessen, und es hat ihn zu einem Moment mit seiner Frau und einen Freund zurückgebracht. Sie saßen zusammen auf dem Dach bei Sonnenuntergang und teilten sich eine Nachspeise. Diese schmeckte anscheinend sehr ähnlich.

Biber: Welche Veränderungen hat diese Idee erlebt?

Anna: Das Projekt hat 3 Stadien durchlaufen und während der Masterarbeit ging es hauptsächlich um die Integration von Flüchtlingen. Essen verbindet nun mal. Mittlerweile verbinden wir alle Gesellschaftsschichten miteinander. Keine Deklaration durch “Flüchtling” oder “Österreicher”. Jeder soll mitmachen. Auch unsere Workshops sollen dann in diese Richtung zielen.


Biber: Und welche Geschmäcker verbindet ihr mit Zuhause?


Anna: Oh Gott!(lachend)
Angéla: Oje, das ist jetzt schwierig!

Anna: Ja, also Äpfel, die für mich aufgeschnitten werden. Und der Schokoladengugelhupf meiner Oma. Angéla du bist dran! (lachend)

Angéla: Also ich würde sagen...Gemüsesuppe. Aber ganz wichtig: Frisches Gemüse! Und eben die Nockerl.

Ferenc: Für mich sind die Geschichten wichtiger als der Geschmack. Erst durch die Erinnerung wird für mich der Geruch, Geschmack und andere Eindrücke hervorgerufen. Auch Fischsuppe, oder Camping und Grillen mit den Freunden.

Biber: Vielen Dank für das nette Interview und eure Zeit! Viel Erfolg noch bei euren Vorhaben!


Angela, Anna: Wir danken dir! Und jetzt probierst du das Fischgebäck (beide lachen)!

 

 

Hier geht es zur Finissage:
Facebook: https://www.facebook.com/events/1530805363895218/
Website: http://www.sohoinottakring.at/2016/05/sa-18-juni/

Zu dem Interview:
Das Interview wurde auf Englisch gehalten um ein aktives Gespräch mit Angéla und Anna führend zu können.


 

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