Türken leben in Armut-Trotz Aufschwung

26. September 2015

Die Lebensbedingungen der Türken verschlechtern sich zunehmend. 11,4 Millionen Türken leben laut Zahlen des Statistikamts für das Jahr 2014 ständig in Armut. Das macht rund 15 Prozent der Bevölkerung aus. Ihr monatliches Einkommen beträgt nicht mehr als 463 Lira, rund 135 Euro. Davon können 6,5 Millionen nicht einmal 370 Lira im Monat vorweisen. Vor allem Tagelöhner und Arbeiter in der Landwirtschaft sind davon betroffen.

In den höheren Einkommensklassen greift  die Verschuldung um sich. Mehr als 66 Prozent der Türken sind über Darlehen und Kreditkartenzahlungen verschuldet. Der Aufschwung hatte sich bereits 2014 deutlich eingestellt, das durchschnittliche Haushaltseinkommen verringerte sich laut dem türkischen Statistikamt um fast ein Viertel.Wenn man die hohen Kosten für den prunkvollen Präsidentenpalast bedenkt, ist die Kritik daran auch berechtigt. Viele Menschen sind unzufrieden und kritisieren, dass sie größere Sorgen haben als einen Palast, der ein Vermögen verschlungen hat.

Der Frust auf den Präsidenten bewies sich schließlich auch bei den Wahlen im Juni. „Die Partei in seinem Herzen“ schnitt im Vergleich zu vergangenen Jahren schlecht ab. Die Regierungsbildung wurde immer weiter hinaus verzögert und schließlich Neuwahlen angeordnet. „Wir wählen bis das Ergebnis dem Präsidenten gefällt?!“, beschwerten sich viele meiner Landsleute.

Aber Neuwahlen kommen nicht ohne Ausgaben zustande. Vielleicht sollte die Regierung mehr auf Sozialhilfen und Unterstützung der Arbeitslosen setzen. Trotz dem großen Wirtschaftsaufschwung leben viele Menschen unter schlechten Bedingungen. Von dem Aufschwung konnte die Mehrheit der Bevölkerung keinen Profit ziehen.

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