„Wir suchen Menschen, die Hilfe brauchen!“

17. März 2020

Zusammenhalt, Corona, Solidarität
Foto: Aitor Lopez de Alda

Ob in den Nachrichten, am Abendbrottisch mit der Familie oder während einer Skype-Konferenz mit Freunden – in Österreich gibt es gerade nur ein Thema. Alles dreht sich um Corona. Die Zahlen der Infizierten, sowie die Zahl der Maßnahmen zur Eindämmung des Virus, steigen im tagestakt. Dass wir turbulente Zeiten erleben, ist vermutlich niemandem entgangen. Gerade jetzt schleichen sich leicht Hoffnungslosigkeit oder Verdruss ein. Mitten in diesem Chaos gründeten Aitor Lopez de Alda (19) und Ferdinand Holdhaus (20) die Plattform Wien Hilft. Damit zeigen die beiden Freunde: Der Kampf gegen das Virus ist kein Einzelkampf.

Als vor knapp einer Woche die #Nachbarschaftschallenge viral ging, klebten Menschen Zettel in die Flure ihres Wohnhauses. Sie boten Menschen, die zur Risikogruppe gehören, ihre Hilfe bei Einkäufen und Erledigungen an. Aitor und Ferdinand waren begeistert von dieser Idee. Die beiden Freunde wollten die Welle der Solidarität ausbauen und gründeten die Plattform Wien Hilft. Diese fungiert als Vermittlung zwischen denen, die Hilfe brauchen, und denen, die helfen wollen. So wie die Hilfsangebote im Hausgang, nur eben digital.

Die Plattform ist einfach gestaltet. Es gibt zwei Buttons – „Ich brauche Hilfe“ und „Ich kann helfen“. Nachdem man seinen Namen, seine Mailadresse und die Postleitzahl des Wohnorts eingegeben hat, ist man registriert und wird per Mail kontaktiert. Die Plattform ist seit gestern online und damit noch sehr neu. Dennoch haben sich bereits über 50 Leute auf der Plattform registriert, unter ihnen vor allem Menschen, die helfen wollen. Ferdinand und Aitor suchen momentan also vor allem nach Menschen, die diese Hilfe brauchen. „Wir würden uns wünschen, dass die Leute, die von der Plattform erfahren, die Info auch einfach weiterleiten an hilfsbedürftige Menschen“ sagen die beiden.

Mit Wien Hilft wollen die beiden den Zusammenhalt zelebrieren, das ist den beiden Jugendlichen wichtig. „Wir müssen einfach alle verantwortungsbewusst mit dieser Situation umgehen“, sagt Ferdinand. „Ich glaube, dass wir gerade einfach nicht nur auf uns selbst schauen müssen sondern wirklich darauf achten sollten, was wir tun können, um anderen zu helfen“, ergänzt Aitor. 

Einerseits hoffen die beiden Jugendlichen, dass sich möglichst viele Menschen bei der Plattform registrieren, um einander zu helfen. Andererseits hoffen sie, dass die Plattform nicht mehr lange gebraucht wird und die Zeiten des Corona-Virus bald vorbei sind. Dennoch wird die Quarantäne den Alltag wohl noch ein Weilchen bestimmen. Wenn wir etwas Sinnvolles tun indem wir einander helfen, kann aus diesem Corona-Chaos jedoch doch noch etwas Gutes entstehen.

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