In Blut getränkte freie Worte

03. Mai 2010

"Freiheit" ist ein Begriff, welcher die Menschheitsgeschichte begleitet, seit es diese gibt. Menschen haben immer schon gegen Unterdrückung und für ihre Befreiung gekämft, für das Recht, selbst zu entscheiden und für das Recht frei zu sprechen. Die immer wieder angestrebte Freiheit scheint jedoch ein Prozess und weniger ein nachhaltiger Erfolg zu sein. Eine Sache, die uns inspiriert, die wir anstreben, jedoch nie ganz zu erreichen scheinen. Nach wie vor herrschen totalitäre Regime in vielen Ländern der Welt und sogar in einigen demokratischen Länder Europas müssen Menschen "nachdenken", bevor sie öffentlich gegen oder für jemanden oder etwas sprechen.

Der heutige 3. Mai ist der internationale Tag der Pressefreiheit. Gefeiert wird an diesem Tag nicht. Vielmehr soll er auf Misstände und die Unterdrückung von Journalisten und der Presse- und Meinungsfreiheit hinweisen. In vielen Ländern werden viele Medienschaffende immer noch verhaftet oder sogar zum Tode verurteilt, weil ihre Berichte eine Bedrohung für die "Eliten" ihrer Länder sind. Im Iran wurden Regimegegner und Berichterstatter inhaftiert, nur weil sie über die Protestbewegung gegen Mahmud Ahmadinedschad berichteten. In Italien müssen Journalisten manchmal unter Polizeischutz gestellt werden, weil sie pikante Details über Machtschaffende publizieren. Die russische Journalistin Anna Politowskaja wurde vor ihrer Haustür erschossen, nachdem sie das Buch "Putins Russland" heraus gebracht hatte.

Das Recht auf Information und Meinungsfreiheit sind grundlegende Werte für das bestehen einer freien Gesellschat, aber noch lange keine Selbstverständlichkeit. Die traurige Bilanz von "Reporter ohne Grenzen": seit Jahresbeginn bis heute wurden

  • 9 Journalisten getötet
  • 168 Journalisten inhaftiert
  • 9 Medienassistenten inhaftiert
  • 120 Online-Dissidenten inhaftiert

Dei meisten Verbrechen gegen die Pressefreiheit wurden im vergangenen Jahr im Iran und in China begangen. Dort wurden 30 bzw. 26 Journalisten nur wegen des publizierten Wortes unter Arrest gestellt. Allein in der Zeit, in der ich diesen Blog verfasse, wurde ein Journalist mehr verhaftet. (von 167 auf 168 inhaftierte Journalisten in 20 Minuten).

Wieso dann noch berichten? Wiegt das "freie Wort" mehr als ein Menschenleben? Ist es besser für die Freiheit zu sterben als in Unterdrückung zu leben? Oder in den Worten eines weiteren "Diktators": "Patria o muerte! (Tod oder Freiheit!)", Ernesto Che Guevara vor der UN-Generalversammlung 1964.

Kommentare

 

die meisten verbrechen gegen die pressefreiheit wurden in einem gottesstaat und dem genauen gegenteil davon begangen.

ich bin neugierig auf die rückschlüsse zu dieser feststellung.

na?

ABB

 

Die einen brauchen eine Gott, um ihre Verbrechen moralisch zu legitimieren, die anderen reden sich auf Volksfeinde aus, welche die nationale Einheit "ihrer Sache" irritiere. Der Individualismus wird zum Feindbild erhoben und jede Ausschreitung aus der kollektiven Norm wird zum Volksverrat.

Wäre Cuba heute ohne Fidel Castro nur ein weiteres Moloch wie Sao Paolo, oder Bogota - ohne freien Bildungszugang und die Armen würden auf der Straße ohne medizinische Versorgung verrecken.

Aber hey unsere Wirtschaft produziert bei unseren kommunistisch-neokapitalistischen Freunden. Das Erdöl ist nicht in unseren Breitengraden vorzufinden und auch nicht das Gas. Coltan gibts im Kongo. Was gibts eigentlich im Tschad so für Resourcen?!

Und dann gäbe es ja noch den konformistischen Buffet- und Budget-Journalismus für die Vaseline geölten konfliktscheuen Karrieristen, die ihrem Chefredakteur nach der Meinung tippen und Autoritäten nie hinterfragen.

Die Monopolisierung durch Medienkonzerne und verwirtschaftlichung der Pressefreiheit hätte ich beinahe vergessen.

 

ich verwehre mich gegen dich bezeichnung von "commandante" guevara als "diktator", selbst mit anführungszeichen. :-)
guevara war viel: arzt, revolutionsführer, identifikationsfigut, hoffnungsträger und hauptsächlich soldat (was man auch immer davon halten möchte).
diktator war er auf jeden fall keiner (über fidel könnte man da von mir aus streiten).

zum thema: tod oder freiheit - muss jeder für sich selbst entscheiden. auf jeden fall hut ab vor all jenen, die sich für ihre überzeugungen in gefahr bringen.
wie kann man diese menschen unterstützen?
hier zum beispiel --> http://www.amnesty.at/aktiv_werden/menschen_in_gefahr/

 

++

++

 

Der Diktator war ironisch gemeint, deshalb auch die Anführungszeichen. Er war sicherlich nicht minder diktatorisch als ein Bush Jr. oder ein Berlusconi. Wahrscheinlich noch der harmloseste unter den genannten.

 

...galten dem zweiten teil des comments.
dass das ironisch gemeint war, is eh klar ;)

 

Er hatte doch kein Land zum Diktieren... oder irre ich mich da?

Mensch, habe Mut, dich deines Verstandes zu bedienen! Kant

 

darf nicht mit den eben Erwähnten in Verbindung gebracht werden. Das wäre Humbug.

 
 

pt 1.:
videobericht von der demonstration/blockade gegen die razzia beim fc sans papier am vergangenen DO.
--> http://www.youtube.com/watch?v=jblX03HG394

pt 2.:
immer wieder gut: DTH
--> http://www.youtube.com/watch?v=v2H8FtlrzCI

 

einfach entsetzlich.

Wenns den Bürgern morgen einen lila Stern per Gesetz vorschreiben, um Ausländer zu kennzeichnen, würdens viele wahrscheinlich auch noch begrüßen.

Irgendwas rennt hier grob schief.

 

nur 9 Journalisten? Allein in Russland sinds doch sicherlich mehr, oder in der Türkei. Wobei in der Türkei werdens alle nur verhaftet, in Russland werden sie beinhart in der Mitte von der Straße abgeknallt. Oder eine "Autobombe" hat sie getötet. Dabei waren sie vorher shon hin, die Bombe war nur Trug.

 

1- Hasan Fehmi, Serbesti gazetesi, İstanbul, 6 Nisan 1909
2- Ahmet Samim, Sada-yı Millet gazetesi, İstanbul, 9 Haziran 1910
3- Zeki Bey, Şehrah gazetesi, İstanbul, 10 Temmuz 1911
4- Şair Hüseyin Kami, Alemdar gazetesi, Konya, 1912
5- Silahçı Tahsin, Silah gazetesi, İstanbul, 27 Temmuz 1914
6- Rupen Zartaryan, Yazar, İstanbul, 24 Nisan 1915
7- Siamanto, Yazar, İstanbul, 24 Nisan 1915
8- Yervant Sırmakeşliyan, Yazar, İstanbul, 24 Nisan 1915
9- Armen Darian, Yazar, İstanbul, 24 Nisan 1915
10- Levon Laents, Yazar, İstanbul, 24 Nisan 1915
11- Erukhan, Yazar, İstanbul, 24 Nisan 1915
12- Tılgadints, Yazar, İstanbul, 24 Nisan 1915
13- Krikor Zohrab, Gazeteci-Yazar, Urfa, 15 Temmuz 1915
14- Taniel Varujan, Yazar-Şair, Çankırı, 13 Ağustos 1915
15- Rupen Sevag, Şair, Çankırı, Ağustos 1915
16- Hasan Tahsin, Hukuk-u Beşer (insan hakları) gazetesi, İzmir, 27 Temmuz 1919
17- Hüseyin Hilmi (iştirakçi veya sosyalist Hilmi), İştirak (sosyalist)-Medeniyet dergisi, İstanbul, 15 Kasım 1922
18- Ali Kemal, Peyam-ı Sabah gazetesi, İzmit, 1922
19- Hikmet Şevket, 1930
20- Sabahattin Ali, Marko Paşa dergisi, Edirne , 2 Nisan 1948
21- Adem Yavuz, Anka Ajansı, Kıbrıs, 27 Ağustos 1974
22- Zeki Erginbay, Teknik Güç dergisi yazıişleri müdürü, 3 Şubat 1977
23- Gani Bozarslan, Aydınlık dergisi, 10 Mayıs 1978
24- Ali İhsan Özgür, Politika gazetesi, İstanbul, 21 Kasım 1978
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28- İsmail Gerçeksöz, Ortadoğu gazetesi, İstanbul, 4 Nisan 1980
29- Ümit Kaftancıoğlu, TRT, İstanbul, 11 Nisan 1980
30- Muzaffer Fevzioğlu, Hizmet gazetesi, Trabzon, 15 Nisan 1980
31- Hayrabet Honca, Halkın Birliği gazetesi, Kayseri, 1 Mayıs 1980
32- Recai Ünal, Demokrat gazetesi, İstanbul, 22 Temmuz 1980
33- Mevlüt Işıt, Türkiye gazetesi, Ankara, 1 Haziran 1988
34- Seracettin Müftüoğlu, Hürriyet gazetesi, Nusaybin, 29 Haziran 1989
35- Sami Başaran, Gazete gazetesi , İstanbul, 7 Kasım 1989
36- Kamil Başaran, Gazete gazetesi, İstanbul, 7 Kasım 1989
37- Çetin Emeç, Hürriyet gazetesi, İstanbul, 7 Mart 1990
38- Turan Dursun, İkibine Doğru veYüzyıl Dergisi, İstanbul, 4 Eylül 1990
39- Gündüz Etil, Yeni Günaydın Gazetesi, İstanbul,18 Eylül1991
40- Mehmet Sait Erten, Azadi-Denk dergisi, Diyarbakır, 3 Kasım 1992
41- Halit Güngen, İkibine Doğru dergisi, Diyarbakır, 18 Şubat 1992
42- Cengiz Altun, Yeni Ülke gazetesi, Batman, 25 Şubat 1992
43- İzzet Kezer, Sabah gazetesi, Cizre, 23 Mart 1992
44- Bülent Ülkü, Körfeze Bakış, Bursa, 31 Mart 1992
45- Mecit Akgün, Yeni Ülke gazetesi, Nusaybin, 2 Haziran 1992
46- Hafız Akdemir, Özgür Gündem gazetesi, Diyarbakır, 8 Haziran 1992
47- Çetin Ababay, Özgür Halk dergisi, Batman, 29 Temmuz 1992
48- Yahya Orhan, Özgür Gündem gazetesi, Ceylanpınar, Gercüş, 9 Ağustos 1992
49- Hüseyin Deniz, Özgür Gündem gazetesi, Ceylanpınar, 9 Ağustos 1992
50- Musa Anter, Özgür Gündem gazetesi, Diyarbakır, 20 Eylül 1992
51- Yaşar Aktay, Türkiye gazetesi, Hani, 9 Kasım 1992
52- Hatip Kapçak, Hürriyet gazetesi, Mazıdağı, 18 Kasım 1992
53- Namık Tarancı, Gerçek dergisi, Diyarbakır, 20 Kasım 1992
54- Orhan Karaağar, Özgür Gündem gazetesi Van muhabiri, Van, 19 Ocak 1993
55- Uğur Mumcu, Cumhuriyet gazetesi, Ankara, 24 Ocak 1993
56- Kemal Kılıç, Yeni Ülke gazetesi, Şanlıurfa, 18 Şubat 1993
57- Mehmet İhsan Karakuş, Silvan gazetesi, Silvan, 13 Mart 1993
58- Ercan Güre, HHA, Bergama, 20 Mayıs 1993
59- İhsan Uygur, Sabah gazetesi, İstanbul, 6 Temmuz 1993
60- Rıza Güneşer, Halkın Gücü gazetesi, İstanbul, 14 Temmuz 1993
61- Ferhat Tepe, Özgür Gündem gazetesi, Bitlis, 28 Temmuz 1993
62- Muzaffer Akkuş, Milliyet gazetesi, Bingöl, 20 Eylül 1993
63- Ruhi Can Tul, TDN, Kırıkkale, 14 Ocak 1994
64- Nazım Babaoğlu, Gündem gazetesi, Siverek-Urfa, 12 Mart 1994
65- Kamil Koşapınar, Zaman gazetesi, Erzurum, 19 Mart 1994
66- İsmail Ağay, Özgür Ülke gazetesi, Batman, 29 Mayıs 1994
67- Erol Akgün, Devrimci Çözüm dergisi, Gebze, 8 Eylül1994
68- Bahri Işık, Çağdaş Marmara gazetesi, İstanbul, 17 Eylül 1994
69- Ersin Yıldız, Özgür Ülke gazetesi, İstanbul, 3 Aralık 1994
70- Onat Kutlar, Cumhuriyet gazetesi, İstanbul, 11 Şubat 1995
71- Seyfettin Tepe, Yeni Politika gazetesi, Bitlis, 28 Ağustos 1995
72- Metin Göktepe, Evrensel gazetesi, İstanbul, 8 Ocak 1996
73- Kutlu Adalı, Yeni Düzen gazetesi, Kıbrıs, 8 Temmuz 1996
74- Yemliha Kaya, Halkın Gücü gazetesi, İstanbul, 27 Temmuz 1996
75- Selahattin Turgay Daloğlu, serbest gazeteci, İstanbul, 9 Eylül 1996
76- Reşat Aydın, AA, TRT, 20 Haziran 1997
77- Ayşe Sağlam, serbest gazeteci, Derince, 3 Eylül 1997
78- Abdullah Doğan, Candan FM, Konya, 13 Temmuz 1997
79- Ünal Mesuloğlu, TRT, Manisa, 8 Kasım 1997
80- Mehmet Topaloğlu, Kurtuluş dergisi, Adana, 1998
81- Ahmet Taner Kışlalı, Cumhuriyet gazetesi, Ankara, 21 Ekim 1999
82- Hrant Dink, Agos gazetesi, İstanbul, 19 Ocak 2007
83- Engin Çeber, Yürüyüş dergisi, İstanbul, 9 Ekim 2008
84- Necati Abay, Tutuklu Gazetecilerle Dayanışma Platformu Sözcüsü
6 Nisan 2010

, in der Regel werden sie in der Türkei verhaftet weil ihnen irgend etwas vor geworfen wird Zb.: Terror -Hoch Verrat etc,.. zu 10-25 Jahren Haft verurteilt und Überleben meistens nur die ersten 2 Jahre ... falls sie es Überleben sollten Leben sie im Ausland , ziemlich viele Journalisten Künstler Autoren und Akademiker tun dies.

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