Brandanschlag auf MigrantInnen in Deutschland

15. Juni 2008

In Köln wurde heute Früh gegen 3.00 Uhr ein Wohnhaus in der Biberstraße von Unbekannten in Brand gesteckt. In dem Wohnhaus leben zum Großteil MigrantInnen aus der Türkei.
Nach Angaben einer Hausbewohnerin war der Brand im Kellergeschoss ausgebrochen und hat großen materiellen Schaden verursacht.
Sükran Titiz  wurde auf das Feuer aufmerksam und alarmierte die anderen HausbewohnerInnen, wodurch der Verlust von Menschenleben verhindert wurde.
Sie berichtet, dass das Gebäude vor zwei Monaten mit einem Hackenkreuz beschmiert wurde und die zuständigen Behörden darüber informiert wurden. Dennoch wurden keinerlei Maßnahmen ergriffen hieß es. Nun hätten die HausbewohnerInnen beinahe mit ihrem Leben bezahlt.
Es handle sich nicht um einen Zufal, sondern war anscheinend beabsichtigt, die Menschen lebendig zu verbrennen.
 
Das im Keller ausbrechende Feuer verbreitete sich kurzerhand im ganzen Gebäude. Sükran Titiz wurde durch einen Knall aus dem Schlaf gerissen, der durch das Platzen brennender Autoreifen im Keller ausgelöst wurde. In Todesangst verließen sie das Gebäude und informierten die Feuerwehr.
Obwohl die nächstgelegene Feuerwehrzentrale nur 5 Minuten vom Brandort entfernt ist, kamen die Einsatzkräfte erst nach 15 Minuten. Sükran Titiz fühlte sich und ihre MitbewohnerInnen von den Feuerwehrleuten und der Polizei als potentielle Verbrecher behandelt. Ihren Angaben zufolge hatten sie die Ambulanz an der Zufahrt gehindert. Ohne Erste Hilfe wurden die HausbewohnerInnen in den gegenüberliegenden Park gebracht.
Sükran Titiz betont, dass man den Ausländern damit sagen will "Wir wollen euch nicht mehr. Entweder ihr geht von selbst oder wir werden euch weiterhin anzünden!"
 
Ihren Worten zufolge handelte es sich dabei um einen rassistischen Angriff. Die Hausbewohnerin fügte hinzu, dass für sie keine Lebenssicherheit gegeben sei und alle MigrantInnen mit solchen Angriffen konfrontiert werden könnten. Titiz beantwortete auch die Fragen der Presse, die nach dem Brand vor Ort erschien. Sie musste allerdings feststellen, dass die Berichterstattung der Medien völlig aus dem Zusammenhang gerissen wurde. Deshalb fragt sie die Deutsche und Türkische Presse „Sie haben nicht geschrieben, was ich ihnen erzählt habe, sondern das, was sie schreiben wollten! Wir wurden total übers Ohr gehauen! Meine Kinder können vor Angst nicht schlafen! Wer wird dafür Rechenschaft ablegen!"
Die Betroffenen erklärten gegenüber den Besuchern von der Anatolischen Föderation, die mir von dem Vorfall berichteten, dass sie nichts anderes wünschen, als dass ihre Stimme in die Öffentlichkeit getragen wird.
 

Kommentare

 

wo kann man das lesen? irgendwie scheint der nachrichtenwert der EM viel größer zu sein. die ganze medien überschlagen sich mit sport. wenn was schlimmes passiert, erfahren die leute kaum was davon, wenn die medien ein anderes ereignis für wichtiger sehen. die armen leute.

 

ist das bereits das dritte mal innerhalb weniger monate!
diese n**i-mentalität werden die deutschen anscheinend nie ablegen...

-- menschen sind gut, monster nicht --

 

nicht nur die deutschen leider

 

richtig

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