Heute ist Welttoilettentag

19. November 2014

Die UN und die Welttoilettenorganisation haben den 19. November  zum Welttoilettentag erklärt. Etwa 2,5 Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu sanitären Einrichtungen. Weltweit besitzen Leute mehr Handys, als Menschen Zugang zu einer Toilette haben. Ein paar Zahlen und Fakten.

Für mich persönlich ist die Toilette mein Lieblingsort in meiner Wohnung. Da zu sitzen und eine Zeitung lesen ist einfach herrlich. Die Zeit um mich herum scheint stehen zu bleiben. Sie ist für mich ein Ort der Stille, der Ideenfindung, der Träumereien. Eine Toilette, die an das W

assernetz angeschlossen ist, zeugt von hoher Lebensqualität. Und wenn ich an die Toiletten in türkischen Dörfern denke, ein Loch auf dem Boden einer kleinen Hütte hinten im Garten, liebe ich meine Toilette noch mehr.  Doch dann gibt es noch die andere Seite der Medaille. Selbst das „Stille Örtchen“ ist ein knappes Gut und nur Privilegierten vorenthalten. Denn laut den Vereinten Nationen (UN) haben weltweit 2,5 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sanitären Einrichtungen. Das sind 40 Prozent der Weltbevölkerung. Schätzungen gehen davon aus, dass 80 Prozent aller Krankheiten in Entwicklungsländern durch mit Fäkalien verunreinigtes Wasser entstehen. 5000 Kinder unter fünf Jahren – so das Deutsche Entwicklungsministerium – sterben pro Tag,  weil sie mit mangelhafter Hygiene, verschmutztem Wasser und verunreinigter Nahrung in Berührung kommen.

Um auf dieses gravierende Problem aufmerksam zu machen hat die Welttoilettenorganisation am 19. November 2001 den Welttoilettentag ausgerufen. Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat auf Vorschlag Singapurs offiziell diesen Tag zu einem Welttag anerkannt.

Ich möchte diesen Tag zum Anlass nehmen und euch Zahlen und Fakten darstellen, über die wir uns kaum Gedanken machen:

 

  • Der mittelalterliche Spruch „sein Geschäft verrichten“ stammt aus dem antiken Rom. Da es in privaten Häusern keine Toiletten gab, musste man öffentliche Latrinen besuchen, wo der Gang aufs Klo eine Gemeinschaftsaktivität war. Während des Entleerens hatte man Gelegenheit mit anderen Personen Geschäfte zu machen.
  • Etwa drei Jahre unseres Lebens hocken wir auf dem Klo
  • Im Ausland, vor allem in den USA, knüllen die meisten Menschen ihr Toilettenpapier. Grund: Die einzelnen Papierblätter sind in Übersee meist sehr flach und strukturlos. Einfaches Blätterfalten konnte sich daher nicht durchsetzen.
  • Das Verletzungsrisiko auf Toiletten liegt laut Statistik bei 1:10 000.
  • 40 Prozent der Weltbevölkerung haben kein Zugang zur einer Toilette
  • Weltweit besitzen mehr Leute ein Handy, als Menschen Zugang zu Toiletten haben.
  • Ein Gramm Fäkalien kann zehn Millionen Viren, eine Million Bakterien, 1000 Parasiten und hunderte Wurmeier enthalten.
  • Durchfallerkrankungen sind die zweithäufigste Ursache für den Tod von Kindern unter fünf Jahren. 90 % aller Durchfallerkrankungen sind in Entwicklungsländern laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf mangelhafte Wasser- und Sanitärversorgung zurückzuführen.
  • Jedes Jahr gehen durch Durchfallerkrankungen über 400 Millionen Schultage verloren, wodurch Millionen Kinder die Chance auf Bildung, dem Weg aus der Armut schlechthin, verpassen.  
  • 65 Prozent der Inder verrichten ihre Notdurft im Freien. Oft mit verheerenden Folgen für Mädchen und Frauen, die dadurch Opfer einer Vergewaltigung werden.
  • Die teuerste Toilette der Menschheit ist die der internationalen Raumstation ISS. Sie kostete 14 Millionen Euro.
  • Die Abkürzung „WC“ kommt aus dem Englischen und bedeutet „Water Closet“
  • Die Aufschrift „00“ hat ihre Wurzeln im 19. Jahrhundert: Damals führte man sie in Hotels ein, um diese Räumlichkeiten von der Nummerierung der anderen Zimmer zu unterscheiden. Die Toiletten fanden sich seitdem immer unter der Zimmernummer „00“.
  • Die idealste Position für den Stuhlgang ist die Hockstellung, die man auf Plumpsklos einnimmt. Der Grund: Bei der Hockstellung nimmt der Darmausgang eine gerade Form an, sodass der Inhalt ungehindert raus kommen kann
  • „Paruresis“ bezeichnet die Phobie vor dem Urinieren auf öffentlichen Toiletten.

Das WDR-Wissensmagazin „Quarks&Co“ hat der Toilette eine ganze Sendung gewidmet. Interessierte können sie sich auf dem folgenden Link anschauen.

http://www.youtube.com/watch?v=mUi6T4zb-ZE

 

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Kommentare

 

Ha, ich wollte gerade meinen Senf dazu schreiben, dass heute auch internationaler Männertag ist. Nur interessieren sich weitaus mehr Menschen für den Welttoilettentag, weil er einen "ernsten Hintergrund" hat, wie es oft heißt.

Ich finde ja, dass wir dem 8. März völlig zurecht so viel Beachtung schenken. Aber schenken wir einem Männertag auch zurecht gar keine Beachtung?

 

P.S.: Alles Gute die Herren! :)

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