Gott bewahre - glaubst du auch an das böse Auge?

24. November 2016

Geschichten über T-Shirts, die man verkehrt rumträgt, Milch, die man vor die Haustür verschüttet und Menschen, die uns das Böse wünschen. Was steck hinter diesem bösen Auge?

Al Aiyn oder das böse Auge, ist eine Sache, an der nicht nur viele Menschen glauben, sondern die selbst auch im Koran steht. Es fängt alles mit dem neuen Porsche an, den du dir gekauft hast. Und als du gerade dabei warst deine Freude mit den anderen zu teilen, trifft es dich wie ein Blitz. Jene, die geschützt sind, werden nicht getroffen, aber die, die ungeschützt sind, erleben das böse Auge hautnah.

Zu oft gönnen wir einander vieles nicht. Wir werden sauer, wenn wir den Erfolg anderer sehen und platzen beinah vor Neid. Genau das ist „Al Aiyn“. Es gibt nette Blicke und es Neider Blicke. Und denen wollen wir aus dem Weg gehen und im besten Fall vorbeugen. Verbreitet ist das Phänomen des bösen Auges übrigens in Ägypten sehr. Meinem Heimatland. Hier wird geschützt, was das Zeug hält. Neugeborenen zieht man die Kleidung verkehrt herum an, frisch verheirateten schüttet man Milch und Eier vor die Haustür und der Maturant mit sehr gutem Erfolg wird Salz bestreut. Die Zahl fünf spielt hier auch eine große Rolle. Meine Tante antwortet immer mit „fünf“ wenn sie bemerkt, dass das eine neidische Frage war. Dabei streckt sie ihre Hand in dein Gesicht und zeigt dir ihre Handfläche. Klingt verrückt, passiert aber und keiner hat nur eine Idee, warum genau die Zahl fünf oder die Handfläche ins Gesicht irgendetwas bewirken soll.

Viele Tricks haben sich die Ägypter einfallen lassen, aber ich bin mir sicher, dass es in anderen Ländern viel verrücktere Ideen gibt, die verhindert sollen, dass Menschen vom bösen Auge getroffen werden. Ob es etwas bringt, ist mir noch ein Rätsel, dennoch glaube ich an Neider und daran, dass ihr neidischer Blick nichts Gutes für mich bedeutet. Ob ich meinen Kindern jemals die Kleidung verkehrt herum anziehe, ist aber noch offen..

 

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