Hc Strache auf Propagandatour in Israel... (begleitet von Mölzer, Lasar, Sabbaditsch-Wolf, und Pándi...)

17. Mai 2012

Absurde Dinge scheinen mir momentan ständig über den Weg zu laufen...Habe nämlich eine Kronetv-Dokumentation aus dem Jahr 2010 entdeckt, welche Hc Strache und seine "Entourage" auf eine Reise durch Israel begleitete*. Dokumentiert wurde das ganze von Claus Pándi, meines Wissens nach Innenpolitik-Ressortchef der Kronenzeitung. Absurd ist das Ganze mal wieder aus verschiedenen Gründen und sollte politisch interessierten Menschen nicht vorenthalten werden:

 

Strache und seine Begleiter, wie erwähnt unter anderem der "Chefideologe" der FPÖ - Andreas Mölzer, der vermutliche einzige Jude in der Partei - David Lasar, sowie Straches "Islamberaterin"  - Elisabeth Sabaditsch-Wolff, reisten für einige Tage durch Israel. Dort ließen sie sich die Lage vor Ort , aus der Sicht von rechtsgerichteten Israelis, israelischen Siedlern, dem Militär und anderen  Pro-Israel, aber Anti-Islam-Vertretern erklären. Im Laufe der Reise wurden einige israelische Siedlungen (auf palästinensischem Gebiet**), militärische Stützpunkte, aber auch die Klagemauer, sowie eine Holocaustgedenkstätte besucht. Auf die Frage Pándis hin, wie sich diese Reise mit dem früheren Verhältnis der FPÖ zu Israel vereinbaren ließe, meinte Mölzer, dass der Zionismus Israels mit den ideologischen Ursprüngen seiner Partei, nämlich dem Deutschnationalismus (!)  einige gemeinsame Berührungspunkte hätte. Hc Strache wiederum meinte dazu (im O-Ton):

"Theodor Herzl (Anm.: der Begründer des modernen Zionismus) war ja ein deutscher, national denkender Mensch, ein deutscher Patriot, einer  der auch in der burschenschaftlichen Bewegung groß geworden ist"***. Diesen Gedanken habe Herzl - laut Strache - in die jüdische Nationalbewegung miteinfließen lassen. Laut Mölzer wiederum habe es zwar leider im 19. Jahrhundert Antisemitismus gegeben, aber darüber sei man im 21. Jahrhundert längst hinweg. Dass es das 20. Jahrhundert mit seinen schrecklichen Verbrechen auch gegeben habe, verschwiegen Strache und Mölzer an dieser Stelle lieber. Später besuchte die "Delegation", wie erwähnt noch eine Holocaustgedenkstätte. Strache gab sich "betont" betroffen. (Wobei es ja sein mag, dass er tatsächlich betroffen war, dass will ich jetzt einmal dahingestellt lassen). Was allerdings wiederum sehr unpassend war: Anstatt  in der Gedenkstätte die jüdische Kopfbedeckung für Männer - die Kippa - zu tragen, setzten Strache und Mölzer lieber ihre Burschenschaftskappe auf...

Im Laufe der Doku wurde auch nochmal klar, worum es bei der Reise tatsächlich ging: Nämlich, dass Israel und Europa einen gemeinsamen Feind hätten: Den "bösen, bösen Islam" . Gemeinsamkeiten verbinden also anscheinend. Auch ehemalige "Feinde". Deutlich wurde dies auch durch ein Treffen vor Ort mit anderen Rechtsparteien Europas, mit dabei unter anderen die Schwedendemokraten. Die rechten Gruppen, wünschten sich nämlich von Israel eine "stärkere Unterstützung gegen den Islam in Europa". Aha. Dankeschön, dass ihr euch damit endlich selbst entlarvt habt...

Alles in allem also eine Dokumentation über eine sehr groteske Reise, welche jedoch einiges offenbarte. Was für mich aber, neben der Reise der FPÖ ebeonso verwundernd war: Die Perspektive der Dokumentation ist eindeutig eine sehr kritische, gegenüber Strache und seinen Begleitern. Pándi kritisierte auch wiederholt, die antiislamische, rechtsgerichtete und einseitige Perspektive des ganzen Spektakels seitens der FPÖ. Teilweise kommentierte er die ganze Reise sehr sarakastisch und zog die Anwesenden ins Lächerliche. Daran habe ich eigentlich nichts auszusetzen, weil ich es ähnlich sehe.  Aber dass das Ganze von einem Kroneredakteur, in einer Kronedokumentation kommt - also von einer Zeitung welche den Islam und Migranten eigentlich so gut wie nie in einem positiven Licht darstellt, hat mich doch sehr verwundert...Das Einzige, was in dieser Dokumentation  zum "gewohnten" Kronestil passt, ist, dass das Ganze sehr "reisserisch" aufgezogen ist.

 

Nichtsdestotrotz: Wenn ihr mal Zeit habt, bzw. wenn euch mal fad ist,  dann seht euch diese Doku an. Langweilig wird es dabei bestimmt nicht.

 

Der Link:

http://www.puls4.com/video/talk-of-town/play/987151

 

oder auch hier ohne Werbung:

http://www.youtube.com/watch?v=YFjWczGywTc&feature=relmfu

 

 

*Falls diese Doku eh schon jeder kennen sollte, einfach ignorieren

**ich glaube es war auf palästinenischem Gebiet im Gazastreifen, bin mir aber nicht 100% sicher

***Wenn sich der mal nicht im Grabe umdrehen würde, wenn er das hören könnte...

Kommentare

 

Wieso sollte sich Herzl bei der Ansicht Straches, Herzl sei Burschenschafter gewesen oder Mitbegründer der burschenschaftlichen Bewegung in Österreich, im Grabe umdrehen?

 

Es stimmt ja, was Strache sagt. Manchesmal ist es echt schon lächerlich, wie ihr hier mit allen Mitteln Strache widersprechen wollt. Es käme euch nie in den Sinn, mit ihm - gleich bei welcher Frage - einer Meinung zu sein. Und wenn Strache die gleiche Meinung habe wie ihr, dann wechselt ihr halt einfach die Meinung, gell? Voll krank !!

 

Und noch was: Ich würde sicher nicht die Meinung wechseln, nur weil jemand der mich politisch nicht vertritt zufälligerweise mal die selbe Meinung habe wie ich...Da kennst du mich leider schlecht:)

 

Lieber Srpski,

 

hast du dir die Doku angesehen? Glaube mal nicht...Ja Herzl war Burschenschaftler, nur muss man dazu wissen, dass die Anfänge der Burschenschaften bzw. Studentenverbindungen zur damaligen Zeit nicht alle rassistisch-antisemitisch-nationalistisch gesinnt waren, sondern das erst später geworden sind.  Insofern würde sich der Herzl wahrscheinlich sehr wohl im Grabe umdrehen. Die heutigen Burschenschaftler leugnen teilweise den Holocaust und sind ziemlich unverhohlen rassistisch (ich kenne im Übrigen sogar ein Exemplar, welcher das auch zugibt und dazu steht - er ist auch in der FPÖ tätig...) Und das Strache diese Reise nicht gemacht hat, weil er Israel so gerne hat, sondern weil er neue Allianzen bilden will, wird spätestens nach dem anschauen dieser Doku auch klar...

 

Burschenschaften, meine liebe Linda, waren immer schon nationalistisch (was NICHT gleichbedeutend mit antisemitisch und rassistisch ist); vor allem in dem Sinne, als daß sie im 19. Jahrhundert die Vereinigung aller Deutschen in einem Reiche wollten. Dazu kam ihre radikaldemokratische Einstellung gegen Kaiser und Monarchie.

Sie waren also nationalliberal und galten im 19. Jahrhundert als links. Daß Nationalliberalismus heutzutage mitte-rechts und Nationalismus gar als rechts gilt, ist wieder eine andere Sache. Und ja, ich sah diese Dokumentation sehr wohl (vor einem Jahre schon), dieser Pándi war allerdings schwer erträglich, wie er immer seine eigene Meinung dazumengen mußte. Aber daß wurde im wohl von der SPÖ befohlen. Immerhin ist er ja sehr gut vernetzt in dieser Islamistenpartei.

 

Insofern würde sich der Herzl wahrscheinlich sehr wohl im Grabe umdrehen. Die heutigen Burschenschaftler leugnen teilweise den Holocaust und sind ziemlich unverhohlen rassistisch (ich kenne im Übrigen sogar ein Exemplar, welcher das auch zugibt und dazu steht - er ist   Replica Watches  auch in der FPÖ tätig...

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