Um dem zeitlichen Geschehen Ausdruck zu verleihen, befasse ich mich in diesem Blog-Artikel mit dem Thema Mayday, sprich 1. Mai.

Was wird an diesem besonderen Tag eigentlich wirklich gefeiert, wie wird es an verschiedenen Orten zelebriert und was steckt hinter dem "Mythos Mayday"?

Um diese Frage zu beantworten, ziehe ich hauptsächlich die Schriften des irischen Anarchisten Raymor Ryan's heran, welche einen sehr gut verständlichen historischen Umriss liefern.

Der Name des Kapitels, indem er sich mit der Thematik des 1. Mai beschäftigt, lautet: "Möge die Straße dir entgegen kommen" - (irischer Segensspruch)
Dieser Titel ist sehr treffend, da er die Geschichte des sogenannten "Mayday" anhand seiner persönlichen Erfahrungen in Berlin im anarchistischen Mileu aufarbeitet. Somit bekommt die ganze Geschichte einen aktuellen Bezug und auch die Diskrepanz der Feierlichkeiten früher verglichen mit heute.

Also sein Leitspruch nochmals ins Deutsche übersetzt:
"Der Erste Mai ist ein Fest all dessen, was in dieser Welt Leben gibt und frei ist."

Ich gebe nun einen historischen Abriss der Feierlichkeiten basierend auf die Schriften Ryan's:

Als vor Ewigkeiten, als das europäische Festland noch karg an Besiedelung und noch nicht recht "zivilisiert" waren, feierten die Menschen von damals -inmitten eines riesiegen Waldes- den Frühlung: die Wiedergeburt des Naturzyklus.
Gefeiert wurde exzessiv, mit Festivals voller Tanz, Gesang, Gelage und Fröhlichkeit. Das heidnische Ritual zu Ehren von Maia, der Mutter aller Götter, wurde spziell am ersten Tag ihres Monats begangen.

Circa zwei Jahrtausende später feiern wir noch immer diesen Tag und tanzen nach wie vor um einen Baum.
Die Bedeutung des Feiertages hat sich aber im laufe der Zeit oftmals verändert.
Der Angriff auf den MAYDAY erfolgte vor etwa tausend Jahren, als die Römer diesen Tag zum Ehrentag irgendwelcher christlicher Heiliger deklarierten, da es ihnen nicht gelang, das beliebte heidnische Fest total abzuschaffen.
Allerdings wurde dieser Versuch das eingesessene Ritual zu verfälschen glücklicherweise vom Volk ignoriert oder bestenfalls belächelt - es verblieb also ohne wesentliche Erfolge.

Vor ungefähr 500 Jahren - im beginnenden Zeitalter der Eroberungen und des erzwungenen Kapitalismus, des Nationalstaates und der Sklaverei - begann die wahre Unterdrückung.
Der 1. Mai wurde mit Unglauben gleichgesetzt, Unglaube wiederum mit Heidentum, und wenn die mächtigen im Mittelalter von Heidentum sprachen, dann war es nicht weit bis zum Genozid.
Somit wurde die Unterdrückung des ersten Mai und aller ketzerischen Dinge mit Glaubenseifer und sadistischer Inbrunst ausgeführt: Hexen wurden auf dem Scheiterhaufen verbrannt, an Maibäumen wurden Menschen ausgepeitscht, usw.

fortsetzung folgt...

 Verwendetes Bildmaterial : google
 Weiterführende Links zum Thema :
 O Anarchist writings by Raymor Ryan
 O Official EuroMayDay Wien Site