Ich heiße Nour. Genau, einfach nur „Nur“. Einfacher kann ein Name nicht klingen, oder? Hat schon für viel Verwirrung gesorgt.  Nachdem das jetzt mal geklärt ist, kann ich mich euch mal so richtig vorstellen:

Ich bin eine 19-jährige Studentin, bin die Älteste von uns drei Kindern zu Hause. Freunde würden mich wahrscheinlich (mit höchster Wahrscheinlichkeit) als stets sarkastische und temperamentvolle Person beschreiben. Das ist vielleicht auf meine Herkunft zurückzuführen (jaja, alles immer auf die Herkunft schieben). Ursprünglich stammt meine Familie aus Tunesien, geboren und aufgewachsen bin  ich aber in Wien. Wo genau in Wien? 10.Bezirk rules, sag ich nur! Neben Arabisch und Französisch kann ich auch Englisch, bisschen Spanisch und meine Türkischkenntnisse verbessern sich auch von Tag zu Tag. 10. Bezirk, das versteht sich von selbst. In Bosnisch kann ich nur ein paar Brocken, die sorgen aber immer wieder für Gelächter.

Wie schon oben erwähnt ist Sarkasmus ein Teil meines Lebens. Dennoch weiß ich, wann ich einen Schlussstrich zu ziehen habe. Keine Ahnung, ob ich nun ein Hipster bin oder oldfashioned, aber ich lese wirklich sehr gerne. Vielleicht zu gerne. Damit ich aber nicht als zu langweilig rüberkomme, habe ich irgendwann beschlossen, auch mit dem Zeichnen anzufangen und aufzuhören, nonstop über Harry Potter zu reden. Von Kalligraphie bis Graffiti kann ich mittlerweile einiges, lerne aber jeden Tag dazu. Und weil Lesen und Zeichnen wirklich einen Hauch zu Hipster sind, habe ich entschieden, mit dem Schreiben zu beginnen - um das Hipster-Image abzurunden.

Austro-Franko-Arabo-Favoritnerisch
Angefangen hat meine Schreiberei mit kleinen, lustigen Personenbeschreibungen für meinen Freundeskreis. Danach kamen bizarre Kurzgeschichten für das Geburtstagskind und irgendwann kam der Wunsch, mal seriös rüberzukommen und auch so zu schreiben. Jetzt sitze ich hier ganz frisch in der biber-Akademie, soll mich mal beschreiben, damit ihr wisst, mit wem ihr da rechnen müsst. Und ich labere nur übers Lesen, Zeichnen und Hipster-Sein. Kein Gramm seriös. Yolo (das erste und eindeutig das letzte Mal, dass ich das hier verwende).

Wenn man bei mir genauer hinsieht, merkt man, dass ich auch ein Kopftuch trage. Keine Ahnung, ob das für euch relevant ist oder nicht. Aber mich wundert‘s jedes Mal aufs Neue, wenn Leute das Nationalitäten-Ratespiel mit mir spielen wollen. Türkei, Tschetschenien, Bosnien, Ägypten, alles hab ich schon mal gehört. Aber der Klassiker ist und bleibt immer noch „Arabien“.  Wenn ich dann sage, dass ich aus Tunesien komme, kommt immer dasselbe: „Ah jo, supa schauts da aus, woar i scho a paar Mal im Urlaub, Magic Life Club woar ma.“ Aha.

Also haben wir schon drei Dinge, die stets für Verwirrung sorgen: mein Name, mein Ninja-Outfit und die Tatsache, dass ich Deutsch kann. Das scheint die meisten wirklich so sehr zu verwirren, dass es ihnen selbst die Sprache verschlägt. Mir fehlen nur dann die Worte, wenn ich mich zu Hause nicht entscheiden kann, auf welcher Sprache ich antworten soll. Auf Deutsch oder Franko-Arabisch? Lauter Fragen über Fragen. Egal wie sehr ich darüber nachdenke, ich muss wohl eine Verwirrung auf zwei Beinen sein. Macht aber Spaß.