Radiobericht über Ilisu Staudamm auf Ö1

27. Mai 2008

Gestern, Mo den 26.5 wurde auf Radio Ö1 um 18:25 bei Ö1 Journal-Panorama über den Ilisu-Damm berichtet.

Hörprobe => oe1.orf.at/programm/200805262301.html

Der Ilisu-Damm als eines der Schlüsselprojekte des GAP, des Südostanatolien-Projekts, das im Endzustand 22 Staudämme aufweisen soll und mit 19 Energiegewinnungsanlagen bis zu 8.000 kWh vor allem in den westtürkischen Energiesektor liefern soll, soll noch rasch vor einem
EU-Beitritt der Türkei und vor der davon unmittelbar betroffenen südliche
Nachbar Irak wieder außenpolitisch handlungsfähig ist, fertig gestellt werden.

Wichtiger als die Energiegewinnung dürften für das innenpolitisch immer noch mächtige türkische Militär, jedoch die geostrategische Überlegungen sein. Längst deutet sich an, dass in Zukunft nicht mehr das Öl, sondern das Wasser zum umstrittensten Rohstoff des Nahen Ostens werden wird. Wer dabei an den Quellen der großen Flüsse Mesopotamiens sitzt und deren Wasserzufuhr mit einem ausgeklügelten System von Dämmen regeln kann, wird in Zukunft eine weit bedeutendere Waffe besitzen als konventionelle Streitkräfte. Österreich fördert dieses Projekt mit Exportkreditgarantien der staatlichen Kontrollbank. Bislang wurden jedoch nicht einmal deren Minimalvorgaben erfüllt.

 

Kommentare

 

laut der aktuellen AI-Info hat eine internationale Expertengruppe das Staudamm-Projekt untersucht- "das Urteil ist vernichtend: Die Türkei hat keine der 153 Auflagen zu Umsiedlung,Ökologie, und Kultur umgesetzt, die sie [...] bis Ende 2007 hätte erfüllen sollen. Das Projekt halte sich nicht an internationale Standards und sei sogar schlechter als Staudämme in China. Die zuständigen Personen und Behörden in der Türkei seien weder über die Auflagen noch über die Weltbankstandards informiert worden und es fehlten die notwendigen Ressourcen zur Umsiedlung von bis zu 60.000(!) Menschen".

-und wieso wundert mich das nicht?

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