Suche nach einer besseren Willkommenskultur

05. November 2014

Unter ausländischen Studenten ist Österreich ein sehr beliebtes Land. Trotzdem verlassen 17% von ihnen die Alpenrepublik nach dem Abschluss. Im Rahmen der Veranstaltung „Brain Drain – Brain Gain?“ suchte man nach Lösungen für eine bessere Willkommenskultur.

Laut dem Wissenschaftsministerium studieren in Österreich mehr als 90.000 ausländische Studenten. Damit gehört die Alpenrepublik zu den beliebtesten Studienorten in Europa. Verhältnismäßig gering ist dagegen die Zahl der Absolventen, die nach einem Abschluss bleiben. 17% entscheiden sich für einen Verbleib. 11.3% der Drittstaatsangehörigen (Nicht EU-Länder) haben die Rot-Weiß-Rot Karte beantragt. Die steht zudem nur Master-Studenten zu. Weil die bürokratischen Hürden hierzulande zu hoch sind, gehen potenzielle Leistungsträger verloren, auf die die österreichische Wirtschaft angewiesen ist. In der Veranstaltung „Brain Drain – Brain Gain?“ diskutierten am 5. November Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner, Außen- und Integrationsminister Sebastian Kurz, Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl und der Präsident der Universitätskonferenz Heinrich Schmidinger in den Räumlichkeiten der Wirtschaftskammer über eine bessere Willkommenskultur für Fachkräfte aus dem Ausland. Die Anwesenden waren sich einig, dass es ein Bündel an Maßnahmen brauche, um dieses Potenzial für den Wirtschaftsstandort Österreich zu nutzen und mehr Absolventen zum Bleiben in Österreich zu bewegen.

 

4 Monate Jobsuche

Die Bedingungen für Drittstaatsangehörige, auf dem heimischen Arbeitsmarkt Fuß zu fassen, sind ungünstig. Die Frist für eine Jobsuche beträgt de facto nur 4 Monate. Zum Vergleich: In Deutschland wurde diese Frist neulich von 12 auf 18 Monate ausgeweitet. Das monatliche Einkommen muss 1.998 Euro pro Monat Brutto betragen. Auch die Arbeitszeiten von Nebentätigkeiten sind im Gegensatz zu EU-Bürgern begrenzt. Bachelor-Absolventen dürfen nur maximal 10 Stunden arbeiten, Master-Studenten 20 Stunden.

 

WKÖ-Präsident Christoph Leitl forderte daher Anreize zu schaffen, die es für ausländische Studierende leichter machen in Österreich zu bleiben: „Es ist entscheidend, dass wir eine Willkommenskultur für diese jungen Menschen schaffen und ihnen wirtschaftliche Perspektiven in unserem Land bieten."  

 

Broschüre „Studieren und Arbeiten in Österreich“

Ein konkreter Schritt für mehr Unterstützung zum Erhalt einer Aufenthaltserlaubnis wurde mit der Broschüre „Studieren und Arbeiten in Österreich“ gemacht, die vom Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF), BMWFW, BMEIA, WKÖ, Österreichischen Austauschdienst (ÖAD) und uniko erstellt wurde. Internationale Studierende und wissenschaftliche Mitarbeiter an österreichischen Unis sollen damit eine Übersicht über rechtliche Beratung und Betreuung bekommen.

 

 

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