Klingt wie ein Bollywoodstreifen ist aber absolut wahr! In einer kritischen Phase, als sich meine Inspiration im Tiefschlaf befand und ich mich auf Blogjagt machte, kam mir diese Geschichte zu Ohren. Im Anbetracht der Tatsachen, könnt ihr den Folgenden Sätzen getrost Glauben schenken. Ich habe sie aus Erster Hand und erzähle sie quasi als Zweite euch weiter.

Zwei Menschen die zwei verschiedene Leben, in zwei verschiedenen Ländern leben, machen sich unabhängig von einander auf einen Kurztripp, in ein drittes Land. Er um seinen, irgendwie aus den Fugen geratenen Lebensplan zu überdenken, einen klaren Kopf zu gewinnnen und mit neu entdeckten Weisheiten nach Lösungen zu suchen. In wie fern sein PlanB aufgegangen ist, kann man weiter unten nachlesen und ruhig darüber spekulieren. Sie wollte bloß die anstehenden Feiertage dafür nützen eine neue City auch mal lebendig zu sehen (Kann ich nachvollziehen, GoogleEarth ist zwar recht praktisch, aber auch nicht das Wahre). Veränderungen einzuleiten war zu diesem Zeitpunkt nicht einmal am Rande ihrer Gedanken. Es bestand kein Grund dazu, weil in ihrem Leben, im Großen und Ganzen, bis dato alles nach Wunsch verlief und ob es auch so weiterlaufen wird, wird sich noch herausstellen. 

Ohne einen Funken Ahnung über die Existenz des Anderen befanden sie sich zu einer Zeit am selben Ort. Es war nichts Besonderes dabei, das kommt doch schon mal vor, oder nicht? Nun, ich stelle hier die Behauptung in den Raum, dass sehr wohl was Besonderes dabei geschah. Nämlich, in dem Moment als sich Ihre Wege kreuzten, blieben beide, ohne zu wissen warum stehen. Im Nachhinein beschrieb man/frau die Situation so, dass man stehen bleiben musste, irgendetwas war im Raum, etwas was ihre Füße wörtlich am Boden festklebte.  

Also, sie drehen sich beide um 180° nach hinten und als sie sich das erste Mal in die Augen sehen, erkennen sie, dass sie im Moment haargenau das Selbe empfinden. Ein Lächeln oder ein simples "Hallo" eröffneten die Tore zu etwas Unbekannten. Es war klar, dass man sich wieder sehen musste, weil aus einem unerklärlichen Grund eine enorme Anziehungskraft  zwischen diesen Beiden wirkte. Also, schnell die Handys gezückt, die Nummern getauscht und wieder war jeder auf seiner geplanten Route unterwegs. 

Am darauf folgenden Tag trafen sie sich zum Essen, ein bisschen üblichen Small Talk, sich ganz harmlos kennen lernen, nichts weiter. Beim Verabschieden jedoch, kam es zu einem verhängnisvollen Kuss, der alles auf den Kopf, und vieles in den Schatten stellte.

Seither sind einige Monate vergangen in denen sie eine Art Beziehung zu einander aufgebaut haben. Sie telefonieren stundenlang und mailen täglich miteinander. Sie nützen die Mittel welche ihnen zur Verfügung stehen um den Anderen, so weit es geht, am eigenen Leben teilhaben zu lassen. Sie tun einander gut, erwähnte man. Ich muss ehrlich sagen, dass ich mich fragte wie gut sie einander tatsächlich tun? Sie planten und planen alle paar Wochen und Tage ein Treffen, irgendwo, fast fernab der Realität, als ob sie diese förmlich bei Seite schieben würden, um den einzigartig besonderen Moment in vollen Zügen, ungestört genießen zu können. Als er dann eines Tages unangemeldet vor ihrer Tür stand, musste man zugeben, dass es sich hierbei wahrscheinlich nicht mehr um eine gute Freundschaft handelt. Er erklärte seinen überraschenden Besuch damit, dass er es ohne ihr einfach nicht mehr aushielt. Ihr ging es wahrscheinlich nicht anders.

Ich mein, man legt doch nicht einfach so  zweitausend Kilometer hin, ohne dabei Kosten und Mühen zu scheuen, nur um für ein paar Stunden jemanden in die Augen blicken zu können?!  Wir sind jetzt bei dieser Story an einem Punkt geraten an dem man sich fragen muss, kann eine Fernbeziehung funktionieren? Und wenn ja, wie stellt man das am besten an und bei soviel Leidenschaft überhaupt? Tut das nicht schon weh?  Und wenn es weh tut, wie lange kann das dann noch gut gehen?

Früher oder später kommen Fernbeziehungen immer zu einem Punkt, eigentlich zu DEM Knackpunkt, man will es wissen. Ich bei mir, du bei dir oder wir? Dann kann es auch schnell heißen: "Ja.  Wir, aber zu mir oder zu dir?" Oder vielleicht ganz woanders hin?

Es ist wieder Urlaubszeit, die Zeit der Urlaubsflirts ist somit angesagt. Genießen wir sie nun mir Vorsicht oder lassen wir unseren Gefühlen freien Lauf? Beides kann ordentlich gut, oder in die Hose gehen. Ich kann mich erinnern nach einem Urlaub mal, himmelhochjauchzend, Hals über Kopf verliebt gewesen zu sein. Ich dachte das ist DER Mann meines Lebens. Wir hatten so viel Spaß zusammen und die Sonnenuntergänge... Mann, Mann, Mann... Real war das nicht, meine rosarote Brille lies mich damals nicht erkennen, dass diese Liebe einseitig war und deshalb starb sie auch, genau dort, im Urlaubsland, am Flughafen. Heute bin ich froh darüber, ich mein echt, wenn ich über diesen Typen und mich nachdenke, ist mir klar, dass wir im wahren Leben keine Woche, am Stück zusammen gebracht hätten, ohne uns die Köpfe dabei einzuschlagen.

Nicht aber zu vergessen die andere Seite der Medaille. Sehr wohl gibt es auch jene Menschen, die auf diesem Wege die Liebe ihres Lebens gefunden haben und ihr wisst schon, wenn sie nicht gestorben sind...