Unser Wien - unser sicheres Wien

14. März 2011

Die Geschehnisse in Japan nehmen mich echt mit.

 

 

Wir sind viel zu verwöhnt. Beschweren uns über Leute, die laut in der U-Bahn telefonieren. Über das Nicht-Raucher Gesetz. Oder über den Hundeführerschein. Und dann kommen Bilder aus Japan. Man liest Berichte über Menschen, die alles verloren haben. Die ihre Kinder in den Fluten gesehen haben. Deren Eltern unter Trümmern liegen. Wir lesen von Krankenhäusern, in denen Patienten sterben, weil sie nicht operiert werden können. Von Dörfern, die der Tsunami einfach überrollt hat. Wir sehen Bilder, Bilder von zerstörten Häusern. Von Kindern, die alleine am Straßenrand stehen und auf Hilfe warten. Auf weinende Eltern, Kleinkinder, die auf mögliche Verseuchung untersucht werden. Wir erfahren, dass in drei Atomkraftwerken Alarmstufe Rot herrscht. Wie geht es den Menschen, die mit so einem Gedanken einschlafen, sofern sie schlafen können? Wie fühlt man sich, wenn man weiß, man ist völlig alleine? Wenn man weiß, dass nichts mehr so sein wird, wie es war? Wie ist es, wenn man Angst vor einer atomaren Verstrahlung hat?

 

Als Kind sind alle Katastrophen mehr oder weniger an mir vorbeigezogen. Der 11. September: meine Schwester war damals ein Jahr in Amerika – Gott sei Dank weit genug entfernt von New York - und trotzdem war es für mich so fern, so unecht. Natürlich war ich schockiert, konnte es nicht glauben, als die Türme in sich zusammenfielen. Aber es war Amerika, meine Schwester war in Sicherheit und ich habe nicht weiter darüber nachgedacht. Terroranschlag hin oder her – MICH hat es ja nicht betroffen.

 

Heute, 10 Jahre später das gleiche Spiel. Nur zieht es diesmal nicht an mir vorbei. Trotzdem fühlt es sich so unrealistisch an. Ich kann mich einfach nicht mit dem Gedanken abfinden, dass jetzt gerade, in diesem Moment, Menschen so ein Unglück widerfährt. Was ist mit Ägypten? Jeder von uns hat es mit verfolgt, aber keiner von uns kann sich in diese Situation hineinversetzen. Was ist mit Menschen, die abhängig sind vom Wetter? Kommt die nächste Dürre oder wird man mit Regen beglückt? Was ist mit Menschen, die unter Verhältnissen leben, die man sich nicht einmal vorstellen kann? Was ist mit Lybien? Wie ist es, in so einem Land zu leben? Oder: Wer von uns könnte sein Leben lang ohne Strom und Wasser leben? Ich schaffe es vielleicht eine Woche, wenn ich bei Verwandten im ärgsten „Dorf“ bin.

 

Wir hier sind so sicher in Wien. So verhätschelt, dass wir immer irgendetwas suchen müssen, was nicht passt.. Wir regen uns über Dinge auf, die eigentlich so mickrig sind, im Vergleich zu anderen Geschehnissen. Wir sind viel zu undankbar, für das, was wir haben. Unser Wien ist nicht voller Korruption (zumindest nicht so wie in anderen Ländern), unser Wien muss sich auch keiner Naturkatastrophe stellen. Unser Wien hat eine Lebensqualität, die wir schätzen sollten. Unser Wien ist etwas Besonderes. Und wir sollten viel dankbarer sein.

Kommentare

 

Guter Beitrag, da hast du echt Recht. Nur ich denk mir vor wenigen Wochen hätte das auch ein Japaner gesagt über Tokio zB. Wer hätte ahnen können das plötzlich so ein Erdbeben kommt das es bis dato noch nie gab. Vielleicht Explodiert irgendwann neben uns ein Atomkraftwerk oder irgendeine Pandemie erwischt uns. Was wenn die Wirtschaftskrise uns viel härter getroffen hätte wie es damals in den 30ern war? Unsere sicheren Städte und unsere Lebensweiße schützen uns nicht vor dem Schicksal. Denn das kann uns jede Sekunde alles nehmen egal wo auf der Welt wir sind.

 

die

politiker sollten mal anfangen, sich mit echten problemen zu beschäftigen!! mir kommt es so vor, als hätten wir nur wohlstandsprobleme: ein sackerl für hundegackerl, hundeführerschein, kopftuch in öffentlichen gebäuden, einwanderer (sind nur menschen wie ich und du), sind das wirklich die einzigen sachen, worüber sich politiker den kopf zerbrechen? usw....politiker, wacht auf! die welt ist voller sch****! wenn ich mir die bilder in japan anschaue, dann sind unsere probleme echt keine probleme!

 

ähm was sind den die echten probleme? umwelt? verkehr? wir? was bitte sind für dich echte probleme.. die von dir genannten " unechte probleme" da kann das volk mitreden deswegen ist es in allermund net weil sich die politiker dauernd kopfzebrechen machen.. die politiker machen scho vieles in österreich..

 

schön geschrieben

 

find i a ! :)

 

danke ladies! :)

 

traurig :-((((

 

Zug

Die Züge in dieser Weltmetropole Tokio fuhren auch nur bis 22:00 Uhr, ab da gab es keine Züge mehr nach draußen. Also als in Tokio lebender Ausländer hätte ich mich fürchterlich darüber aufgeregt, genau so wie ich mich in Wien über die mir persönlich viel zu kurzen Öffnungszeiten von Lokalen aufrege. Als international tätige Person finde ich es wirklich zum Kotzen, daß ich in Wien kein Lokal habe das a) bis 04:00 Uhr oder 05:00 Uhr offen hat und b) keine laute Musik spielt und ich dort in RUHE(!) vor meinem Laptop sitzen kann, meinen Kaffee konsumieren kann und nebenbei per RSS-Feed mir die neuesten Schlagzeilen über diverse Katastrophen da und dort durchlese.
Und bin ich mal in einer Stadt die einer Katastrophe anheim fällt, kann ich vielleicht von dort die Schaulust der Welt befriedigen und nebenbei den Verletzen helfen.

Leben ohne Strom ist sowieso easy und gegen Kälte kann man sich auch warm einpacken.

Das Leben geht auch nach einem Erdbeben weiter, oder nach einem Krieg, oder ganz einfach auch ohne Strom und Warmwasser. Mitleid ist mir fremd und aufgesetztes Mitleid ebenso. Ich lächle darüber und mache dort weiter wo ich aufgehört habe.

 

falls es ironie sein sollte wurde sie von mir nicht verstanden.

 

Es war keine Ironie, es war Tatsache.

 

dann hast du sie nicht mehr alle...

Was sind den das für dumme Aussagen??

 

Wo

vermeinst du in meinen Aussagen Dummheit entdeckt zu haben?
Kannst du mir das bitte irgendwie schön darlegen?
Oder stört es dich vielleicht mehr, daß ich mich nicht einer allgemein aufgetragenen Mitleidssentimentalität hingebe?
Wenn dem so ist, dann tut es mir für dich leid, daß ich Mitleid so rein gar nicht kenne, ich bemitleide auch niemandem der sich ein Bein bricht oder der jemanden durch einen Unfall verliert und trauert, doch ich finde es jedes mal wunderschön, daß mich die Trauernden oder Verletzten genau deshalb sehr schätzen, weil ich mich keinem Mitleid hingebe und damit mit Sokrates der Selben Meinung bin, daß Mitleid Schwachsinn ist.
Ich lebe schließlich auch in dieser hypersentimentalen Welt die aber leider kein Mitgefühl hat oder auch kaum ein Gespür für das Gegengüber und vor allem nicht unterscheiden kann, was Mitgefühl ist und was Mitleid.
Manchmal sage ich zu Personen die einen nahen Angehörigen durch irgend etwas verloren haben, daß ihr naher Angehöriger nun eine Leiche ist, ober gerade eben Abgekratzt ist, die Betreffenden verstehen das sogar und das auch deshalb, weil sie merken, wie gut ich mich in die Betreffenden einfühlen kann, genau so wie in die Menschen in Japan.
Wobei ich es faszinierend finde, daß die Japaner so rein gar nicht den Erwartungen der Medien entsprechen, keine Tränen zeigen und nicht wild drauf los heulen und hysterisch die Arme in die Luft werfen.
So viel, falls du Probleme damit hast, daß ich zugebe, daß ich kein Mitleid empfinde.

Jetzt fehlt mir nur noch deine Erklärung, wo du in meinem Kommentar Dummheit entdeckt hast. (:

 

Hmm, über was genau lächelst du? Über Erdbeben, Krieg, Mitleid oder doch aufgesetztes Mitleid .. ? Letzteres wäre das einzig normale würde ich jetzt mal behaupten

 

tue ich über Erdbeben, Kriege, aufgesetztes Mitleid und und Mitleid.
Über Erdbeben lächle ich deshalb, da niemand in diesem Fall den Japanern gesagt hat, daß sie Tokio dort bauen müssen wo Erdbeben sind - doch die meisten Menschen wollen der Natur trotzen und bilden sich dann ein, sie könnten das mit ihrer primitiven Technik, oder Bauen trotzdem nach dem Motto "na, es wird schon nichts schlimmes passieren" oder verfallen dem Hybris, daß sie von irgend etwas beschützt werden, oder dennoch überleben könnten. Ich lächle dann auch, falls ein Hurrikan eine halbe Stadt zerstört, oder eine riesige Flutwelle ganze Küstenstreifen entvölkert. Weil sich die Menschheit im Prinzip wie ein Autofahrer Verhält der mit 250 KM/H durch Wien rast und das täglich und ihm bis auf ein einziges Mal nichts passiert, aber wenn dann was passiert ist das Geschrei, Gejammer und Gewinsel groß.
Im Übrigen, die Japaner teilen ebenso meine Einstellung, die ja nicht gerade sehr Medienwirksam ist, sie nehmen es eben mit dem Wissen und der Ruhe auf, daß ein viel schlimmeres Erdbeben hätte kommen können oder trotzdem jederzeit zu erwarten ist.
Es ist eben ein Unterschied, auch in den Emotionen, ob du flennst, weil etwas passiert ist, oder ob du nicht flennst, weil du weißt, daß es jederzeit wieder oder schlimmer passieren kann.
Deshalb lächle ich auch über Kriege, wenn es kein Geld gäbe, wären die meisten Kriege erst gar nicht notwendig, da es aber Geld gibt, sind Kriege ein schönes Geschäft. menschliches Leid hin oder her, wenn man wirklich menschliches Leid vermeiden will, führt man keine Kriege, oder baut nur dort wo es sicher ist und verhält sich vor allem umsichtig und vorausschauend, nachhaltig heißt das heute auch gerne.

Aber am meisten lächle ich darüber, daß die Lebensmittelpreise ständig steigen, da das für mich als vorausschauend denkende Person ein deutliches Zeichen der Klimaerwärmung ist. Als vorausschauende Person weiß ich schließlich schon jetzt wohin diese Klimaerwärmung führen wird, zu noch mehr Katastrophen in der Natur, die gar nicht so schlimm sind und sein werden, ich lächle vor allem deshalb, weil die Klimaerwärmung neue Kriege auslösen wird. Was tun dumme Menschen wenn sie nichts zu fressen haben und jene die etwas zu fressen haben ihnen nichts geben wollen? Sie beginnen es sich mit Gewalt zu holen. Egal wie hoch entwickelt eine sogenannte Zivilisation ist, bei Lebensmittelknappheit kommt es immer wieder zu Kriegen, vor allem haben die für mich ungebildeten Europäer Übung darin Kriege zu führen und ihre Kollonien tragen dieses Erbe fort.
Die einzige vernunftbetonte Lösung wäre es Geld komplett abzuschaffen, aber ein derartiger Gedanke kommt den Sklaven des Geldes wie Wahnsinn vor, oder sie reden sich am liebsten auch selbst ein, daß ein System das ohne Geld auskommt unmöglich ist.
Als voraussdenkende Person weiß ich auch, wenn ich zurück in die Geschichte blicke, daß das was wir heute Sozialstaat nennen, oder was in Europa Kommunismus genannt wurde, ganz genau so mit einer solchen Idee begonnen wurde wie auch ich sie hier geäußert habe. Damals hielt man es auch für Irrsinn und unmöglich, daß jeder Arbeitslose staatliche Zuwendung in Form von Geld, Arbeitslosengeld, bekommen sollte, wer nichts leistet oder nichts leisten will, hat es auch nicht verdient Geld für's "Nichtstun" zu bekommen - das war die damalige Denkweise. Meine heutige Denkweise ist, Lebensmittel und Wohnraum genau so gratis wie Forschung, alles andere ist Irrsinn! Denn Lebensmittel und Wohnraum bedingen Forschung genauso wie Forschung Lebensmittel und Wohnraum bedingt, aber das wirklich faszinierende an meiner Idee ist, sie ist global wirksam und ich nutze die herrlichen Möglichkeiten der Globalisierung für meine Ideen. Mag sie auch erst in einhundertfünfzig oder zweihundert Jahren wirksam werden. Mit meiner Idee habe ich Weltgeschichte geschrieben, und auch mit geschrieben, da es nur eine verbesserte Ausführung einer schon davor vorhandenen Idee ist, genauso wie auch der Sozialismus auf ähnlichem basiert.
Und mein Verstehen und mein Vorausdenken sind derart enorm, geradezu monströs, daß ich weiß, daß ich die Gegner, die Sklaven des Geldes, jene Personen die sich mit all ihrer Winzigkeit an Intelligenz und Wissen gegen diese Idee stemmen aber letztlich doch untergehen werden, damit sie mir meine Idee mit ihrem Widerstand verbessern und auf Fehler hinweisen und auf mögliche Irritationen.

Deshalb lächle ich über Kriege und Umweltkatastropen, weil ich dann die Frage stellen darf, "mußte das so kommen wie es gekommen ist?" und diese Frage sofort bejahen kann und sagen kann "ja es mußte genau so kommen, denkt nach bevor ihr etwas tut und jammert nicht später darüber, daß es so gekommen ist wie es gekommen ist. Hättet ihr nachgedacht, würdet ihr auch nicht jammern müssen".
jetzt verstehst du auch, weshalb ich kein Mitleid kenne, über Katastrophen und Kriege lächeln kann ohne die Menschen dafür auszulachen und du verstehst dann auch, weshalb die Japaner nicht jammern oder jammern wollen.
Wenn die Japaner genau jetzt jammern würden, würden sie sich in Grund und Boden schämen, da sie damit das Gesicht verlieren würden. Denn dann kommt ein Europäer wie ich daher und fragt, weshalb sie dort bauen mußten wo sie gebaut haben da sie die Gefährlichkeit der Gegend erkannt haben müßten - und ich sage dir, sie haben die Gefahr schon lange davor gekannt, deshalb jammern sie auch nicht und verschwenden keine unangebrachten Tränen.

 

Wow, viele Worte. Um zusammenzufassen: Du zeigst kein Mitleid, weils 1. eh unnötig ist und wir sowieso an allem selber Schuld sind und 2. weil deine Menschen in deinem Umfeld dich gerade deswegen schätzen. Achja und du bist allwissend und total vorausdenkend und am besten wäre es, du wirst Präsident der Welt.

 

Ich

habe nie geschrieben, daß ich allwissend bin. Hättest du meine vielen Worte in ihrer Kontextualität verstanden, hättest du nicht eine derart stümperhafte Zusammenfassung geliefert. Nicht genügend, aber du darfst Wiederholen, wenn du möchtest oder gnadenhalber aufsteigen. Hrhr.
Wie du nun festgestellt hast, ich bin total vorausdenkend, wofür ich natürlich nichts kann, das ist so eine Art lieb gewordener Arbeitsstil von mir den ich sehr präferiere.
Präsident der Welt möchte ich gar nicht werden und ich werde es auch ganz bestimmt nie.
Was ich allerdings jetzt schon bin ist, daß ich auch dein zukünftiger Weltherrscher bin, ich weiß derartiges aufgrund meines totalen Vorausdenkens eben schon im Voraus, genau so weiß ich im Voraus, daß mir die Weltherrschaft zu Füßen gelegt wird.

 

Sowie du über Erdbeben, Kriege, Mitleid und aufgesetztes Mitleid lächelst, lächle ich über dich. :-)

 

willst du mich eigentlich bewußt und absichtlich langweilen? Wenn dem so ist, dann gratuliere ich dir, es ist dir gelungen. Bravo!

 

aaaah geeeh bitte, du willst doch nur "anders" sein, deshalb schreibst du solche sachen, das ist sowas von offensichtlich

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