Vogue-Cover zeigt erstmals Afroamerikaner

19. April 2008

Rassismus-Vorwurf: "Modemagazin betont Stereotyp von King Kong"

Das Modemagazin Vogue http://www.style.com/vogue hat mit seiner aktuellen April-Ausgabe eine heiße Debatte über Rassismus in den Medien ausgelöst. In der 116-jährigen Geschichte des Blatts wird das Titelbild der US-amerikanischen Ausgabe zum ersten Mal von einem Afroamerikaner geschmückt. Aufgrund der Darstellung von Basketball-Profi LeBron James gemeinsam mit Top-Model Gisèle Bündchen muss Vogue aber gleich massive Kritik einstecken. Medien und Experten werfen dem Magazin vor, rassistische Motive zu verfolgen. "Wenn ein Cover die Menschen an King Kong erinnert und diese Stereotype betont - schwarzer Mann will weiße Frau -, so ist es nicht harmlos", kritisiert Samir Husni, Analyst der US-amerikanischen Magazin-Industrie, in einem Bericht des Telegraph. Dem Experten zufolge sei das Bild bewusst provokativ gestaltet. Diskriminierung in den Medien stellt ein heikles Problem dar, da sich gerade diese der Aufklärung verpflichtet fühlen müssten. Das Cover zeige die offensichtliche und unerhörte Verwertung eines alten rassistischen Motivs: Die mögliche Vergewaltigung einer weißen Frau durch einen physisch übermächtigen schwarzen Mann.

Das Klischee vom gefährlichen schwarzen Mann werde von der Vogue-Chefredakteurin Anna Wintour absichtlich genutzt, um die Auflage zu erhöhen. Zugleich ruft das von Annie Leibovitz geschossene Foto vor dem Hintergrund des US-Präsidentschaftswahlkampfes politische Zusammenhänge ins Gedächtnis. Die Ausgabe widme sich Körperformen, weshalb das Magazin auf ein interessantes Paar zurückgegriffen hat, entgegnen die Herausgeber. "Keiner verdeutlicht die Formunterschiede so gut wie ein Sportler und ein Model", so Patrick O'Connell, Pressesprecher bei Vogue. Dennoch war es der Verlag selbst, der bereits vor Erscheinen der April-Ausgabe das Interesse gehörig anheizte und darauf hinwies, dass erstmalig ein "schwarzer Mann" das Titelbild der Vogue zieren würde.

Kommentare

 

na heut bloggst aber fleissig ;)

schade das man auf deinem profilfoto deine zahnspange nicht sieht ;)

 

Suzan, es ist interessant, dass du dieses Thema erwähnst. Als ein langjähriger NBA-Fan und Verfolger des besten Basketballiga auf der Welt, kann ich dir noch ein paar geschichten erzählen. Bspweise, dass der NBA Commissioner David Stern, also das höchste "Tier" der Liga, vor 2 Jahren einen Dress Code eingeführt hatte, der für einigen Zündstoff gesorgt hat. Er hat unter anderem die Regel eingeführt, die Spielern (ca 80% Afroamerikaner) vorschreibt, wie sie sich zu kleiden haben, wenn sie im Auftrag des Teams oder der ganzen Liga unterwegs sind (bsp: Pressekonferenz nach dem Match, Benefizveranstaltung etc.) Viele Intelektuelle, Bürgerrechtler, Soziologen etc. sahen darin eine "Weisswaschung" der Liga, weil die überwiegend aus der schwarzen Community abstammenden Spieler einen Teil ihrer kulturellen Identität nicht offen zur Schau tragen können und gleichzeitig in typische "weisse" Kleidung wie Anzug, Krawatte, schwarze Schuhe gezwängt werden. Nach kurzer Aufruhr und vereinzelter Proteste von den Athleten ging das Thema schnell vom Tisch und man konnte sich ab da an persönlich davon überzeugen, dass Allen Iverson in Anzug und Krawatte genauso eine gute Figur macht wie mit Goldkette, Unterleiberl und Baggy Pants. Dass diese Kleidervorschrift eine latente Diskriminierung beinhaltet, dieser Gedanke wurde schnell wieder verworfen.
Anschließend noch der offizielle Link von der NBA zum Nba Player Dresscode, veröffentlich am 20 Okt. 2005, eine Woche vor Saisonbeginn.
http://www.nba.com/news/player_dress_code_051017.html

 

nun gut, assotiationen zu kingkong und der blonden kleinen frau..auf dem zweiten, vielleicht dritten blick.

a bissl stereotyp siehts auch aus, wenn man sich gedanklich vertieft.
stellen wir uns statt des schwarzen einen weissen basketballer in gleicher pose an der seite von giselle vor: was passiert dann in únserem hirn? nichts. da haben wir weissen vor lauter political correctnes schon einen krampf im kopf bekommen und sehen in jeder medialen darstellung von geschlechtern, gesellschaften, hautfarben,.. eine verunglimpfigung. zb. werbung: eine nackte frau steht für sexualisierung und reduzierung auf den körper, ein nackter mann sind positive codes von emanzipation, was in verbindung mit metrosexualität und vaterkarenz gebracht wird.

nicht zuletzt hat LeBron sich gegen das Foto wehren können- einen Stab an Berater hätt ihm auch abraten können.

bedenklich find ich allerdings, dass extra mit dem ersten schwarzen als cover geworben wurde. das ist rassistisch.
iv.cucu.

 

...scheint aber überhaupt nicht abgeneigt zu sein von schwarzen mann ;)

 

den blog hatten wir schon

 

hab ivana eh schon ein mail geschrieben, dass ich ihn nur geändert habe, aber mein Ziel nicht war, dass er ganz oben erscheint, weil: den blog hatten wir schon.
aber eh wissen...

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