Willkür in den türkischen Gefängnissen

03. Juni 2008

Im Gefängnis von Malatya ist Willkür zur Politik geworden. Insbesondere der vom Tekirdag F-Typ Gefängnis dorthin beförderte 1. Direktor, Mustafa Dolunay ist beispielgebend für diese grenzenlose Willkür. Der 1. Gefängnisdirektor verstärkt täglich die Repression gegenüber den Gefangenen und bei Verboten kennt er keine Grenzen.
Die Gefängnisleitung wertet alle fortschrittlichen Publikationen und jede Ausgabe sozialistischer Zeitungen, gegen die es keinen Gerichtsbeschluss gibt als „Organisationspublikationen" und verbietet diese mit improvisierten Vorwänden. Die abgedroschensten Vorwände für die Verbote waren: „Presseorgan der Organisation…", „organisierte Kommunikation zwischen den Gefangenen".
Neu inhaftierte politische Gefangene werden bereits bei ihrer Ankunft unter Druck gesetzt, damit sie sich zu den „Unabhängigen" (von politischen Ansichten oder Zusammenhängen abgeschworene Gefangene) gesellen.
Wenn der Druck nicht ausreicht, dann wird mit Freilassung bestochen.
Wenn auch diese Lügen nicht wirken, dann werden die Gefangenen, die mit politischen Gefangenen zusammengelegt werden wollen aufgefordert ein Gesuch zu unterschreiben, welches lautet: „Ich möchte in den Trakt, in dem sich die Terroristen befinden". Die Gefangenen haben diese Maßnahme nicht akzeptiert.
Die Gefängnisverwaltung, die keine politische Vertretung anerkennt, zwingt alle Gefangenen individuell, Gesuche zu stellen und ihre eigenen Probleme zu berichten. Bei den Gesprächen mit dem 1. Direktor wird von den Gefangenen verlangt, dass sie sich in militärischer Manier aufstellen und Probleme mitteilen. Wenn die Gefangenen das nicht akzeptieren, dann sagt der Direktor „ein Gefangener kann nicht neben mir sitzen" und erklärt dies zum „Prinzip".
Für jede Forderung der Gefangenen wird ein „Gesuch" angefordert. Nur selten wird eines dieser Gesuche beantwortet.
 

Alles ist mit Kosten verbunden
Im Gefängnis von Malatya ist alles kostenpflichtig. Es ist sogar zwingend, Tische und Stühle von der Kantine zu kaufen. Die Gefängnisleitung nimmt sich keinerlei Bedürfnisse der Gefangenen an. Ein Stuhl kostet 10 Neue Türkische Lira (ca. 5 Euro). Gefangene ohne Geld sind gezwungen, zu stehen. Wenn eine zerbrochene Fensterscheibe in der Zelle eines Gefangenen ausgetauscht werden soll, dann kostet das umgerechnet etwa 7 Euro. Für die Reparatur eines defekten Waschbeckens muss ein Gefangener knapp 5 Euro aufbringen. Kurz gesagt, alles kostet. Sogar für das Ausmalen der Zellenwand wird von den Gefangenen Geld verlangt.
Ein kranker Gefangener darf nur an jenen Tagen „krank sein", die die Gefängnisverwaltung als Krankenrevierstage bestimmt. Außerdem ist krank sein nur dann möglich, wenn der Gefangene Geld hat. Auch für Medikamente müssen Gefangene zahlen.

Kommentare

 

oj oj oj, bei solchem g.alltag kann man sich den österreichischen knast nur als paradies vorstellen.
hab gestern ne doku gesehen, wie es in den ögefängnissen abgeht.
das ist ne richtige stadt drin. arbeitsplätze, falls man arbeiten will. dann das essen. was ich so gesehen hab, wahnsinn. wie auf bestellung im restaurant. die typen, die als mörder verurteilt wurden, hatten richtige bibliotheken im zimmer, einer hatte 3 keyboards und eine e-gitarre. fernseher, pc , spielekonsolen.
alles kann man sich im katalog bestellen. jeder hat ein konto, wo einem verwandte geld schicken können. mit der karte kann man dann im shop einkaufen.
aus eigenen erfahrungen weiß ich, dass sie handys drin haben. und wenn sie handys reinschmuggeln können, dann gehts jetz wahrscheinlich mit diesen i-net usbsticks auch.
zum essen hat man, leute gibts genug, etc.
manchen gehts drin besser als draußen.
nur eben, was man nicht hat, wünscht man sich in dem moment "die freiheit"

 

BLOG NED SOVIEL HERST ;)

 

BLOG WAS SINNVOLLES HERST;)

 

oj oj oj
jetzt haben sich zwei gefunden!
8)

 

hör auf uns ;)

 

wenn du uns auch deine Quellen nennen würdest. So könnten wir uns auch ein Bild von der Quellenlage machen.

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