Verwöhnte Wiener
Morgens um 09:15 Uhr, reges Treiben am Karlsplatz wo U1, U2 und U4 aufeinandertreffen. Nichts ungewöhnliches würde ich sagen, ABER was zur Hölle ist mit den Wienern los?
Schon als kleines Kind wurde mir DIE Ubahn-Regel "rechts stehen, links gehen" beigebracht. Ich selbst bin in Wien aufgewachsen und wurde bereits im Kindergarten auf gewisse Stadt-Regeln aufmerksam gemacht.
Typisches Beispiel - Bin am weg zur Arbeit, etwas spät dran und versuche mich durch die Menschenmassen durchzukämpfen. Leider hindert mich eine Sache daran - die Wiener Ubahn-Kultur. In meinem Fall, Menschen die auf der Rolltreppe links stehen bleiben!
Das sind Dinge die mich im Alltag wirklich ärgern. Dazu gehören auch laute Telefongespräche die man sogar noch am anderen Ende des Wagons mitbekommt, bettelnde Akkordeonspieler und Nudelbox-Esser. Es scheint aber auch nicht wirklich zu stören, ich habe noch nie jemanden sagen hören "Heans mit da grässlichen Musik auf". Möglicherweise ist es jedem wurscht oder wird einfach nicht mehr beachtet was so um einen passiert. Stimmt, es schaut ja eh jeder lieber nur noch auf sein Handy, ich auch.
Wir haben diesen Luxus, im Normalfall, nicht länger als 2 Minuten auf eine Ubahn warten zu müssen. Wehe es sind 5 Minuten, dann spielts Granada! Natürlich gibt es Städte in denen es zum Beispiel nicht üblich ist sich bei Rolltreppen rechts zu halten. Wenn ich im Ausland bin dann merke ich schon einen großen Unterschied, ganz besonders wenn in dem Ort nur ein Bus fährt und ich aber eine halbe Stunde warten muss. Wir Wiener sind, was auch den Verkehr betrifft, viel zu verwöhnt.
Jedes Mal wenn ich mich für ein paar Tage woanders aufhalte und mich dann wieder in der Wiener Ubahn befinde, merke ich erst wie sehr ich diese Stadt liebe.
Foto: Justyna Ziarko
Kommentare
Killer artikel. XD .. Ich
Killer artikel. XD .. Ich studiere am karlsplatz ich kann es sehr gut nachvollziehen... :D