Was bist du?

Diese Art von Fragen wird sehr oft gestellt, von wo man kommt oder was für eine Religion man hat.

Ich selber habe sehr viele Erfahrungen mit diesen Fragen, weil meine Eltern aus der Türkei kommen und ich in Wien aufgewachsen bin. In Österreich werde ich Türkin genannt oder Ausländerin. Ich wurde auch manchmal von den Menschen anders behandelt als Österreicher.

In der Türkei werde ich oft „Alamancilar“(Deutsche) genannt. Wir werden immer schief angeschaut wegen unserem Auto, weil unser Auto ein österreichisches Kennzeichen hat oder sie glauben immer wir sind reich und so. Mein Türkisch ist okay, aber in der Türkei werde ich immer ausgelacht weil ich manchmal irgendwelche Wörter anders ausrede. Ich fühle mich in beiden Ländern nicht wohl und irgendwie willkommen und ich zähle beide Länder nicht als Heimatländer.

Die Türken in Österreich fragen mich auch oft immer, ob ich Türkin oder Kurdin bin, weil ich einer typischen Kurdin ähnle. Ich beantworte die Frage immer mit ich weiß nicht, weil meine Eltern in der Türkei geboren sind aber eigentlich kein türkisch konnten als Kind, weil sie eigentlich Zazas sind und deren Muttersprache Zazaki ist deshalb wurden sie auch in der Türkei als Kinder sehr oft verarscht.

Immer wenn ich meine Eltern frage was wir überhaupt sind, können sie mir die Frage nie beantworten. Dadurch, dass ich auch Alevitin bin, werden mir auch oft dumme Fragen gestellt wie bist du überhaupt Moslem oder wieso betet ihr nicht in der Moschee.

Mir wurde auch von meinen Schulkollegen gesagt, dass Alevitin keine Moslems sind. Deshalb habe ich es auch immer in der Schule verheimlicht, dass ich Alevitin bin, weil ich einfach Angst hatte, dass meine „Freunde“ mich mit diesen Fragen angehen.

Heute sage ich es meinen Türkischen Freunden sehr offen, dass ich Zaza und Alevitin bin, denn es ist mir sowas von egal was sie über mich reden. Meine Mutter hat mir immer gesagt Mensch ist Mensch egal mit welcher Hautfarbe Religion oder Heimatland. Sie sagte mir immer, ich sollte mich dafür nicht schämen. Wichtig ist es einfach nur ein Mensch zu bleiben.

Elida ist 16 und besucht die HAK Margareten

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