Mehr Zaster als Pflasterer

30. Januar 2013

Mehr Zaster als Pflasterer

Es gibt mehr Lehrberufe als nur Friseurin und KfZ-Mechaniker. Mit diesen Lehrberufen winkt euch die fette Kohle

Von Maria Matthies und Senad Pintol

Als Lehrling hat man eigentlich die Qual der Wahl - alleine in Wien kann man 180 Berufe erlernen. Trotzdem wählt ein Großteil der 16.950 Lehrlinge dieselben altbekannten Standard-Lehrlingsberufe.  60% der Mädchen werden Friseurinnen, 44% der Buben KFZ-Mechaniker oder Installateur. Das Gehalt ist bei dieser Berufswahl wohl nicht entscheidend, denn in anderen Berufssparten verdient man oft mehr als das Doppelte. biber hat die bestbezahlten Lehrberufe für euch. Auf der Beliebtheitsskala sind sie vielleicht nicht ganz oben, dafür sind sie in puncto Gehalt unschlagbar.

TOP 1: PflasterergewerbeDer Weg ist das Ziel

Sie bauen den Boden, auf dem wir täglich laufen. Egal ob Groß-, Klein- oder Mosaikpflaster: einmal aufgegraben, klopfen Pflasterer mit ihrem Hammer fast alle Arten von Platten exakt in den Boden. Der Job ist hart und körperlich anstrengend - Frauen sind hier in der Minderheit. Dafür wachsen den Pflasterern Bi- und Trizepse durch das viele Heben schwerer Steine wie von selbst. Nach Abschluss der Lehre tröstet das Einstiegsgehalt von 2.260 Euro über die harten Arbeitsbedingungen hinweg.

 

TOP 2: Baugewerbe und BauindustrieIn Beton gemeißelt

Das Bild der Bauarbeiter ist nicht das beste, aber das Gewerbe hat mehr zu bieten als braungebrannte Bierbäuche und pfeifende Beton-Casanovas. Als Schalungsbauer entwirft man zum Beispiel betongefüllte Pfeiler aus Holz, Kunststoff oder Stahl, die beim Bauen von Brücken, Autobahnen und Tunnels eingesetzt werden. In der wachsenden Branche der Fertigteilhausbauer stellt man Häuser her, die dann im eigenen Garten zusammengesteckt werden. Also egal ob ihr Häuser, Brücken oder Brunnen baut – nach Abschluss der Lehrprüfung beträgt das Einstiegsgehalt 2.145 Euro, Tendenz steigend.

 

 

TOP 3: Dachdecker - Beste Aussichten

Um die Dächer instand zu halten oder zu reparieren, balancieren Dachdecker bei Wind und Wetter über ganz Wien und bauen Lichtkuppeln oder Dachfenster ein, mont

 

ieren Dachrinnen, Blitzschutzanlagen und neuerdings Solarsysteme. Auch die Herstellung und Montage von Wärmedämmungen, Fassaden- und Kaminverkleidung gehören zu ihren Aufgaben. Der Job ist nur etwas für schwindelfreie Kletterer. Nach Abschluss der Ausbildung startet ihr mit 2.095 Euro laut Kollektivvertrag.

 

TOP 4: Straßenerhaltungsfachmann/-frau Das Geld liegt auf der Straße

Verkehrszeichen montieren, Wegweiser aufstellen, Straßen sanieren, Bodenmarkierungen ziehen, Schnee räumen und  Schlaglöcher stopfen - die Straße wird vom Wetter sehr mitgenommen und es ist deine Aufgabe, sie zu erhalten und sich um sie zu kümmern. Auch grüne Daumen sind hier gut aufgehoben, denn Bäume pflanzen und Büsche zuschneiden muss auch jemand machen. Der tägliche Einsatz an der frischen Luft wird gut entlohnt: mit 2.080 Euro Einstiegsgehalt macht das Schilder aufstellen gleich mehr Spaß.

 

TOP 5: Brau- und GetränketechnikerIn – O‘zapft is

Den ganzen Tag Bier brauen: Was für viele wie ein wahr gewordener Traum klingt, ist eigentlich harte Arbeit zwischen Hefebakterien und Industriemaschinen. Neben dem klassischen Brauen umfasst die Getränketechnik auch die Limonaden- und Fruchtsafterzeugung. Zum Arbeitsalltag gehören die Aufbereitung der Grundstoffe der Biererzeugung, Überwachung der Gärung und Wartung der Anlagen. Wenn man gut arbeitet, ist in der Pause eine Limo drin und ein Startgeld von 2.040 Euro.

 

 

Der Ziegel-Flüsterer

„Mit der Matura hat man heutzutage auch nicht ausgesorgt, weil man noch jahrelang studieren muss, um etwas zu erreichen.“ Selcuk Özcifici ist ein 22-jähriger Maurer und Schalungsbauer. Zurzeit besucht er die Werkmeisterschule und lässt sich zum Baumeister ausbilden. Vor seiner Lehrzeit hat er eine HTL für Bautechnik besucht,  in der er Hoch- und Tiefbau gelernt hat. „Leider hat es nicht gereicht“, resümiert Selcuk seine kurze Ausbildungszeit. Er hat die HTL vorzeitig abgebrochen. Nach der erfolglosen Schullaufbahn, hat er sich bei der STRABAG als Lehrling beworben. Nach dem erfolgreichen Lehrabschluss, folgt in Kürze der Baumeisterabschluss. Der junge Wiener mit türkischen Wurzeln ist in seinem Wunschberuf  und kann  sich vorstellen, in Zukunft selbstständig zu arbeiten. Während andere in seinem Alter noch von ihren Eltern finanziell abhängig sind, geht er jeden Monat mit 2.000 Euro nach Hause.  Könnte er die Zeit zurückdrehen, so würde er sich wieder für die Lehre entscheiden.

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