Im Großstadtdschungel sind Landeier leicht mal überfordert

Wenn man vom Land nach Wien zieht, gibt es genug Fettnäpfchen, in die man treten kann. Bevor du also fragst, wo denn die U5 verläuft, oder ob Bars auch werktags öffnen, besser mal informieren, wie das Leben hier so läuft.

Situation 1: Staualarm!

Im gewohnten Dorfumfeld sieht man sie so selten wie blaue Flüchtlingshelfer: Autos. Ein Stau gehört im Dorf als Großereignis in die Zeitung, in Wien stehen sie an der Tagesordnung. Verängstigte Schreie im Verkehrschaos sind kein Sonderfall.

Tipp: Bleib ruhig, auch wenn man dir ansieht, dass du dich kein bisschen auskennst! In der Großstadt kennt dich sowieso keiner, also warum unnötig Sorgen machen?

Situation 2: Der „Bauer“

Komplett egal, ob du Ghostwriter, Mafiaboss oder Gespensterjäger bist, du bist vom Land, also bist du ein „Bauer“. Den Sinn dahinter habe ich noch nicht ganz verstanden, es ist wohl ein Naturgesetz.

Tipp: Nimm es gelassen, du wirst es sowieso nie ändern können. Finde ländlich-sympathische Verbündete und zeig den Städtern was die „Bauern“ so für Qualitäten haben!

Situation 3: Der süße Typ

Im Dorf kennt jeder jeden. Und wenn du jemand Neuen triffst, wirst du ihn spätestens in 14 Tagen auch kennen, bei den 50 Einwohnern. Beim Flirten kann man sich also getrost Zeit lassen. Warum also den heißen Typen in der U-Bahn sofort ansprechen?

Tipp: Die Wiener Öffis sind nicht der einzige Bus in deinem Dörfchen. Wenn du dir nicht sofort seine Handynummer krallst, siehst du den Kerl nie wieder!

Situation 4: Verirrt im Großstadtdschungel

In Wien gibt es mehr als nur ein paar Feldwege. Den Ortskundigen ist es eindeutig egal, dass du dich verlaufen hast. Du bist kurz davor dich zu dem Penner in der Ecke zu setzen und zu heulen.

Tipp: Spiele eine Runde „Suche das U!“. Sobald du einmal im U-Bahn Netzwerk bist, findest du leicht nach Hause. Für ganz schwere Fälle gibt es Google Maps oder Kaffeetassen mit dem Öffi-System.

Situation 5: Nur ein Bier ist mein Bier!

Richtig Panik bekommen die Landeier, wenn es das Lieblingsbier nicht zu kaufen gibt. Dann kommt die Sehnsucht nach den Wirtshäusern und Beisln in der Region erst so richtig hoch.

Tipp: Du bist nicht der einzige Auswärtige in Wien. Die meisten Regionen haben spezielle Events oder Treffpunkte. Bei Veranstaltungen wie der Waldviertel Pur oder dem Steirerdorf bekommt man die besten Schmankerl bis nach Wien geliefert.

Situation 6: Mmh, da stinkts!

Irgendwann hat man den Schweißgeruch in der U6 satt. Natürliche Düfte wie den Kuhmist des Nachbarn oder die frischen Pferdeäpfel auf der Straße kann man in Wien nur selten erleben.

Tipp: Wenn du mal wieder Lust auf Natur hast, gehe in einen der zahlreichen Parks. Und ich bin mir sicher, auch der Mist in der Spanischen Hofreitschule stinkt wie Zuhause.