Montag bis Freitag läutet mein Wecker um 6:40 Uhr und ich denke nach, ob ich aufstehen oder einfach lieber liegen bleiben soll. „Bringt es mir überhaupt was heute in die Schule zu gehen?“, das ist eine Frage von vielen, die ich mir jedes Mal in der Früh stelle. Von dem ganzen Nachdenken, werde ich immer hellwach und stehe einfach auf.

Ich will nicht das Kinder in die Schule gehen, “nur“ wegen den Freunden, “nur“ um unseren alten Bio- Lehrer zu mobben und “nur“ um unsere Eltern stolz zu machen. Ich will dass sich jeder auf den Schultag freut. Woran liegt es, dass wir keine Lust auf den Unterricht haben? Liegt es vielleicht an den Lehrern oder an dem Schulsystem?  Es muss ein Grund geben, denn einfach so etwas zu hassen, ist nicht möglich.

Ich persönlich würde jeden Tag mit Freude aufstehen, wenn die Lehrer uns nicht immer jeden Morgen genervt unterrichten oder den Stoff einfach strikt auswendig lernen lassen würden. Ich stelle mir keine Eselsbrücken vor, auch keine spielerischen Unterricht. Schließlich bin ich keine 7-Jährige. „Bemüht euch“ sagen meine Lehrer immer und dann frage ich mich, warum wir uns “bemühen“ sollen wenn sie es selber nicht tun und uns einfach Sachen strikt aus einer Buchseite auswendig lernen lassen. Ihr sollt Vorbilder für uns sein und uns motivieren, kreativ zu sein! Ich will kein Kopierer sein, der nur etwas nachsagen kann und nichts anderes.

Viele Jugendliche aus anderen Schulen sagen mir immer, dass der Stoff immer so einfach ist. Und beschweren sich bei mir, dass ich es hin und wieder das nicht so sehe wie sie. Es kommt immer auf die Schule und auf die Lehrer an, wie ich den Stoff sehe, ich will nicht damit sagen, nur wenn ich mal keine gute Note schreibe, dass ich selber bei dem Ganzen keine Schuld trage. Ich will nur sagen, dass die Schüler und ich bessere Chancen in der Schule hätten, wenn uns der Stoff besser vermittelt werden würde. Ich will nur damit sagen, dass sie auch Teilschuld an meinem Fünfer haben.

 Und wenn ich auf die Frage  „Warum so schlecht?“ „Wegen ihrem schlechten Unterricht“ ironisch antworte, will ich nie „Ich geh bald in Pension, also ist mir das komplett wurscht “ hören, denn das ist definitiv keine Entschuldigung.

Ich will, dass man einen gesunden Ausgleich zwischen striktem Auswendiglernen und spaßigem Lernen findet. Und egal wie lang Sie noch als Lehrer arbeiten, wünsche ich mir, dass Sie fröhlich in die Schule kommen. Motivieren Sie uns, versuchen Sie uns zu verstehen, dann muss ich mich nicht mehr in der Früh fragen: „Bringt mir das überhaupt was?“