Die armen, frustrierten Karrieremänner.
Wenn du als Frau noch keine dreißig bist und dabei eine relativ stabile „Karriere“ am Laufen, jedoch keinen Freund hast, dann ist da doch bestimmt etwas faul. Erstens: Welche Karriere? Ich tue das, was ich liebe, und bekomme auch noch Geld dafür. Das ist für mich meine „Karriere“. Zweitens: Das mit den Beziehungen, ja, die ewige Leier. Ich mochte die noch nie und das ändert sich mit dem Alter auch nicht. Es hat eh tausend Gründe, aber dafür müssten wir die Seitenzahl dieser Ausgabe ins Unendliche vervielfachen. Aber gut, als Kind war ich voll davon überzeugt, dass ich später einmal Power Ranger werde. Hat nicht so geklappt, bin trotzdem zufrieden. Aber for now bleiben wir dabei: Ich bin nicht frustriert, ich mag einfach nicht. Ich bin so eine Art extrovertierter Einsiedlerkrebs. Nach dem Motto: Bist eh leiwand, aber lass mich dann irgendwann halt in Ruhe. Umgekehrt, wenn ich mir Männer in meinem Alter ansehe, die alleine leben, single sind und für ihren Job brennen – bei denen fragt sich niemand, warum das so ist und sie müssen sich nicht rechtfertigen. Bei mir hingegen heißt es: „Also langsam frage ich mich echt, was mit dir nicht stimmt.“ Eh so einiges nicht, sicherlich, danke der Nachfrage. Aber was mich mehr beschäftigt: Was ist denn mit den Männern? Den armen, frustrierten Karriere-Powermännern, die keine Frau haben? Fragt doch mal bei denen nach. Bei den Armen muss ja so viel schieflaufen.
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