"I am an Immigrant"

21. Mai 2015

„Ich bin ein Einwanderer und nütze der Gesellschaft.“ Diese Botschaft vermittelt seit einigen Wochen eine innovative Antirassismus-Kampagne in Großbritannien.

Die Kampagne „I am an Immigrant“ konnte man in Großbritannien in den letzten Wochen wohl kaum übersehen. Zu sehen sind die Poster der Kampagne in 400 U-Bahnstationen und 550 Bahnhöfen, sowie auch in den Sozialen Netzwerken. Die Motive sind dabei wie folgt: Man sieht Menschen mit Migrationshintergrund, die einen positiven Beitrag zur britischen Gesellschaft leisten.

So ist da beispielsweise Farsat, 18 Jahre alt, der mit seiner Familie aus Pakistan floh und in Großbritannien Asyl bekommen hat. Nun ist er Student und arbeitet als Botschafter des Prince‘s Trust. Das ist eine Wohltätigkeitsorganisation, die dabei hilft, benachteiligten Jugendlichen einen Zugang zu Bildung und dem Arbeitsmarkt zu verschaffen. Weiters zu sehen sind u.a. ein Feuerwehmann aus Polen, ein Schuldirektor aus Kenia und eine Krankschwester aus Trinidad und Tobago. Alle Fotos stammen dabei vom Vogue-Fotografen Philip Volkers.

Einwanderung vom Populismus befreien

Ins Leben gerufen wurde die Initiative von Movement Against Xenophobia (MAX), ein Netzwerk aus mehr als 100 Organisationen, Glaubensgemeinschaften und Einzelpersonen, mit dem Ziel, das Themea Einwanderung in der öffentlichen Wahrnehmung zu entgiften und ins positive Licht zu rücken. Vor allem im Vorfeld der britischen Unterhauswahlen, am 7. Mai dieses Jahres, wurde das Thema von mehreren Parteien missbraucht, um im Wahlkampf populistisch Stimmung zu machen.

Finanziert wird die Kampagne durch Crowdfunding, das Geld und somit auch die Unterstützung kommt dadurch direkt aus der britischen Bevölkerung. Bisher liegt die gesammelte Geldsumme bei 54.000 britischen Pfund.

„I am an Immigrant“ ist ein positiver und innovativer Beitrag, um bei Themen wie Einwanderung und Integration populistischer Hetze und Stimmungsmache entgegen zu wirken. Hoffentlich wird das Projekt von der britischen Bevölkerung weiterhin unterstützt, damit es auch für andere Länder zum Vorbild werden kann. Vielleicht ja auch für Österreich.


Weiterführende Links:

http://www.iamanimmigrant.net/

https://twitter.com/NoXenophobia

http://www.crowdfunder.co.uk/i-am-an-immigrant-poster-campaign

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